Funkenkölsch und Schokofunk (Vera)

Der Karneval genießt nach 200 Jahren eine kulinarische Auffrischung. Keine Angst, die Foyers und Säle rösche weiterhin nach Mettbrüttche und Wöösche … Wenn eine Gesellschaft ein Jubiläum feiern darf, machen sich die Vorstände und Mitglieder im Vorfeld schon viele Gedanken, wie man in diesem besonderen Jahr noch mal eine Schippe drauflegen kann. Im Falle der Kölsche Funke rut-wiess von 1823 e.V. ist es eher eine ganze Baggerladung geworden. Neben rund 70 Veranstaltungen, einer Jubiläumsspange, einem Dreigestirn und jeder Menge weiterer Highlights gibt es zwei Neuigkeiten, die vielleicht nicht so ganz gewöhnlich sind.

FUNKENKÖLSCH

Karnevalisten, das ist bekannt, trinken ganz gern auch mal ein leckeres Kölsch. Wenn sie in der Session unterwegs sind, vielleicht auch mal gern etwas mehr. Ob frisch gezapft, aus der Flasche oder Dose, hauptsache kalt. Deshalb haben unter anderem auch viele Karnevalsgesellschaften Kölschpartner als Sponsoren. Die Roten Funken fanden 2022 einen neuen Partner in der Brauerei zur Malzmühle. Die Kooperation stand soweit, aber warum für eine am Markt etablierte Kölschsorte entscheiden, wenn einem die Möglichkeit gegeben wird, auch ein Kölsch nach eigener Rezeptur gebraut zu bekommen. Gesagt, getan. Ein kleiner Kreis Funken fand sich zusammen, um aus zwölf Sorten Kölsch die finalen vier Sorten für die Endauswahl auszusuchen. An einem heißen Tag im August, an dem zufällig auch das Dreigestirn bekannt gegeben wurde, fand ein großes Funken-Kölsch-Tasting in der Ülepooz statt. Vier Sorten, jeder Funk eine Stimme. Am Ende eine klassische Patt-Situation zwischen grün und blau. Zwei Wochen später gab es eine weitere Verkostung und Abstimmung. Man könnte fast meinen, das Patt war provoziert, um einfach nur nochmal in den Genuss kommen zu können. Am Ende des Tages stand der Sieger der Funkenkehlen fest und der Braumeister konnte mit seinem Handwerk beginnen.

 

„Sehr gut mit Sternchen“

Mehrere Abstimmungsrunden für Vermarktung, Etiketten, Gebinde, Gläser etc. später waren alle glücklich und konnten die Anlieferung der ersten Kiste kaum abwarten. Der gesamte Vorstand vergibt die Note „sehr gut mit Sternchen“ sowohl für den Geschmack als auch für das Flaschendesign. Inzwischen gab es auch schon einige Events bei denen das FUNKENKÖLSCH angeboten wurde und es kommt durchweg gut an – bei Funken und Funkefründe gleichermaßen. Bisschen malzig, schön süffig. 

 

Die Flaschen gibt es in der handlichen 0,33l-Version zunächst nur in der Bewirtung der eigenen Veranstaltungen. Je nach Produktionsstand wird es Ende November/Anfang Dezember das praktische Sixpack geben. Erhältlich im Funken-Büdchen und in der Brauwelt Köln.

SCHOKOFUNK

Jedes Kind und jung gebliebene Erwachsene freuen sich zu bestimmten Feiertagen immer auf die Süßigkeiten und Geschenke. Die Helden dieser Feiertage, findet man als Schokoladenfigur unterm Tannenbaum oder im Osternest. Den Schoko-Nikolaus in der Advents- und Weihnachtszeit, den Schoko-Hasen zu Ostern. Aber was ist mit den Helden zur 5. Jahreszeit? Die Roten Funken möchten die Lücke schließen und gießen sich, pünktlich zum Jubiläumsstart, selbst als Schokoladenfigur, als Schokofunk. Die Idee kam auf der Manövertour nach Dubai, als ein Produzent von Kamelschokolade den Anstoß dazu gab. Mit seinem Kontakt zum Schokoladenmuseum kam die Sache zwar schnell ins Rollen, wurde durch die vielen Abstimmungsprozesse der Produktionskette aber wieder stark eingebremst, sodass die gesamte Planung von der Idee bis zur Produktion über ein Jahr in Anspruch genommen hat. Das Design der Hohlfigur wurde mehrere Male angepasst bis es endlich perfekt war. Wochenlange Planungen und Verhandlungen mit den einzelnen Produzenten. So einfach wie es aussieht – Folie und Schokolade – ist es nämlich gar nicht. Wer produziert was in welcher Menge und wie ist die Qualität? Letzten Endes nahm der Schokofunk sogar den Weg über Österreich nach Köln. 

Viel Liebe zum Detail

Immer mitlaufend die Frage nach dem Vertriebsweg. Die REWE Group und DOHLE waren schnell Feuer und Flamme. Ein Display zur Platzierung im Kassenbereich sollte es werden, um den neuen Schokofunk im Supermarkt angemessen zu positionieren. Ein Display gestaltet sich auch nicht mal eben von allein, da setzten die Funken auf eine erfahrene Agentur für POS Marketing und justierten jede einzelne Etage so lange, bis alle zufrieden waren. 

Damit aber nicht genug. Schokofunken mit Hohlkörper lassen sich Rosenmontag nicht so gut werfen. Einmal nicht richtig gefangen, ist der arme Kerl kaputt. Also die ganze Planung dann auch noch mal für eine kleine Schokofunken-Version, die als 3er Schachtel als Wurfmaterial eingesetzt werden kann. 

Am 11.11. um 11:11 Uhr, wenn überall in der Stadt Konfetti fliegt, soll der Schokofunk das Licht der Welt erblicken. Im Schokoladenmuseum wird er von einigen Funken inkl. der Funkenköche feierlich vorgestellt. Wer möchte, ist herzlich dazu eingeladen.

Ein Hoch auf das Ehrenamt

Im Hintergrund sind viele Leute mit diesen zwei Projekten wochenlang beschäftigt gewesen. Teils im Ehrenamt, teils als Dienstleister. Es steckt sehr viel Liebe zum Detail in beiden Artikeln, weil mit Hätz un Siel daran gearbeitet wurde. Immer wieder verbessert und unzählige Meetings angesetzt. Die Arbeit, die das Ehrenamt leistet, egal in welcher Richtung, ist oft nicht in Worte zu fassen. 

Ich war an beiden Projekten eng beteiligt und freue mich, dass sie jetzt endlich für alle erhältlich sind. SEHR ZUM WOHLE!

 

Alle Bilder: Vera Drewke