Was ist ein Planschemalöör? (Nicci)

Über eine Sache kann sich der Kölner Karneval auf keinen Fall beschweren: Musikalischen Nachwuchs! In dieser Session hat vor allem eine Band meine Aufmerksamkeit geweckt, welche sich Planschemalöör nennt und besonders mit ihrem Lied „Heimat“ die Herzen der Kölner berührt.

Bloggerin Nicci und Frontmann Juri auf dem Weihnachtsmarkt bei einem Glas Glühwein

Frontmann Juri war so nett und hat sich Zeit genommen, mit mir über die Band zu quatschen.
 Am meisten interessiert mich immer, was die Motivation hinter so einem Projekt ist und deswegen war meine erste Frage natürlich: Was ist Planschemalöör?

„Durch einen Kumpel namens Dan, der bei der Band LAX spielt, kam die Idee. Der fand den Gedanken „mich auf Kölsch singend“ nämlich ziemlich witzig.“

Zur Info, Juri ist zwar in Köln geboren, hat jedoch sichtbare Wurzeln aus Panama.

„Und dann haben mein Kumpel Pierre und ich uns einfach mal im Studio eingeschlossen und zwei Songs auf Kölsch geschrieben. Diese haben wir dann an ein paar Anlaufstellen verteilt, und super Feedback erhalten. Alle waren begeistert!“

Wie ich nebenbei erfuhr, gab es bis auf diese zwei Titel sonst auch nichts. Also gar nichts! Noch nicht mal einen Bandnamen, geschweige denn eine Band. aber aufgrund des positiven Feedbacks musste dies natürlich schnell folgen! Zum Glück ist Juri kein Neuling in der Branche und hat die Jungs angesprochen, mit denen er schon bei anderen Bandprojekten auf der Bühne stand. Die hatten Bock und ergeben nun die heutige Besatzung der Band. Never change a winning Team!

Okay – soviel dazu. Aber wie ist dann der Name Planschemalöör entstanden? 
Das hat nämlich ebenfalls mit der Bandgeschichte zu tun. Die Jungs waren schon damals viel gemeinsam auf Tour. Ihre Konzerte führten die Band sogar bis nach Australien.

Werbebild von Planschemalöör: die Band posiert vor einer rosa wand und sonnt sich im Scheinwerferlicht

„In Australien gibt es richtig viel Wasser, aber wenig Toiletten“, lachte Juri. Dementsprechend wurde recht viel in Meer gepinkelt zu der Zeit. Also ‚Planschemalöör‘ war ein Unfall.“

Wir beide lachen und es dauert kurz, bis Juri weiter erzählt.

„Wir mussten halt schnell einen Namen finden. Wir hatten schon Konzerttermine, aber keinen Namen! Und dann haben wir überlegt, was uns als eingespielte Band so ausmacht und da war das Tourerlebnis ins Down Under einfach das Highlight und der Name erschien dann passend.“

Eine sympathische Geschichte zu der Gründung einer neuen/alten Band. Aber wie kann man Planschemalöör denn musikalisch einordnen?

„Die ersten Songs, die nun erstanden sind, haben einen großen Anteil an Surfgitarren. Es könnte an die Bee Gees oder Beach Boys erinnern. California Style! Deswegen nannten wir es auch Surf Pop.“

Aber letztendlich ist es eine bunte Mischung aus vielen Genres. Die Mucke klingt fetzig, ist aber wenig rockig. 

„Dafür bin ich einfach der falsche Sänger“, gesteht Juri sich ein. 
„Und bei Liedern auf Kölsch, muss man irgendwie auch aufpassen, dass es nicht altbacken klingt.“

Werbebild von Planschemalöör: die Band liegt am Strand und sonnt sich

Deswegen benutzt Juri in seinen Texten auch ganz bewusst hochdeutsche Wörter. Wenn sich eine Zeile besser auf Hochdeutsch singen lässt, dann bleibt sie auch so im Liedtext stehen.

„Natürlich versuchen wir auf Kölsch zu schreiben, denn wir sind nunmal eine Kölschband. Aber es gibt Wörter, wie z.B. Pootz (Tür), die einfach nicht gut klingen. Das klingt wie der Stadtteil“, lacht Juri wieder.

Ich kann euch nur empfehlen, bei den „Planschis“ mal reinzuhören. Beim Kajuja Vorstellabend gab es für die Band Standing Ovation und das ist nicht selbstverständlich. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, die supernette Band mit sympathischen Sängern demnächst auf den Bühnen der jecken Feste zu sehen.

Bildnachweis: Alle Bilder BKB Verlag außer Bandfotos: © Planschemalöör