Alle Beiträge von Wilfried Wiltschek

Warum ich hier mitmache, obwohl ich als Physiotherapeut und Vater eines 15-jährigen Sohnes schon gut ausgelastet bin? Ich bin zwar in Düren vor 55 Jahren geboren, aber seit 1993 im Kölner Karneval aktiv. Ich war zehn Jahre Tänzer bei den Hellije Knäächte und Mägde und auch Leiter dieser Tanzgruppe. Seit zwölf Jahren arbeite ich im Dienst des Festkomitee Kölner Karneval als physiotherapeutischer Betreuer und Ansprechpartner der Kölner Tanzgruppen. Ich bin tief drin im Kölner Karneval und möchte die Blogleser mal hinter die Bühne des Karnevals entführen, wo Sorgen, Nöte und zugleich große Freude zwischen Perfektionismus der Profis und dem Aufgeregt sein der Amateure agieren.

Dat Kölsche Hätz: Das erste Mal in einem Elferrat (Wilfried)

Letzten Donnerstag fand im Tanzbrunnen die 24. Auflage der Sitzung „Dat kölsche Hätz“ statt. Gründer ist Robert Greven, der seine kleine Tochter an eine Krebserkrankung verloren hatte, und sich dann entschloss, so ein Format zu gründen. Alle Einnahmen gehen an die Kinderkrebsstation der Uniklinik Köln, mittlerweile im hoch einstelligen Millionenbereich. Allein dieses Jahr beläuft sich die Spendensumme auf knapp 550 000 Euro.

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Klein, fein aber urig familiär- Korpsappell des Kölner Husaren- Korps von 1972 e.V. (Wilfried)

Am Sonntag, den 18.11.2023 fand in der Wolkenburg in Köln der diesjährige Korpsappel des Kölner Husaren-Korps von 1972 e.V. statt. Das heißt für mich: Anzug anziehen, Krawatte nicht vergessen und Husarenmütze aufsetzen. Das ist übrigens die einzige Mütze, die ich jemals im Kölner Karneval verliehen bekommen habe. Ein Riesenvorteil für mich, denn wenn man mich so sieht, erkennt mich keiner und ich habe eine Ruhe, die ihresgleichen sucht. Weiter…

Der 11.11. – Himmel und Hölle (Wilfried)

Der 11.11.22. Morgens 6.30 Uhr war Aufstehen und Aufpimpen angesagt. Bemalte Hose, warme Schuhe, Karnevalsjacke an und natürlich schöne Aufkleber ins Gesicht. Danach alle Keyholder mit Eintrittskarten um den Hals und ab ging’s mit dem Taxi Richtung Heumarkt. Mensch und Hölle schon um 8 Uhr morgens auf Tour, von ausgelassenen Feiernden bis hin zum volltrunkenem Karnevalisten. Trotz 8 Grad war die Hohe Straße voll. Wie man bei dieser Temperatur schon eiskalten Schabau in sich reinschütten kann, erschließt sich meinen Gedankengängen nicht.  Weiter…

Sessionseröffnung der KG Frohsinn (Wilfried)

Am Wochenende war ich geladener Gast bei der KG Frohsinn von 1919 in der Halle 2. Wenn man da hinfährt, ist der wichtigste Knopf der Knopf der Zentralverriegelung im eigenem Auto. Es wird immer dusterer, immer weniger Autos auf der Straße, ein Gewerbegebiet nach dem anderen. Und was erwartet einen ? Weiter…

Karneval 21/22– Jetzt schon mein Resumée (Wilfried)

Was haben wir uns alle im Herbst gefreut. Der Karneval ist wieder da. Die Corps, die Tanzgruppen, die Bands, die Offiziellen und alle Karnevalsjecken. Der 11.11 lief ja noch ganz normal mit Kontrollen wie auf dem Heumarkt. Ich selbst war Gast backstage. Sechsmal wurde ich kontrolliert, bis ich da war, wo man mich haben wollte. Unter den Künstlern und allen anderen gab es eine riesige Wiedersehensfreude, aber alles auf Abstand. Kein Drücken, sondern Faust auf Faust war das Begrüßungsritual. Jeder, aber auch wirklich jeder, wusste um die Wichtigkeit dieses Tages. Weiter…

Frauenpower vom Niederrhein (Wilfried)

Frau Ingrid Kühne, wat für ein Leckersche. Neben Jupp Mendt und King Size Dick einer meiner absoluten Lieblingspersonen im Karnevalskarussel. Vom aufgehenden Stern im Fastelovendshimmel hat Ingrid sich mittlerweise ganz oben etabliert. Sie ist meine Freundin und meine Anfrage eines knappen, ehrlichen Interview wurde natürlich sofort stattgegeben. Ich habe mit Ingrid ein kurzweiliges Interview geführt, mit der Voraussetzung kurzer Antworten. Sie musste ohne zu zögern die Fragen aus dem Bauch raus beantworten, ohne Zeit zum Nachdenken zu haben. Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, dass ich Euch den Menschen Ingrid Kühne ein bisschen näher bringen kann.

