On the Road with Kempes Feinest (Nicci)

Bei meinem letzten Gespräch mit Nici Kempermann, der Frontfrau von Kempes Feinest, hingen wir noch mitten in der Pandemie fest und thematisierten die damit verbundene Künstlerdepression, Frauen auf kölschen Bühnen und Dating.  Jetzt ist der ganze Spuk vorbei und die Session für die Kölner Künstler wieder voll am Start.
Also, ab in den Bus und rauf auf die Bühnen. Ich durfte mit!

 

 

Kurz ein paar Fakten zur Band:

  • Kempes Feinest wurde 2014 gegründet
  • 2015 stiegen sie in ihre erste Session ein
  • 2017 erschien das Album „Doch Isso“
  • Mein Lieblingssong: „Mädche vum Rhing“

Ursprünglich waren an diesem Tag zwei Auftritte geplant. Das war zumindest mein Wissenstand, als ich an jenem Sonntag am Proberaum von Kempes Feinest in Ehrenfeld eintraf. Wie ich dann erfuhr, ergab sich spontan ein dritter Gig, der perfekt in den Tourplan des Tages passte. Super!
Die schlechte Nachricht war, dass Jo und Vince an dem Tag leider nicht mit auftreten konnten, da beide aus gesundheitlichen Gründen raus waren.
Die Gang des Tages bestand also aus Nici, Vic, Tomek und Phil und alle waren motiviert, auch in knapper Besetzung, die zwei anstehenden Herrensitzungen sowie eine Damensitzung zu rocken.

Männer hassen diesen Trick

War euch eigentlich bewusst, dass man viele Männer damit beeindrucken kann, wenn man ein Glas Kölsch exen kann? Nici kannte diesen Trick und hatte somit gar keine Schwierigkeiten, die Begeisterung der Herren zu wecken und zum Tanz zu animieren. Und tanzen mag Nici. Ca. 30.000-40.000 Schritte zählt ihr Fitnesstracker nach einem Tag voller Auftritte.

Zwei Veranstaltungen mit Sälen voller Männer und ein Festzelt voll mit Partymädels, später sollte es eigentlich zurück Richtung Proberaum gehen. Doch dann klingelte Nicis Handy. Anruf von der KG Ponyhof.
Es galt eine Lücke im Programm zu füllen und somit wurde die Route sehr spontan umgeplant und es ging auf einen weiteren Auftritt ins Gloria Theater. Hier war Stallabriss angesagt und Kempes Feinest konnte der fröhlichen Meute noch ordentlich einheizen. Das war wild!

Ein Tag voller Action neigte sich dann nach vier Gigs dem Ende. Alle hatten Hunger und im Bus hingen Fragen im Raum wie: „Wo gibt es jetzt das beste Schnitzel to go?“ oder „Wie lange braucht die Pizza wohl zu mir, wenn ich jetzt schon bestelle?“.


Nici hatte allerdings noch keinen Feierabend. Für sie ging es abends noch zu Radio Köln. Apropos – im Zuge dessen möchte ich natürlich noch erwähnen, dass Nici zu Gast bei dem Podcast „Kölsch un Jot“ war und sich für Frauen im Dreigestirn positioniert hat. Ein mutiges Statement, das in der kölschen Medienwelt weite Kreise gezogen hat. Vor allem, weil sie bereits einen Abend später im silbernen Glitzerkleid einen Song namens „Prinz“ auf der Prinzenproklamation im Gürzenich gesungen hat. Es hat mich sehr gefreut, dass dieses Thema so guten (und auch kritischen) Anklang gefunden hat und breit gefächert diskutiert wird. Mal schauen, wie lange sich das Echo hält oder ob es in dem Dunst der Tradition versinkt. 

Fotos: Nicci Haumann