Der 11.11. zo Huss (Nicci)

Ich möchte gar nicht in lange Texte ausschweifen, um zu erläutern, wie speziell diese Sessionseröffnung 2020 war. Ich möchte nur erklären, wie ich letztes Jahr den 11.11. erlebt habe und möchte euch dann anhand von Bildern zeigen, wie er dieses Jahr aussah.

Verbracht habe ich beide Tage gleich. Ich war vormittags arbeiten und bin dann zu Fuß nach Hause gelaufen, um weiter zu arbeiten.

11.11.2019

Vom Mediapark bis zum Barbarossaplatz brauche ich circa 35 Minuten. Obwohl es leicht regnete, war die Straßenbahn keine Option. Vermutlich weil ich kein Interesse hatte, mir auch nur für zehn Minuten einen Wagon mit durchnässten Betrunkenen zu teilen und zu beten, dass sich niemand auf meine Füße übergibt. 

Aus ähnlichen Gründen ging ich auch nicht direkt über die Ringe, sondern Umwege durch die Seitenstraßen. Das hat auch ganz gut geklappt. Bis ich kurz vor dem Ziel meinem Endgegner gegenüber stand: dem Zülpicher Platz.
Das Partyvolk hatte sich weit ausgedehnt und getreu dem Motto „Augen zu und durch“ bahnte ich mir den Weg durch nasse, betrunkene recht junge Leute. Nüchtern ist das echt unangenehm.

11.11.2020

Gleiche Strecke, keine kölsche Tön auf den Straßen und keine Party People. Ein Tag wie jeder andere. Und trotzdem hat was gefehlt. Wie sich oben lesen lässt, ist der 11.11. unter den Voraussetzungen nicht unbedingt mein favorite Day, um Karneval zu feiern. Aber es geht ja nicht um mich, es geht um eine Stadt, die verzichtet und auch noch weiter verzichten wird. Es fehlte was. Etwas Einzigartiges, was es so eben nur bei uns gibt. Etwas was Unmengen an Leuten begeistert und auf unsere Straßen zieht. Das hat man gespürt. Immerhin schien die Sonne. 

Fotos © Nicci Haumann