Draußen und Drinnen

Drei Mädels am 11.11. (Nicci)

Wir, drei Mädels im Partnerlook, waren nicht zur magischen Zeit um 11:11 Uhr im Getümmel zu treffen. Unsere fantasievollen Bambikostüme waren zu dem Zeitpunkt noch im Herstellungsprozess. Oder eher – die Kostümträger! 
Angestoßen wurde natürlich trotzdem und gegen Mittag waren wir dann auch so weit, unsere diesjährige Tour zu starten.

Stop Nummer 1 – Der Tanzbrunnen

Einmal rüber nach Deutz zum Grossen Kölschen Countdown. Die Familienfeier am Tanzbrunnen gewann in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit. Das liegt nicht nur an dem wirklich großen Bühnenprogramm, sondern auch an der kinderfreundlichen Atmosphäre. Mir ist sofort aufgefallen, dass wir uns auf ein sehr entspanntes und rücksichtsvolles Terrain begaben, als wir nach ausführlichen Taschenkontrollen das Open-Air-Gelände betraten. Natürlich fanden es einige Grüppchen nicht erfreulich, dass das noch halb volle Wegbier nicht mit reingenommen werden durfte. Aber auch im Tanzbrunnen galt wie überall: Glasfreie Zone!
Eine Maßnahme, die nicht nur das Verletzungsrisiko durch Glasscherben hemmt, sondern auch den Aggressionspegel eindämmt. Der Plan ging hervorragend auf. Die Pänz konnten in den bühnenferneren Arealen unter dem Blick der Eltern fangen spielen, und in der ersten Reihe feierte das stabilere Publikum fleißig singend mit den Bands.
Unsere Stimmung wurde selbst durch diesen wirklich grauen Novembertag nicht getrübt und auch die Temperaturen konnten uns nichts anhaben. Wer Karneval schon mal draußen gefeiert hat, der weiß, dass man dicke Socken, Strumpfhosen und dichte Unterröcke braucht, um den 12.11. nicht im Krankenbett zu verbringen. Das Kölsch gab es in 0,5 Liter-Plastikbechern zu fairen Veranstaltungspreisen und auch die Futterbuden lieferten saubere Arbeit. Das einzige Manko hier war die Toilettensituation. 45 Minuten Anstehen bei den Ladies ist uncool und eine Bremse für entspanntes Kölsch trinken. Denn: „Gehst du einmal, gehst du ständig.“

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Irgendwann am frühen Nachmittag war die Zeit für uns gekommen, weiter zu ziehen. Bei einem idyllischem Spaziergang Richtung Hohenzollernbrücke am Rhein entlang, hielt Freundin Maike plötzlich abrupt an. Sie zeigte auf ein Schild an einem Bootssteg und sagte: „Warum fahren wir nicht mit dem Rheintaxi hier?“ Ich musste erst mal lachen und wollte gerade ein „Als ob!“ rauspressen, als uns ein Mann von seinem Boot aus zuwinkte und uns die Mitnahme anbot. Für drei Euro pro Strecke die wesentlich coolere Variante den grauen Fluss zu überqueren.
Von dort aus ging es dann auf 2-3 Kölsch zum Stadttreff und dann weiter zum Bahnhofsvorplatz.

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Stop Nummer 2 – Gaffel am Dom

Hier stieg die Pappnasparty! Wie wohl jedes Jahr am 11.11. in diesem Brauhaus. Tische und Stühle werden auf Seite geräumt, die Musik aufgedreht und ab geht’s! Da wir erst am Nachmittag da waren, berichtete man uns von morgendlichen meterlangen Schlangen, welche schon vor Türöffnung auf den Einlass warteten. Das müsste dann so gegen 9 Uhr morgens gewesen sein. Da hatte ich noch nicht mal Schminke im Gesicht. Aber in Köln ist es an den Sessionsfeiertagen vollkommen legitim morgens zum Frühstück das erste Bierchen zu genießen und die Narrenkappe aufzuziehen. Wie mein Kollege Wilfried schon erwähnte, nehmen manche den morgendlichen Alkoholgenuss leider ein wenig zu genau und müssen am Mittag dann schon wieder ins Bett. Aber im Gaffel am Dom stieg genau ab dann eine richtig dicke Party bis spät in den Abend. Wir gehörten schon zum zweiten Rutsch der durchlaufenden Gäste und die Stimmung war richtig gut. Der Laden war zwar gut gefüllt, dennoch fanden wir schnell eine Nische zum Feststellen. Nach den paar Stunden in der Kälte tat es auch gut, den restlichen Tag indoor ausklingen zu lassen. Die Kölschzufuhr funktionierte wie am Schnürchen und auch musikalisch haben wir uns schnell mitreißen lassen. Von Pop, Rock Classics und dem Besten der kölschen Hitparade war alles dabei! Es wurde geschunkelt und getanzt, bis die Beine müde wurden. Unser Trio löste sich dann so langsam auf. Auch wenn der 11.11. auf einen Freitag fiel, musste der ein oder andere am nächsten Tag früh raus. Und außerdem, will man den Absprung ja auch nicht verpassen. Und somit fiel ich gegen 22 Uhr, dezent angeschickert ins Bett und schweifte in Gedanken schon mal in die Session 2017.

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