Nachgefragt: Was ist ein „Berittmeister“? (Nicolas Bennerscheid)

„Ich bin Berittmeister!“ – „Bitte was machst du jetzt bei den Blauen Funken?“ ? – so in etwa die klassische Reaktion meines Umfeldes auf meine neue Funktion bei der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V., wie es korrekt heißt. Appsolutjeck-Niccis Reaktion: „Schreib ´nen Blogbeitrag drüber.“ ? – Gesagt, getan.
Nicolas der Berittmeister der Blauen Funken auf seinem Pferd vor dem goldenen Kappes

Kurze Geschichtsstunde

Zu Beginn ein kurzer Exkurs: Wir Blauen Funken sind natürlich eine Persiflage auf das Militär des 19. Jahrhunderts, welche zu Zeiten der Reichsgründung jedoch ebenfalls als Hommage gedacht war. Wir stellen die „leichte berittene Feldartillerie“ in Dragoneruniform im Stil des Regiments „Ansbach-Bayreuth“ der damaligen Zeit dar. Optisch und historisch sind wir also alles Reiter. Aus diesem Grund haben wir kein separates „Reiterkorps“ mit einem „Reiterkorpsführer“, sondern eine „Reitergruppe“ in der die aktiven Reiter unserer Gesellschaft organisiert sind. Geleitet wird diese Gruppe durch den „Berittmeister“.

Aufgaben des Berittmeisters

So viel zum Hintergrundwissen; aber wie sieht mein Aufgabenpool in diesem Ehrenamt aus?
Derzeit drehen sich die Hauptaufgaben rund um Rosenmontag 2019. Kernthema hierbei: Risikominimierung einhergehend mit der Erfüllung der Auflagen des Festkomitees Kölner Karneval. Pferde sichten und auswählen, Reiter sichten und die Tauglichkeit gemeinsam mit einem Richter der deutschen Reiterlichen Vereinigung testieren. Reitpässe und Equidenpässe checken. Am wichtigsten natürlich: dokumentieren, dokumentieren und nochmals dokumentieren. Wer schreibt, der bleibt.

Nicolas der Berittmeister der Blauen Funken in Zivil mit seinem Pferd

Darüber hinaus ist die Neuausrichtung unseres berittenen Fanfarenzuges ein Kernthema, da dieser aus Gründen der Lärmminimierung am Rosenmontagszug nicht teilnehmen wird und somit neue Bühnen, wie z. B. Sitzungen und andere Umzüge zu Pferd erschließen muss.

Viel mehr als nur Reiten

Hinzukommen viele kleinere Anliegen unserer Reiter (oftmals sind unsere Pferde die pflegeleichteren Gesellen), die Instandhaltung unserer Sattelkammer und des Sattelzeugs (Schabracken, Vorderzeuge, Reiterstandarten, etc.) und natürlich alles, was der Geselligkeit dient. Weihnachtsfeiern, Infoabende oder spontane Treffen sowie die Organisation von Reitstunden, Lehrgängen und Ausritten.

Fazit:

Zu tun gibt es immer etwas und davon lebt eine Gesellschaft, wie unsere. Warum das Ganze? Reitsport ist Bestandteil unserer Identität, die Pflege des Kulturguts Pferd und der Erhalt von Pferden in unserem Alltag, aber besonders das Tierwohl sind Herzensangelegenheit von uns Funken. Und für mich privat? Mir macht es einfach Spaß, mich um diese ganzen Themen zu kümmern.

 

Bildnachweis: Blaue Funken (Nicolas Benderscheid), Joachim Rieger (Zug)