Löstige Paulaner – 75 Jahre und ganz jung (Ulla)

Mit einem schön gestalteten Abend hat die KKG Löstige Paulaner von 1949 e. V. die Session zu ihrem 75-jährigen Jubiläum eingeläutet. Im Saal „Alte Brauerei“ des Brauhaus Sion konnte man einen Abend mit vielen besonderen Momenten erleben.

Bei der Ankunft bekam jeder den Jubiläumsorden überreicht. Diesmal gibt es einen Damen- und einen Herrenorden. Die Entwürfe für beide stammen aus der Feder des Paulaner-Mitglieds Tim Schiller. Sie nehmen in ihrer Darstellung das diesjährige Sessionsmotto „Wat e Theater – Wat e Jeckespill“ auf. Wie könnte es anders sein, spielen auf beiden Orden die Symbolfiguren der Gesellschaft, Hänneschen und Bärbelchen, eine „tragende Rolle“.

Damenorden

Der elegante Damenorden zeigt Hänneschen und Bärbelchen auf dem „LS“, dem Symbol der Löstigen Paulaner stehend, wie sie das Kölner Dreigestirn als Stockpuppen tanzen lassen. Nach oben hin rahmen das Kölner Wappen und das Wappenschild mit der Heimatpfarre St. Paul die Jubiläumszahl 75.

Herrenorden

Im Herrenorden knien Hänneschen und Bärbelchen hinger d‘r Britz. Diesmal spielen sie mit den Püppjer von Tünnes und Schäl, zu denen sich die Kölner Paulinchen und die Paulaner gesellen. Mit beiden Orden wird deutlich, dass die Paulaner ihr Jubiläumsjahr ausgiebig feiern möchten und in dieser Session die Puppen so richtig tanzen lassen.

Ein „doppeltes“ Jubiläum

Dominik Müller, Präsident der Löstige Paulaner, führte mit viel Schwung durch die Veranstaltung. Nach der Begrüßung der beiden Ehrenpräsidenten Harald Linnartz und Thomas Heinen sowie einiger Gäste hob er hervor, dass nicht nur die Gesellschaft Jubiläum feiert, sondern auch der Senat der Löstige Paulaner Grund zum Feiern hat: Er besteht 25 Jahre. Der 1998 gegründete Senat sieht es neben der regelmäßigen Unterstützung des Vereins als seine vornehmste Aufgabe an, besondere Projekte zu ermöglichen. Unter ihrem Präsidenten Uwe Kramer stehen die Senatoren, darunter eine Frau, dafür ein.

Zu den besonderen Gästen gehörten auch Mitglieder befreundeter Gesellschaften, so der KG Schlepp Schlepp Hurra e. V. und der KG Blomekörfge 1867 e. V.

Generationsübergreifende Gesellschaft

In seinem Bericht über den Verein ließ Dominik Müller die Entwicklung und das Geschehen in der Gesellschaft Revue passieren und dankte den vielen Aktiven für ihr Engagement. Ob die Organisation von Veranstaltungen, die Einrichtung einer neuen Website, der Entwurf der Orden und vieles mehr, bei den Löstigen Paulanern wird der Einsatz für den Verein großgeschrieben. Beim Blick in die Runde schaute man nicht nur in altbekannte, sondern auch in viele junge Gesichter. Die Gesellschaft erfreut sich bei der jüngeren Generation großer Beliebtheit.

Gefeierte Paulinchen

Der darauf folgende Auftritt der Tanzgruppe Kölner Paulinchen wurde frenetisch gefeiert. Der Applaus war nicht nur dadurch zu erklären, dass die Damentanzgruppe zu den Paulanern gehört, sondern zu mitreißender Musik einen hervorragenden Gardetanz mit eleganter Akrobatik boten, und das unter erschwerten Bedingungen. Die beiden großen Kronleuchter im Saal gaben nämlich nur wenig Spielraum für die kunstvollen Hebefiguren. Bei diesem großartigen Auftritt wundert es nicht, dass die Tanzgruppe jetzt schon für die komplette Session ausgebucht ist.

Nur mit etwas Mühe konnte sich Dominik Müller anschließend beim Publikum Gehör verschaffen, um etwas Besonderes anzukündigen. Er überreichte den Kölner Paulinchen ein Geschenk des Vereins: Die Tanzgruppe erhielt ihren eigenen Plaggen!

Ehrungen und andere Gratulationen

Es folgte die Vorstellung der neuen und die Ehrung der langjährigen Mitglieder. Letzteren galt es, den Dank der Gesellschaft für ihre Treue zum und ihr Engagement im Verein auszusprechen.

Dann wurde es noch ganz privat: Senatspräsident Uwe Kramer ließ es sich nicht nehmen, dem Präsidenten der Löstigen Paulaner und seiner Frau Susanne zu ihrer vor kurzem begangenen Hochzeit zu gratulieren und Susanne Müller einen wunderschönen Blumenstrauß zu überreichen.

In der folgenden Pause gab es Gelegenheit, etwas zu müffele und bei einem Kölsch miteinander zu reden, Neuigkeiten auszutauschen, lange nicht gesehene Freunde zu begrüßen und die “Neuen“ zu beschnuppern. Zur Freude aller hatte der Senat es sich nicht nehmen lassen, anlässlich seines Jubiläums elf Fässer Kölsch zu spendieren.

Kochender Saal

Abschluss und Höhepunkt der Veranstaltung war der Auftritt von Kempes Feinest. Die Band um Frontfrau Nici Kempermann brachte den Saal „zum Kochen“. Mit einem fantastischen Tempo, einer unglaublichen Power und unnachahmlicher Intensität in der Performance wirbelte Nici über die Bühne. Den immer wiederkehrenden Zugabe-Rufen musste Dominik Müller mit dreimal Kölle Alaaf schließlich ein Ende setzen, um die Band verabschieden zu können.

Nach dieser gelungenen Veranstaltung ist nur noch eines hinzuzufügen: Herzlichen Glückwunsch zum 75-Jährigen und weiter so mit so viel Schwung!

Fotos: ©Marc Hausen (KG), Sabrina Backofen (Tanzgruppe)