Der 11.11. – Himmel und Hölle (Wilfried)

Der 11.11.22. Morgens 6.30 Uhr war Aufstehen und Aufpimpen angesagt. Bemalte Hose, warme Schuhe, Karnevalsjacke an und natürlich schöne Aufkleber ins Gesicht. Danach alle Keyholder mit Eintrittskarten um den Hals und ab ging’s mit dem Taxi Richtung Heumarkt. Mensch und Hölle schon um 8 Uhr morgens auf Tour, von ausgelassenen Feiernden bis hin zum volltrunkenem Karnevalisten. Trotz 8 Grad war die Hohe Straße voll. Wie man bei dieser Temperatur schon eiskalten Schabau in sich reinschütten kann, erschließt sich meinen Gedankengängen nicht. 

Heumarkt

Beim Einlass in die Altstadt wurde man penibel nach Glasflaschen kontrolliert und diese wurden rigoros abgenommen. Um diese Uhrzeit standen schon Tausende Jecken auf ihrem Stammplatz auf dem Heumarkt. Die Hardcorefans bereits seit 6 Uhr morgens !

Das Fazit des Heumarktes am 11.11… Klasse ! Konzept voll aufgegegangen. Ich hatte eine All-Area-Karte und konnte mich hinter, auf und vor der Bühne frei bewegen. Alles lief mit einer tollen Feierlaune ab und Künstler wie Verantwortliche waren sehr gechillt. 

Der Überraschungsmoment war der Auftritt von AnnenMayKantereit mit ihrer KölnHymne „Tommy“ kurz vor 11 Uhr. 

Die Dixieklos waren ab 11 Uhr nur noch was für Hartgesottene. Luft anhalten, Geschäft machen und dann unter Atemnot wieder raus. Manche gingen mit Gummihandschuhen, Maske und Desinfektionsmittel da rein, um erstmal klar Schiff zu machen. 

Der Präses Schlegelmilch der Willi Ostermann-Gesellschaft und alle Verantwortlichen haben bei dieser Veranstaltung ihre Hausaufgaben gemacht. 

Note 1

Tanzbrunnen

Zwischendurch bin ich mit dem Taxi zum Tanzbrunnen gefahren. Merklich jüngeres Publikum, aber es war effektiv zu voll. Bei angekündigten und bestätigten 11.111 Zuschauern muß ich doch ein wenig grinsen, so ein Gedränge war da.

Gedränge ohne Gleichen, aber für jüngere Karnevalisten eine tolle Alternative zur Altstadt. Negativ hier auch wieder mal die Toilettensituation.

What comes in, must come out. Abhilfe ist hier sehr von Nöten. Am bestens war es nach dem Geschäftmachen sich wieder hinten anzustellen, denn wenn man in der Schlange vorne war, musste man ja schon wieder. 

In den Sälen

Zurück zum Heumarkt und dann zu den Erdmännchen in den Gürzenich. Meine Lieblingsveranstaltung am 11.11. Familiär, tolles Konzept, schnuckelig mit einem tollen Bühnenprogramm. 1.200 Jecke in einer friedlichen tollen Feieratmosphäre. Aber man muß frühzeitig Karten besorgen, so beliebt ist diese Veranstaltung.

Ab wieder auf den Heumarkt, ein wenig arbeiten und dann zu einer kurzen Stippvisite ins Maritim gegenüber zu den Roten Funken. Bisschen elitärer, aber wiederum ein gelungenes Konzept der Jubiläumsgesellschaft und eine gelungene Alternative zu anderen Veranstaltungen . 

Zum Snack danach in die Malzmühle, sehr voll, aber sehr freundliches Personal und sehr bemüht, den Feiernden eine schöne Atmosphäre zu bieten. Die Malzmühle mit Chefin Melanie Schwarz waren tolle Gastgeber direkt neben der Altstadt.

Über das Pullman Hotel braucht man normalerweise kein einziges Wort zu verlieren. Die Große Braunsfelder, routiniert seit Jahren, brachten wieder ein Fest der Superlative auf die Beine. 

Im Lindner Hotel gegenüber ging es eher sehr beschaulich zu, hätte bei dem Programm ein paar Besucher mehr verdient. Man konnte sich im Foyer mal hinsetzen und ein bisschen die Ruhe geniessen. Tolles Konzept, tolle Bands wie Kasalla usw. und das Personal äusserst freundlich und gepflegte Toiletten. 

Sartory

Raus und ab in den Sartory. Wow. Da zieht es die Jecken hin. Im Saal Halligalli, tolle Moderation, super Stimmung und auftretende Künstler mit DJ Musik in Abwechslung. 

Aber leev Lück, am Bühnenbild sollte man doch ein bisschen arbeiten. Nein, nicht sollte, man muss !! Viel zu nüchtern, trotz Großbildleinwand.

Eigelstein

Raus da, nach 30 Minuten Straße endlich ein Taxi bekommen und ab zum Eigelstein zur Nippeser Bürgerwehr. Die hatten wie seit Jahren am 11.11 vor der Torburg eine Bühne aufgebaut.

Was für eine Location. Kein Eintritt, alles locker und in Feierlaune war dies wie immer ein Fest für die normalen Lück. Von 17 Uhr bis 20 Uhr ein Programm für Jedermann. Boore, Domstürmer, Domhätzjer Nadine, Rabaue, Kölsche Adler usw. boten einen gesunden Mix zum Schunkeln und Klatschen. Kurz nach 20 Uhr marschierte dann der Fackelzug der Bürgerwehr Richtung Nippes.

Zülpicher

Die Innenstadt war restlos überfüllt. Manchmal habe ich gedacht, sie platzt. Wenn nicht die Sicherheitsleute sehr rigoros irgendwann die Menschen vor der Absperrung nach Haus geschickt hätten, wäre dies wahrscheinlich passiert und ein unkalkulierbares Risiko geworden.

Das erlebten wiederum der Zülpicher Platz und Konsorten. Angeblich ein neues Sicherheitskonzept, aber es funktioniert vorne und hinten nicht.

Setzt Euch doch mal alle an einen runden Tisch, auch Fachleute, und arbeitet doch mal da was aus. Mit Freiflächen für die Jugendlichen. Steuern kann man diese Menschen sowieso nicht. Wenn die sagen, wir feiern da und da, dann machen die das sowieso. Es sind ja nicht Tausende, sondern Zehntausende!

Man muss sie lenken, aber sie zu steuern hat überhaupt keinen Sinn. 

OB Reker und Christoph Kuckelkorn waren mit einer Abordnung dort vor Ort und machten sich ein Bild von der Sache.

Aber wie war der Slogan noch mal … Mer bruche keiner. dä uns sät, wie mer Fasteloovend fiere deit.

Also setzt Euch alle mal zusammen.

Wenn jetzt an einem Freitag schon soviel los war, hab ich ein bisschen Angst vor nächstem Jahr. Da fällt der 11.11 auf einem Samstag. Aber Petrus hat dieses Jahr mitgespielt und es war trotz mancher Ausfälle wiedermal ein wunderschönes Fest.

Alaaf, der Wilfried