Pänz Große Pause (Brigitte)

Eine ungewöhnliche große Pause gab´s in der St. Martin-Schule in Seeberg: Die Pänz tobten nicht auf dem Schulhof rum, sondern auf dem Plan standen Fastelovend und kölsche Musik !

„Lupo, Lupo!“ war schon von weitem aus der Turnhalle zu hören. Dort warteten mehr als 200 bunt verkleidete Pänz mit ihren Lehrerinnen und Lehrern gespannt auf die angekündigten Gäste. Denn „Pänz Große Pause“ war angesagt – das Projekt des Festkomitees, das Pänz von klein auf mit den karnevalistischen Brauchtümern bekannt machen soll.

Los geht’s

Und dann war es soweit: Christine Flock, Vizepräsident des Festkomitees und eine der Organisatorinnen der Tour, kündigte mit einem dreifachen Alaaf das Kinderdreigestirn an.

Kinderdreigestirn

Vorher wurde noch schnell ein „Fastelovend zesamme“ geprobt, das klappte bestes, und Prinz, Bauer und Jungfrau marschierten mit hier Equipe ein. Viele Pänz hatten die Drei noch nie in ihrem Leben gesehen und deshalb erklärte Christine Flock kindgerecht, was die drei Figuren bedeuten. Eines werden die Kinder auf jeden Fall behalten: Ein Prinz regiert und darf bestimmen, denn Prinz Vincent I. ordnete an: „Heute ist hausaufgabenfrei!!!“ Da war der Jubel groß!

Schließlich konnten die Pänz auch ihr „Fastelovend zesamme“ loswerden, als Prinz Vincent I. seine Rede hielt und das Kinderdreigestirn sein Veedelslied sang. Die ganze Turnhalle klatschte mit und man konnte sehen, dass an der St. Martin-Schule in Seeberg das Thema Karneval nicht ganz unbekannt ist. Für die „Pänz Große Pause“ hatten natürlich alle die Lieder geübt, aber hier wird jedes Jahr an Weiberfastnacht gefeiert.

Karneval verbindet

Die Kinder kommen kostümiert in die Schule. „Wir machen Spiele mit den Kinder“, erzählt Lehrerin Sibylle, „und dann gibt es eine Sitzung in der Turnhalle.“ Karneval verbindet alle, auch wenn nicht alle Pänz die kölschen Lieder verstehen, die Stimmung verstehen alle.

Bevor das Kinderdreigestirn auf seiner Pänz Große Pause-Tour weiterziehen musste, gab es noch den Zinter-Mäte-Herzorden. Den hatten die Kinder selber gebastelt. Dann musste Christine Flock nur noch „CCAA, Claudia Colonia“ sagen und die Pänz brüllten: Lupo! Lupo! Lupo! 

Ein Herzensprojekt

Diese fünf Jungs hatten vor vier Jahren die „Pänz Große Pause“ ins Leben gerufen, um den Nachwuchs für den Fastelovend zu begeistern und den Karneval auch bis in die äußersten Ecken von Köln zu tragen. Inzwischen hat dieses Projekt einen festen Platz im jecken Terminkalender. Für Christine Flock eine ganz außergewöhnliche Sache, denn viele Kinder haben weder das Kinderdreigestirn bisher gesehen noch sind sie mit Karneval in Berührung gekommen. Deshalb ist sie den drei Bands – Lupo, Kempes Feinest und King Loui – auch sehr dankbar, begleiten sie doch ehrenamtlich die „Pänz Große Pause“-Tour – in diesem Jahr durch acht Schulen, darunter auch zwei Förderschulen!

In der Turnhalle wurde es dann laut. Ob „CCAA“, „Gespenster“, „För die Liebe nit“ oder der neue Titel „Loss jon“ – Pänz, Lehrerinnen und Lehrer tanzten, sprangen, sangen und klatschen. Dicht gedängt vor der Band oder ganz cool auf der Turnbank. Vier Lieder standen auf dem Programm, doch nach einer guten halben Stunde wollten die Pänz immer noch nicht aufhören und so gab es noch ein paar Refrains obendrauf zum Mitsingen. 

Ein schönes Projekt und an jeder Schule anders! Wer als Schule mitmachen möchte, kann sich beim Festkomitee bewerben. Die acht Gewinner werden jedes Jahr gelost!

 

Alle Fotos © BKB