Stadttreff – Der Name ist Programm (Brigitte)
Es ist früher Abend in der Session. Der Stadttreff, die Kölschkneipe in der Altstadt gegenüber vom Deiters, Treffpunkt und Anlaufstelle für Karnevalisten im Bermudadreieck zwischen Gürzenich und Hofburgist die Residenz des Kölner Dreigestirns. Kurz vor der Proklamation ziehen das Dreigestirn und seine Adjutanten in Begleitung ihrer und befreundeter Gesellschaften mit großem Spektakel um 11.11 Uhr in die Hofburg ein, seit vielen Jahren das Hotel Pullman Cologne in der Helenenstraße. Dort überreicht ihnen der Hoteldirektor in einer jecken Feierstunde den goldenen Schlüssel. Bis Aschermittwoch residieren sie hier und können sich jeweils nachts ein paar Stunden von den Strapazen ihrer Auftritte erholen. More, ist brechend voll. Eigentlich nichts ungewöhnliches in der Session. An diesem Abend aber schon. Die Prinzen-Garde ist mit klingendem Spiel eingezogen und Kommandant Marcel Kappestein verkündet: „Feierabend für heute, jetzt sind wir unter uns und feiern bei Tina.“. Dort wo sonst auch Blaue-, Rote- und Appelsinefunken, Madämcher, Schmuckstückchen und viele mehr beisammen stehen, schwade, ein oder zwei Kölsch trinken, bevor es dann weitergeht zum Aufzug oder Sitzungsbesuch ist heute „Geschlossene Gesellschaft“.
Wie kommt es, dass sich jeden Abend so viele Menschen auf nur 60 Quadratmetern drängen? Die Lage allein erklärt es nicht. Vielmehr ist der Stadttreff eine Art Heimathafen für die Karnevalisten, ein geschützter Raum, in dem man sich austauschen, ausruhen und auftanken kann. Dorthin kommt das Dreigestirn,auch Trifolium genannt, besteht aus Prinz, Bauer und Jungfrau. Sie sind die obersten Repräsentanten des Kölner Karnevals und bekommen bei der Proklamation die Macht über die Stadt bis Aschermittwoch übertragen. Seit 1883 bilden sie eine feste Einheit, seit 1938 werden sie als Dreigestirn bezeichnet. More wenn es dem Trubel und den ständigen Handyfotos in der Hofburgist die Residenz des Kölner Dreigestirns. Kurz vor der Proklamation ziehen das Dreigestirn und seine Adjutanten in Begleitung ihrer und befreundeter Gesellschaften mit großem Spektakel um 11.11 Uhr in die Hofburg ein, seit vielen Jahren das Hotel Pullman Cologne in der Helenenstraße. Dort überreicht ihnen der Hoteldirektor in einer jecken Feierstunde den goldenen Schlüssel. Bis Aschermittwoch residieren sie hier und können sich jeweils nachts ein paar Stunden von den Strapazen ihrer Auftritte erholen. More entfliehen will. Hier wissen die Karnevalisten ihre heranwachsenden jecken Kinder gut behütet, wenn diese unterwegs sind. Man kennt sich, erzählt sich und jeder weiß, dass bestimmte Informationen den Raum nicht verlassen dürfen. Farben und Karnevalsgesellschaften spielen im Stadttreff keine Rolle, hier sind einfach alle jeck. Ein Karnevalskosmos im Kleinen. Und es gibt eine ungeschriebene Regel: keine Handyfotos und keine Posts in den sozialen Medien.
Die Seele des Stadttreffs ist Tina Köcher, die gemeinsam mit Günter Wissmann die Kneipe führt. Zu ihren Ehren ist die Prinzen-Garde mit alle Mann eingezogen, ein Ausdruck der hohen Wertschätzung für die Wirte. Von den Kölsche Madämcher ist Tina sogar zur Mutter Courage ernannt worden.
Die wohl ungewöhnlichste Ehrung gab es in diesem Jahr: Das Dreigestirn der Session 2022/23 ernannte sie zur Jubiläums-Ehrenadjudantin als Dank für viele glückselige und unvergessliche Momente. Da wäre eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Jeck war Tina Köcher immer schon. Schon mit 16 hat sie im damaligen Stammquartier der Appelsinefunke im Nippeser Yorkstübchen gekellnert. Und später ihre gastronomische Karriere beim Kornbrenner und Stüsser weitergeführt, wo immer auch viel Fastelovend gefeiert wird. Aber den organisierten Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More hat Tina erst im Stadttreff kennengelernt und ist absolut begeistert – vom Konzept, vom hohen sozialen Engagement. Und so ist sie mittlerweile eine Volblutkarnevalistin und das das ganze Jahr über. Über Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More hat der Stadttreff volles Haus und an Rosenmontag sogar eine eigene Tribüne für die Stammgäste, in diesem Jahr wegen der Bauarbeiten auf der Gürzenichstraße direkt am Heumarkt.
Deshalb ist nach Aschermittwochbeginnt die Fastenzeit. In den katholischen Kirchen wird am Morgen eine Messe gefeiert, in der die Palmzweige, die am letzten Palmsonntag gesegnet wurden, verbrannt werden und aus ihrer Asche ein Kreuz als Symbol der Buße und Reinigung auf die Stirn der Gläubigen vom Priester gezeichnet. Mittags steht traditionell Fisch auf dem Speiseplan, denn nach katholischer Liturgie ist der Aschermittwoch ein strenger Fastentag, an dem man sich nur einmal satt essen und auf Fleisch verzichten sollte. More erst einmal Pause. Aber nur kurz. Dann trifft man sich wieder. Ohne Uniform und Kostüm wie die Kölschen Madämcher, die Schmuckstückchen oder die Burggrafen, die hier ihren Stammtisch haben. Und sie bleiben nicht allein …