„Mädche vum Rhing“ (Brigitte)
„Mir han dеr Welt su vill ze bietе“, singt Nici Kempermann in ihrem Song. Und es gibt wohl kaum einen besseren Titel für einen Podcast, der Frauen aus der Kölner Kulturszene auf und hinter der Bühne vorstellen möchte – von der Musikerin bis zur Klofrau. Im März nach Aschermittwochbeginnt die Fastenzeit. In den katholischen Kirchen wird am Morgen eine Messe gefeiert, in der die Palmzweige, die am letzten Palmsonntag gesegnet wurden, verbrannt werden und aus ihrer Asche ein Kreuz als Symbol der Buße und Reinigung auf die Stirn der Gläubigen vom Priester gezeichnet. Mittags steht traditionell Fisch auf dem Speiseplan, denn nach katholischer Liturgie ist der Aschermittwoch ein strenger Fastentag, an dem man sich nur einmal satt essen und auf Fleisch verzichten sollte. More ist der Podcast mit ganz viel Power gestartet. Wer Lust auf einen spannenden und lustigen Mädelsabend hat, sollte da unbedingt reinhören!
Die Macherinnen
Das sind Nicole Kempermann, Songwriterin und Frontfrau der Band Kempes Feinest, und Sophie Gesthuysen, ehrenamtlich engagiert bei der KG Ponyhof und zuständig für die Organisation von Veranstaltungen. Die beiden Mädche vum Rhing haben sich im Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More hinter der Bühne kennengelernt und aus der anfänglichen Begeisterung, dort endlich mal eine Frau zu treffen, ist eine wunderbare Freundschaft entstanden.
Frauen im Karneval
Gerade in der letzten Session mit dem 200jährigen Jubiläum war das Thema „Frauen im Karneval“ besonders präsent. Dazu trug sicher auch Nicis Auftritt bei der Proklamationist die feierliche Amtseinführung des Kölner Dreigestirns und des Kölner Kinderdreigestirns: Der Prinz erhält die Narrenpritsche, mit der er das närrische Volk regiert und Griesgram, schlechte Laune und Sorgen vertreibt. Der Bauer bekommt als Zeichen für die Wehrhaftigkeit der Stadt die Stadtschlüssel übergeben, die Jungfrau erhält den Spiegel, in dem sie nicht nur ihre Schönheit bewundern, sondern zugleich dem Volk den Narrenspiegel vorhalten kann. More im weißen Glitzerkleid bei, als sie vom „Dreijesteen voll Östrogen“ sang. Danach ging die Diskussion über das weibliche Dreigestirn,auch Trifolium genannt, besteht aus Prinz, Bauer und Jungfrau. Sie sind die obersten Repräsentanten des Kölner Karnevals und bekommen bei der Proklamation die Macht über die Stadt bis Aschermittwoch übertragen. Seit 1883 bilden sie eine feste Einheit, seit 1938 werden sie als Dreigestirn bezeichnet. More über Frauen in der Musikszene, in den Vorständen der Karnevalsgesellschaften usw. erst richtig los. Anders als in früheren Jahren wurde das Thema im Fastelovend aber nicht einfach abgewürgt, sondern durchaus auch von Männern diskutiert und vielfach in der Presse aufgegriffen. Die Roten Funken gar veranstalteten im Rahmen ihrer Ülepooz-Gespräche eine spannende Podiumsdiskussion über die Rolle der Frauen im traditionellen Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More.
Die Zeit war also reif für einen Podcast von Frauen über die Mädche vum Rhing, die der Welt viel zu bieten haben. Nici und Sophie sind mit ihrem Podcast also genau zur richtigen Zeit in eine Lücke gestoßen.
“Mädchen und jungen Frauen fehlt es häufig an Vorbildern. Im Bereich Kunst und Kultur auf der Bühne aber auch im Hintergrund sind viele Schlüsselpositionen von Männern besetzt“, sagt Nici. „Dadurch fehlt für potenziellen Nachwuchs das Interesse und die Motivation zu sagen ‘das will ich auch’ und vor allem ‘das kann ich auch.“ Deshalb soll der Podcast Frauen aus der Kölner Kulturlandschaft quer durch alle Berufsgruppen eine Stimme und eine Bühne geben.
Der Podcast
Wie stellt ihr euch einen gemütlichen Mädelsabend vor? Lustig, witzig, mit vielen Gesprächen und auch Gekicher, mit dem ein oder anderen Kölsch … Genau so ist der Podcast. In privater Atmosphäre treffen sich Nici und Sophie mit einem Mädche vom Rhing und quatschen. Dabei erfährt man als Zuhörer:in viel Interessantes über das Mädche, über ihr Leben während und außerhalb der Session, hört lustige Geschichten und am Ende ist ein ganz persönliches Porträt der jeweiligen Person entstanden.
Und Nici und Sophie haben interessante Frauen eingeladen. So berichtete Vera Drewke über ihre Arbeit als Fotografin im Kölner Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More und insbesondere bei den Roten Funken, dem „Epizentrum der Männergesellschaft“. Mit Aline Ackers sprachen sie über die Gebärdensprache und die Übersetzung ins Kölsch. Mit Marita Köllner und Biggi Wanninger waren weibliche Urgesteine des Kölner Karnevals zu Gast, mit Nati Drmota eine der wenigen großen Veranstalterinnen in Köln und mit Anna Heller die jüngste Brauereichefin Kölns eingeladen und… und … und … Sogar die Oberbürgermeisterin war schon da. 16 Folgen gibt es inzwischen und jede hat ihren eigenen besonderen Charme.
Es ist auch die Mischung der beiden Macherinnen. Sophie ist diejenige, die das Gespräch akribisch vorbereitet, Nici ist für die Technik zuständig und schaut, was während des Gesprächs so alles passiert, bringt dabei manches Mal das Konzept durcheinander. Das schafft eine lockere Atmosphäre und als Zuhörer:in meint man, mit dabei zu sitzen. Bitte mehr davon! Und das die beiden mit ihren Ideen noch lange nicht am Ende sind, zeigt das nächste Projekt – der Stammtisch. Darüber berichtet euch morgen Vera!