Tanzen ist Träumen mit den Füßen (Wilfried)

Am 23.10.2022 fand in einem Pfarrsaal in Vogelsang das 2. Tanzgruppentreffen der Heinzelmänncher zo Kölle e.V. statt. Und es war fantastisch. Fast 20 Kinder und Jugendtanzgruppen gaben sich hier ein Stelldichein. Hervorragend organisiert von den Heinzelmänncher.

Man merkte sofort beim Eintritt in den Pfarrsaal die elektrische Aufladung in der Luft. Leuchtende Kinderaugen warteten gespannt auf den Aufruf ihrer Tanzgruppe, um dem voll gefüllten Pfarrsaal endlich ihr Erlerntes darzubieten.

Spaß ohne Ende bei jeder Darbietung, klatschende Hände der Zuschauer und glückliche Gesichter bei jedermann.

Die Heinzelmänncher führten souverän durch das Programm mit kaum Zeitverzug.

Neuer Zeitgeist

Als Schirmherrn dieser Veranstaltung hatte man das Klimpermännchen Thomas Cüpper gewonnen, der von Anfang bis Ende der Veranstaltung anwesend war und aufmerksam jede Tanzdarbietung verfolgte. Danke lieber Thomas, es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Künstler deines Formates den ganzen Sonntag sozial um die Ohren schlägt.

Jugendliche und Kinder in einer intakten sozialen Gemeinschaft, in denen ihnen Werte und Tradition vermittelt werden, da geht mir persönlich das Herz auf.

Der Musikgeschmack der auftretenden Kinder- und Jugendtanzgruppen unterscheidet sich aber total von dem der Erwachsenen. Beim Tanz kaum Fööss, Paveier, Räuber, Brings oder Höhner, sondern Querbeat, Cat Balou, Kasalla und sehr oft Miljö.

Ein bisschen gewöhnungsbedürftig und oftmals zuckten ältere Zuschauer merklich zusammen.

Aber das ist der Zeitgeist. Ich persönlich finde eine Zusammenstellung von traditionellen Liedern und modernen Songs eher besser. Aber ich bin ja auch schon was älter.

Tanzgruppen aus Köln und Umkreis gaben sich die Tanzhände auf der Bühne in die Hand. Mir persönlich war es egal, ob bei einer Kindertanzgruppe zehn Kinder das rechte Bein geschmissen haben und ein Kind das linke. Alleine in dieser tollen Organisation diese Freude nach Corona zu erleben, endlich wieder auf der Bühne zu stehen, ja da ging mir das Herz auf.

Von knapp zehn auftretenden Kinder einer Tanzgruppe bis zu ca. 45 Kindern und Jugendlichen der Roten Husaren 1975 e.V., alle, aber wirklich alle waren toll und tanzten ihr Bestes.

Persönlicher Nachtrag

Eine Kindertanzgruppe muss ich aber trotzdem hervorheben. Und zwar die Husarenpänz des Treuen Husar. Was die auf der Bühne getanzt haben, das war schon allererste Sahne. Füße gestreckt, auf das Publikum fixiert, alle am Lachen und absolut syncron. Die Trainerinnen Lena Küpper und Laura Fröhlingsdorf, selbst Ehemalige der Husarenpänz, haben hier ihr Meisterstück abgeliefert. Natürlich zusammen mit den Akteuren. Das ist eine gewachsenen Tanzgruppe, in der professionell von Tanzgruppenleitung, Vorstand und Hauptverein zusammengearbeitet wird, ohne dass die Kinder und Jugendlichen ihren Spaß an der Freude vergessen.

Absolut fernsehreif und für mich ein Muss für das Festkomitee bei der Bestückung der eigenen Nachmittagssitzungen.

Ein kleiner persönlicher Nachtrag von mir. In meiner Eigenschaft als Tanzgruppenbeauftragter des Festkomitee Kölner Karneval verstehe ich es überhaupt nicht, warum es anscheinend für Jungs uncool ist, in einer gemischten Tanzgruppe zu tanzen. Spaß ohne Ende, auf der Bühne stehen, lecker Mädchen und eine intakte Gemeinschaft, in der ich als Junge auch mal meine überschüssige Kraft in kleinen oder großen Hebungen demonstrieren kann. Und die lecker Tanzmädchen schlagen sich um einen. Sie wollen nämlich alle mit einem Tänzer zusammentanzen.

Ich verstehe das nicht. Ist es denn wirklich cooler, abends im Park zusammenzusitzen oder spätabends mit einer Gang durch die Vorstadt zu ziehen, wenn man nicht zusammengesunken vor einer Spielkonsole sitzt und sich Augen und Rücken kaputt macht.

Liebe Jungs, denkt mal darüber nach. Es tut nicht weh, ich verspreche es.

Wilfried Wiltschek 

 

Fotos: Wilfried Wiltschek