Über das Schunkeln hinaus (Brigitte)

Wenn mehr als 70 Veranstaltungen im jecken Festkalender stehen, verliert man leicht den Überblick. Gut, dass es da bei den Roten Funken den „Disköösch met d’r Press“ gibt. Dann können besondere Veranstaltungen und Ereignisse im Jahr des 200-jährigen Jubiläums auch besonders hervorgehoben werden!

Das Rote-Funken-Kulturprogramm

Die Menschen wollen wieder feiern und wir bringen die Menschen wieder zusammen, fasst Heinz-Günter Hunold, Präsident der Roten Funken, das Jubiläumsprogramm des Traditionskorps zusammen. Neben den Sitzungen Bällen und Partys gibt es auch viele andere Veranstaltungen, darunter Lesungen, Konzerte und Diskussionen. Damit möchte das Traditionskorps Debatten auch über die Karnevalisten hinaus anstoßen, kritische Themen zur Diskussion stellen und damit eine andere Seite des Karnevals zeigen, der von außen so oft negativ wahrgenommen wird. Die Roten Funken möchten Impulse für das gesellschaftliche Leben, für Politik und Verwaltung geben und zeigen, dass der Karneval über das Schunkeln hinaus auch eine gestaltende Kraft hat. Das erste Ülepooz-Gespräch zum Thema „Kirche und Karneval“ hat den Anfang gemacht.

Fest der Masken

Aber natürlich wird bei den Roten Funken auch gefeiert und es gibt eine ganz besondere Veranstaltung während der Session: Ein Fest der Masken in „Rut-Wieß“, das sich an den Festbällen des 19. Jahrhunderts orientiert. Der ganze Gürzenich wird in einen Traumsaal verwandelt und ein 60-köpfiges Orchester macht eine musikalische Zeitreise durch 200 Jahre. Alle Bürger sind dazu herzlich eingeladen! Einzige Voraussetzung neben der Eintrittskarte ist die Maske!

Soziales Engagement

Immer gehört auch der Blick auf diejenigen, denen es nicht so gut geht und die nicht mitfeiern können, bei den Roten Funken dazu. Mer losse keine im Rän stonn, schreiben sie in ihrem Leitbild. Die Kötterbüchs ist eine der inzwischen bekannten und erfolgreichen Aktionen. Daneben gibt es auch kleinere Aktionen wie die Unterstützung des Johanneshaus in der Annostraße, der Anlaufstelle für wohnungslose Männer. Weil das Johanneshaus zunehmend pflegebedürftige Bewohner hat, die durch jedes Versorgungsraster fallen, muss die Ausstattung für das Pflegeteam des Hauses dringend aufgestockt werden. Dazu sind die Roten Funken am 12.11. von 12-15 Uhr vor Ort.

Engagement für unsere Stadt

Köln ist zwar für den Kölner die schönste Stadt der Welt, aber leider an vielen Stellen auch sehr dreckig! Deshalb haben sich die Jubiläumsgesellschaften – die Grosse von 1823, die Hellige Knäächte un Mägde und die Roten Funken – zusammengetan und werden zum ersten Mal am 19.11. und ein weiteres Mal am Karnevalsfreitag bei der Aktion „Kölle putzmunter“ vom Severinsviertel bis zum Ende der Altstadt Nord mit rund 400 Menschen Müll einsammeln und insbesondere auf das Problem weggeworfener Kippen aufmerksam machen.

Meine spontane Idee fürs Festkomitee: Wir haben doch in fast jedem Viertel Karnevalsgesellschaften, wieso nicht mal eine solche Aktion für die ganze Stadt initiieren!

Rosenmontag

Im Jubiläumsjahr gibt es einen neuen Rosenmontagszugwagen und zwar für die Pänz. Er zeigt Rote Funken, die den Kinderwagen mit Händen tragen. Welch schöne Idee! Mit dabei sein wird als Ehrengast die Maus vom WDR, die im letzten Jahr 50 Jahre alt geworden ist und wegen des ausgefallenen Rosenmontagszugs in dieser Session mitfahren darf. Vorgestellt hat ihn Heinz-Günter Hunold mit seinem designierten Nachfolger auf dem Präsidentenstuhl, dem Burgvogt und neuen Vizepräsidenten Ulrich Schlüter.

Dauerthema: Zülpicher Straße

Wenn der Kölner Karneval durch die überregionale Presse  geht, sind fast immer Bilder von den Ausuferungen auf der Zülpicher Straße dabei. Ein Grund, weshalb das Ansehen unseres Brauchtums beschädigt ist. Karnevalisten sehen dies mit großer Sorge, die Stadt Köln weiß sich keinen wirklichen Rat. Deshalb haben die drei Jubiläumsgesellschaften mit dem Festkomitee überlegt, was man für das Image unserer Stadt tun kann. Eine Antwort lautet: in einen Dialog kommen. „Wir dürfen die Menschen dort nicht alleine lassen“, unterstreicht Heinz-Günter Hunold und meint damit sowohl die Anwohner wie die feiernden Jugendlichen. Als diesem Grunde werden alle an Weiberfastnacht im Kwartier Latäng präsent sein und zeigen, dass Karneval auch noch andere Facetten als hemmungsloses Betrinken hat. Wie diese Aktion genau aussehen soll, wird derzeit geplant, aber eines ist sicher: Ein Versuch ist es wert!

Weihnachtsmarkt

Und noch eine Neuerung gibt es in diesem Jahr schon. Gemeinsam mit den Blauen Funken und der PrinzenGarde wird vom 16. bis 18. Dezember ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Zu kaufen gibt es dann auch den Schokoladenfunk, so dass ihr euch einen Roten Funken auch mal auf der Zunge zergehen lassen könnt!

Vera

Eine Ehrung soll aber nicht unerwähnt bleiben. Unserer Mitbloggerin Vera Drewke ist für ihre unermüdliche Pressearbeit für die Roten Funken der besondere Dank von Heinz-Günter Hunold ausgesprochen worden und sie hat natürlich den neuen Damenorden und den Jubiläumspin überreicht bekommen. Herzlichen Glückwunsch!

Fotos: BKB Verlag