Schnäuzer Ballett – Vill Spass an d’r Freud‘ (Stefan)
Eigentlich wollte die KG UHU nur einen Scherz machen. Eine Gruppe durchaus betagter Herren stürmte vor 49 Jahren mit einer Ballett-Parodie auf die Bühne der Herrensitzung. Kann man doch mal machen, macht doch Spaß, ist doch Herrensitzung! Von wegen nur ein Scherz. Rundum Spass hatte es gemacht, den Herren auf der Bühne, dem Vorstand der UHU’s, vor allem aber den Herrn im Saal. Einhellig war man der Meinung: Das machen wir wieder! Das Schnäuzer Ballett war geboren.
Zunächst waren die Auftritte nur auf die eigenen Veranstaltungen beschränkt. Schnell hatte es sich aber in Köln herumgesprochen, dass da etwas völlig Neues mit Erfolg die Bühne betreten hatte und so kamen bald schon die ersten Anfragen von anderen Gesellschaften. Heute ist es eine Selbstverständlichkeit, die „Schnäuzer“ auf den Kölner Karnevalsbühnen einziehen zu sehen.
Ob im großen Sartory oder in den kleinen Sälen der Veedel, immer kann man erleben, was die Truppe ausmacht: Spass zu haben an ihrem Auftritt, Freude in die Säle zu bringen und gemeinsam mit dem Publikum Fastelovend zu fiere.
Vergangenen Samstag bei der Miljösitzung der KG Flittard hätte wohl keiner der Jecken im Saal dieser Einschätzung widersprochen.
Die UHU’s sind stolz auf ihr Ballett, aber die Gesellschaft ist natürlich viel mehr als eine Tanztruppe. Vor hundert Jahren als Familiengesellschaft in Dellbrück gegründet, sind sich die UHU’s über all die Jahre treu geblieben. Man kennt sich, man wohnt im selben Veedel, ist untereinander befreundet und verbringt auch außerhalb der Session gern Zeit miteinander. Die Programme sind so gestaltet, dass zumeist die Kinder dabei sein können und so ganz natürlich in den Fastelovend hineinwachsen. Nicht zu vergessen der allgegenwärtige Hang zur Parodie. Sich nicht immer so ernst zu nehmen, das verbindet die Mitglieder macht das ganze Jahr über Spass.
Im Jubiläumsjahr haben die UHU’s ihre Aktivitäten mit vielen besonderen Elementen angereichert. Ein Jubiläumsbuch, ein eigener Film zur Historie der Gesellschaft, ein Jubiläumsgottesdienst und viele weitere kleinere und größere Veranstaltungen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker gab einen Empfang im Rathaus und Präsident Rainer Ott und seine Vorstandskollegen durften sich in das Gästebuch der Stadt Köln eintragen.
Eines ist aber immer gleich geblieben: Die UHU’s leben ihre Gesellschaft mit Freunden, die zu einer Familie geworden sind. In ihrem Jubiläumsjahr hat die KG UHU nachdrücklich gezeigt, dass man mit 100 Jahren im Kölner Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More noch lange nicht zum alten Eisen zählt.