Rote Funken: Grundsteinlegung an der Ülepooz (Brigitt)

Es war die erste öffentliche Veranstaltung der Roten Funken nach dem Lock Down. Wenn auch der Kreis coronabedingt nicht groß sein durfte, waren alle froh, sich nicht mehr nur virtuell zu treffen. Und schließlich war der gestrige Sonntag ein ganz besonderer Tag für Kölns ältestes Traditionskorps: Der Grundstein für den Entlastungsbau an der Ülepooz wurde gelegt!

Bei strahlendem Sonnenschein waren die Gremienvertreter der Roten Funken und Gäste zu diesem historischen Tag in der Baugrube neben der Ülepooz zusammengekommen! Sommersonnenwende 2020 mal anders! 

Seit 1955 haben die Roten Funken die Ulrepforte von der Stadt Köln in Erbpacht übernommen und diese gerade bis ins Jahr 2133 verlängert. Sie hatten den Bau nach dem Krieg entschuttet und nach und nach saniert, doch das mittelalterliche Baudenkmal entspricht schon länger nicht mehr den aktuellen Brandschutzauflagen. An der Lösung wurde seit knapp 20 Jahren gearbeitet, das Ergebnis ist ein großer unterirdischer Entlastungsbau, der einen barrierefreien Zugang für alle Besucher schaffen wird. „Das größte Projekt, das wir Roten Funken jemals gestemmt haben“, so Präsident und Kommandant Heinz-Günther Hunold.

Mit einer Rede, die nachdenklich macht, begrüßte er die Anwesenden und erinnerte daran, wie sehr sich unsere Zeit seit letzten Rosenmontag verändert hat. Dass es das erste Mal seit Karneval sei, dass sich einige Roten Funken wieder persönlich sehen. Dass wir nicht wüssten, wie der Karneval 2021 aussehen könnte. Er sprach aber auch vom kölschen Grundgesetz, dessen Kern ein jeder Roter Funk in seinem Herzen trüge. Und dass dabei helfe, Dinge so anzunehmen, wie sie sie seien, das Beste daraus zu machen,  unerschütterlichen Mut und Frohsinn zu haben, an die Zukunft zu glauben und Zuversicht und Humor auszustrahlen. Eigenschaften, die gerade in der heutigen Zeit ganz wichtig seien. 

Ein solches Projekt muss natürlich für die Nachwelt dokumentiert werden und so wurde gesammelt: Zeitgeschichtliche Dokumente, die in einer Plombe für immer im Fundament verewigt werden. Die Rede des Präsidenten und viele weitere Dokumente, mal auf Papier, mal auf einem Stick, der Mundschutz mit Rote-Funken-Branding, ein Krätzchen, die Symbole der vier Knubbel und … und … und … Alles Dinge, die die Nachwelt einmal an unsere heutige Zeit und die Roten Funken erinnern sollen. Und die aussagekräftiger als die Funde in der Baugrube sind, denn dort wurden nur nur die Überreste einer hochprozentigen Feier aus den 1970er Jahren gefunden!

Mit dem Segen durch “Altärche“, Pastor Johannes Quirl, kann mit dem Bau von nun an eigentlich nichts mehr schief gehen und so durften Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Präsident und Kommandant Heinz-Günther Hunold die Zeitkapsel ins Mauerwerk versenken und verschließen.

Und für all die, die an diesem historischen Akt nicht teilhaben konnten, gab es am Sonntag Abend  zur besten Rote-Funken-Zeit um 18.23 Uhr einen Beitrag auf allen Social Media-Kanälen mit Berichten, Grußworten und Glückwünschen.

Bildnachweis: Alle Fotos ©BKB Verlag