Singe met Rocholomäus (Nicci)
Neben den wohl bekannteren und großen Vereinen wie der Prinzengarde, den Altstädtern oder der Ehrengarde gibt es noch zahlreiche kleinere Karnevalsvereine. Oft sind es Interessengemeinschaften oder Veedel, die sich zusammenschließen um mit Gleichgesinnten den Fastelovend zu fiere. Im Falle von Rocholomäusist Kölns größte und wohl auch bekannteste Pfarrsitzung. Die Erklärung für den ungewöhnlichen Name des Veranstalters, der KG. Rocholomäus, ist ganz einfach: Bei der Gründung 1949 entschied man sich mit Rocholomäus einfach für eine jecke Kombination der beiden Bickendorfer und Ossendorfer Pfarrpatronen St. Rochus und St. Bartholomäus (die Pfarrei St. Dreikönigen ist erst später hinzugekommen). Feiern tun die Rocholomäer immer für einen guten Zweck: Alle Überschüsse der Großen Sitzung kommen sozialen Aufgaben der Pfarreien zugute, die darüber hinaus noch vom Freundeskreis der Gesellschaft unterstützt werden. More sind es zwei Pfarrgemeinden, aus denen sich dieser Verein ergründet hat. St. Bartholomäus und St. Rochus. Womit auch die Herkunft des Namens erklärt wäre (und im übrigen auch noch mal den Bezug des Karnevals zur Kirche).
Jedes Jahr am Freitag nach dem 11.11.11.11.: An dem jecken Datum im November wird um 11.11 Uhr auf der großen Straßensitzung der Willi-Ostermann-Gesellschaft auf dem Heumarkt offiziell die Karnevalssession eröffnet und das designierte Kölner Dreigestirn begrüßt seine Jecken. Daneben gibt es viele andere Veranstaltungen zur Sessionseröffnung. More finden sich die Mitglieder, Freunde und Bekannte zum gemeinsamen Singen im „Kääzmanns“ in Bickendorf ein. Das Brauhaus bietet vielen Gästen Platz, ohne dabei an Gemütlichkeit und Urigkeit zu verlieren. Perfekte Bedingungen für ein harmonisches Mitsingkonzert.
Um den richtigen Ton anzustimmen, wurden et Klimpermännche, Philipp Oebel sowie Knittler & Band nacheinander auf die Bühne gebeten. Und als die Gäste erst einmal eingesungen waren, gab es kein Halten mehr. Egal ob jung oder alt, ob textsicher oder nicht, die ganze Wirtschaft war schunkelnd dabei, bis der letzte Ton gesungen war. Eine durchaus willkommene Alternative zum Wochenendauftakt.
Ich bin ja eh der Meinung, dass der echte Kölner nur dann gesund und zufrieden ist, wenn er mindestens einmal im Monat seine Lieder singen kann. Gut, dass man dazu in Köln und dank Rocholomäus die Gelegenheit hat.
Und für alle die nicht genau wissen, was ein Mitsingkonzert ist, dem kann ich es kurz erklären: Man versammelt sich, wartet darauf, dass ein Lied angestimmt wird und ist bei vorhandener Textsicherheit herzlich eingeladen lauthals mitzusingen. Und wenn man den Text nicht kann …auch! Oder man schunkelt einfach mit 😉