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Quo vadis Kölner Karneval? (Der Wilfried)

Wohin des Weges Karneval? Einige Randbemerkungen zum Weg des Kölner Karnevals vor und nach dieser Krise. Am Aschermittwoch war die Karnevalswelt noch in Ordnung. Im Nachhinein, aber nur im Nachhinein, hätte man drüber nachdenken müssen den Rosenmontagszug abzusagen. Aber nachher ist man immer schlauer. Weiter…

Die Kölner Tanzgruppen im Dilemma (Der Wilfried)

Zeiten wandeln sich. Gab es vor 25 Jahren zwei Handvoll Tanzgruppen, gibt es jetzt über 40 Gruppierungen. Und alle wollen auf der Bühne stehen, um dem Publikum das zu zeigen, was sie können und gelernt haben. Aber die Anzahl der Auftritte hat sich nicht vermehrt. Das heißt, alle Tanzgruppen, die momentan aktiv sind, kämpfen um diese Plätze. Und das ist ein Hauen und ein Stechen, was da gerade abgeht. Das bleibt nicht im Verborgenen, gerade wenn altgediente Tanzgruppen am Existenzminimum herumtanzen. Sogar das Festkomitee schaltete sich im letzten Jahr durch das Motto ein und ließ alle TG im Rosenmontagszug mitgehen. Aber warum ist das so und weshalb ist es so gekommen?

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11.11.2018 – Ist schwarz das neue Konfetti ? (Wilfried)

Sessionseröffnung – Hölle, Hölle, Hölle. Als Selbständiger ist Sonntag der einzige Tag in der Woche, an dem man ausschlafen kann. Und dieses Jahr fällt der 11.11 genau auf einen Sonntag. Punkt sieben geht der Wecker. Ab ins Bad, duschen, schminken und aufhübschen. Punkt acht Uhr ist man dann auf der Straße und versucht sich klar zu werden, ob man lieber mit der Bahn oder per Taxi in die Altstadt fahren sollte.

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Backstage – Hinter der Bühne während einer Sitzung (Der Wilfried)

„Die müsse nit joot sitze, die müsse joot spille!“ – so die Originalaussage eines Verantwortlichen über die Backstage in einem Festsaal während einer Sitzung. Der Backstagebereich: Das ist der heilige Raum hinter der Bühne, in dem sich die Künstler und die Roadies vor ihrem Sitzungsauftritt aufhalten. Es ist ein sehr wichtiger Bereich. Abgehetzte Bands und Künstler nutzen ihn meistens, um ein paar Minuten Ruhe zu haben.

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Die Tradition im Korps
 (Der Wilfried)

Tradition im Karneval hat viele Gesichter. Auf den Straßen, in den Kneipen, auf den Bühnen und dahinter, in den Gesellschaften und Vereinen, auf meiner Therapeutenliege, eigentlich sieht man Karneval überall in Köln. Mal fröhlich, mal ernst, mal ausgelassen, machmal betrunken, immer aber bunt. Und eines gilt unabänderlich: Jeder Jeck ist anders!

Eine Besonderheit stellen die „Traditionskorps“ im Kölner Karneval dar und dort besonders die „Führungsriege“. Auch das sind „Typen“ im Kölner Karneval und sie sind wichtig, halten sie doch die Tradition hoch und geben sie an die nächste Generation weiter. Sonst funktioniert der Karneval auch nicht, sonst verkommt er zur bloßen Party.

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Angst vor buntem Holz – leider kein Karnevalsscherz (Der Wilfried)

Die Knabüs oder hochdeutsch die Knallbüchse wird momentan in den Medien hochgehandelt. Diese Gewehrimitation der Wachsoldaten der Traditionsgesellschaften sollte von Anfang an den Militarismus persiflieren.

Nun leben wir momentan in einer schrecklichen vom Terrorismus geplagten Welt, in der das Tragen von so genannten Anscheinswaffen rechtlich verboten ist, da man sie aus der Entfernung von richtigen Waffen kaum zu unterscheiden mag.

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Tanzgruppen im Kölner Karneval (Der Wilfried)

Don`t crack under pressure! Don`t control our dancing!
(Zerbrich nicht unter dem Druck und kontrolliert nicht unseren Tanz)

1-2-3-4-5-6-7-8, welcher Tänzer kennt nicht diesen Zählrhythmus, auf dem die Choreographen wie Schnitzler, Fahnenschreiber, Basti, Friedl, Sandra und viele mehr ihren neuen Tanz aufbauen bzw. aufgebaut haben.
Training, Training und nochmals Training heißt die Devise, bis es nicht 99-prozentig, sondern 100-prozentig klappt.

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Balance Akt am 11.11.

Sessionseröffnung in Köln 2016  (Der Wilfried)
Morgens 9.30 Uhr, Rückseite vom Gürzenich an der Wiener Steffi.
Schon um diese Uhrzeit sah ich beim Slalomgehen Richtung Heumarkt verkleidete Menschen, die anscheinend schwer krank waren und an Gleichgewichtsstörungen litten. An einer Hausmauer saß ein Pirat, der mich zu sich winkte. Nun, ich bin immer sehr hilfsbereit und beugte mich zu ihm rüber, um eventuell den Rettungswagen zu rufen. Er winkte mich noch ein bisschen näher mit meinem Ohr an seinen Mund und Weiter…