UNGER UNS geht hoch hinaus (Brigitte)

In luftiger Höhe mit Blick auf den Dom überreichte Udo Beyers, Präsident des  Kölner Karnevals-Verein „UNGER UNS“ von 1948 e.V., einen symbolischen Scheck in Höhe von 11.111,11 Euro an Barbara Schock-Werner vom Zentral-Dombau-Verein.

Der Kölner Dom ist eine Dauerbaustelle. Wind, Wetter und das hohe Alter des Bauwerks machen ständige Restaurierungen notwendig – eine aufwendige und kostspielige Aufgabe, die die Dombauhütte allein nicht stemmen kann. Deshalb engagieren sich im Zentral-Dombau-Verein viele Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt des Kölner Wahrzeichens – damit der Dom auch für kommende Generationen bestehen bleibt.

Auch der Karneval hilft mit: Schon seit 16 Jahren besteht die enge Partnerschaft zwischen UNGER UNS und dem Zentral-Dombau-Verein. Seit 2009 sammelt der Verein bei seiner Benefizveranstaltung am 11.11. über Spenden sowie über weitere Aktionen Gelder unter dem Motto „Damit d’r Dom uns bliev!“ So kamen bislang rund 125.000 Euro zusammen – ohne die Mitgliedsbeiträge und zusätzlichen Spenden der über UNGER UNS neu gewonnenen ZDV-Mitglieder.

Mit diesen Geldern konnten bereits mehrere bedeutende Restaurierungsprojekte realisiert werden:

  • eine Bahn des vierbah­nigen Adam-Fensters im nördlichen Querhaus (die 2. Bahn von rechts, Teil des Abel-Fensters) 
  • die Figur des Heiligen Leo, Schutzpatron der Sänger und Musiker, am Michael-Portal 
  • sowie die 10,5 m hohen Fiale „B 9“ des Südquerhauses – eine jener filigranen, spitzen Türmchen, die oft als Pfeileraufsatz dienen.

Mit der aktuellen Spende geht es für UNGER UNS nun sprichwörtlich hoch hinaus.“Mer han de Spetz“, sagt Präsident Udo Beyers lachend, „aber nicht beim Rosenmontagszug, sondern am Dom!“ 

Die neuen Mittel werden für die Restaurierung der doppelstöckigen Kreuzblume einer Filiale am Nordturm verwendet. Von unten ist das gut zu erkennen: Wer am Nordturm hinaufschaut, sieht am Übergang vom Oktogon zum Turmhelm die neu eingesetzten Filialen an den Ecken. Sie bestehen – wie der gesamte Dom – aus hellem Sandstein und sollen, so erklärt Barbara Schock-Werner, ehemalige Dombaumeisterin, mindestens 100 Jahre halten. Ihre helle Farbe wird sich jedoch wohl nie ganz verdunkeln – der Regen ist heute längst nicht mehr so sauer wie im Industriezeitalter.

Ob der Dom trotz aller Spenden und Anstrengungen jemals „fertig“ sein wird, bleibt offen. Schließlich sagt man in Köln:

„Wenn der Kölner Dom fertig wird, geht die Welt unter!“

 

Fotos: @BKB