Mitten in der Eifel (Wilfried)

Hier brauchste keene Atlas
un och keene Kompass
Denn wir sin ohne Zweifel
mitten in der Eifel …

Am Samstag wollte ich eine Tour durch die Säle machen. Und dahin, wo richtig Karneval gefeiert wird.

Hängen geblieben bin ich in …
Mechernich bei Kommern in der Eifel.
Erst hatte ich ein bisschen Zweifel.
Eifel und ausgelassen Karneval feiern kannte ich nur aus der Voreifel bei der ominösen Hölle von Vettweis, welche ja regelmäßig ausufert.
Was mich hier aber in Mechernich erwartete, war der Wahnsinn.

Top Organisation

Der hiesige Junggesellenverein stellt jährlich an einem Wochenende zwei Veranstaltungen der Superlative auf die Beine.
In einer Dreifachturnhalle findet freitags und samstags ein, ja, Karnevalsfest statt.
Hervorragend organisiert, knapp 1.500 Menschen und mehr, zivile Preise, die man aus Köln nicht mehr kennt, und die leckersten Mettbrötchen ever .
Die Security hatte absolut jederzeit alles unter Kontrolle. Zu keinem Zeitpunkt kamen Unfrieden oder Schwierigkeiten auf.
Sitzen tut da keiner trotz Bestuhlung. Tolle Kostüme und hier besonders für unsere feierwütigen Männer, die schönsten Mädchen aus der kompletten Eifel.

Die Besten auf der Bühne

Los gings mit meinen Freunden von Brings. Alle Bands hatten ein verlängertes Programm.
Das Publikum in Mechernich, absolut textsicher bis in die kleinste Nuance, ging sofort mit und bei dem Lied „Eifel“ gab’s kein Halten mehr.
Heimspiel für Brings.

Die Umbaupausen auf der Megabühne mit großen Leinwänden überbrückte ein älterer DJ , der mehr Spaß an seinen Liedern hatte wie das Publikum selbst.
Toller Mann mit großem Einfühlungsvermögen.

Zweite Band war Cat Ballou. Als das Lied „Et jitt kei Wood…“ kam, platze fast die Halle.


Paveier danach und der Frontmann Sven Welter, ein bisschen abgeschlagen, hatte das Gefühl, die Stimmung auf dem Siedepunkt zu halten.
Danach flippte der DJ wieder aus. Eine Wonne ihn zu beobachten.

Emotionale Momente

Als nächste Band kamen die Fööss. Gesang- und textmässig für mich die Krone im Karneval überhaupt.
Ery war krank, aber der Bömmel war dabei. Wehmut kam auf und Bömmels Augen waren schon feucht so kurz vor seinem Ruhestand.
Ein ganz Großer geht. Als Musiker und Mensch. Jeder wollte ihm die Hand drücken.
Ich spare mir das für einen privaten Moment auf.

Nach dem durchgeknallten DJ kamen als Abschlussnummer die Höhner. Ich war selbst gespannt, da ich sie noch nicht in voller Länge bei einem Auftritt gesehen habe.
Vorher hab ich mich backstage ein bisschen mit dem neuen Sänger Patrick unterhalten.
Ein Hüne von Mann, aber auch zerbrechlich. Wir beide waren unisono der Meinung , dass er nicht versucht in die Fußstapfen von Henning zu treten.
Wer das macht, hinterlässt niemals eigene Spuren.
Und er machte es souverän. Die Höhner wirken homogener als Band, mehr als Einheit.
Henning dieser Karnevalstitan war immer der unumstrittene Focus dieser Band.
Patrick wird kommen. Es sind nicht mehr die gleichen Höhner, wie auch? Der Funke sprang direkt zum Publikum über und ich muß sagen, es war einer der besten Auftritte, die ich je von dieser Band gesehen habe.
Chapeau Höhner.

Fazit

Diese Veranstaltung dort in der Eifel, was kann man noch sagen?
Ich bin bis zum Schluss geblieben, soviel Spaß hatte ich.
Das Motto der Veranstaltung, Jeck sin, laache, Musik maache, traf voll ins Schwarze.
Karten zu bekommen ist übrigens schwierig, man kann es aber ruhig probieren.
Ein Dreifachhoch auf diese Veranstaltung und auf den Veranstalter.
Prädikat absolut empfehlenswert!

Der Wilfried