Die Schlümpfe könne fiere! (Brigitte)

Wir sind zum Kostümfest der Neppeser Schlümpfe im Altenberger Hof in Nippes, wollen für das Magazin „Karneval in Nippes 2018“ noch ein paar Fotos machen. Um sechs geht’s los. „Hoffentlich sind wenigstens ein paar Jecke da, sonst werden die Bilder nix.“ Aber welche Überraschung …

Man kennt sich hier …

Es ist kurz vor sechs, eigentlich fängt das Kostümfest erst an und der Saal ist schon brechend voll, die Stimmung bestens. Das Publikum ist bunt gemischt, viele junge Jecke sind da und viele schöne Kostüme zu sehen.

Präsident Mario Kurth steht an der Tür, ist leicht nervös, denn sein erster Programmpunkt verzögert sich. Der Bus der „Schlebuscher Pänz“ steckt in den engen Straßen von Nippes fest. Trotzdem beantwortet er meine Fragen, immer unterbrochen von „Küsschen rechts, Küsschen links“, „Schön, dat du do bis“. Man kennt sich hier, auf der Party im Veedel. „Wir sind ausverkauft“, erzählt er stolz, „die Jecken kommen sogar aus der Eifel zu uns.“

 

Die Schlümpfe sind Blau und Weiß

Vor fast 40 Jahren hat sich das Schmölzje gegründet – damals waren das Spieler, Trainer und Fans aus der Fußball-Jugendabteilung von „SUS Nippes 12“–, um einmal im Nippeser Dienstagszug mitzugehen. Blau und Weiß sind bis heute die Vereinsfarben, folglich musste auch ein Kostüm in diesen Farben her und damit waren die Neppeser Schlümpfe geboren. Seitdem feiern die Jecken unter dem Motto „Mir halde faß zesamme“ Fastelovend, anfangs im Klubheim, und weil das schnell zu klein wurde, später im Mariensaal und seit vielen Jahren nun im Altenberger Hof.

Endlich, die „Schlebuscher Pänz“ sind angekommen, müssen ihr Programm leicht verkürzen, weil die Band Kölschraum schon wartet. Die Jecken im Saal merken nichts davon, tanzen mit den Pänz zu „Dä Plan“ von Querbeat, „Kumm Mädche danz“ von den Paveiern und anderen Hits mit. Großer Applaus und ich denke „Wie schön, dass hier den Kindertanzgruppen eine Bühne geboten wird.“

Alles för de Pänz

Dann kommt Moderatorin Finni auf die Bühne: „Jetzt erst mal wieder zu den Spenden. 1.000 Euro von …, 100 Euro von, 2.222 Euro von …“ Insgesamt werden es an dem Abend rund 11.000 Euro werden. „Uns geht es doch so gut, da können wir doch auch was für die Menschen tun, die nicht so viel Glück haben“, erklärt Mario Kurth.

Seit 28 Jahren sammeln die Schlümpfe nämlich für die Kardiologie- und Onkologiestation des Kinderkrankenhauses Amsterdamer Straße. Das ist ein großer Erfolg und spiegelt für mich die Seele des kölschen Fasteleer! Damit nicht genug. Im Sommer gibt es mit dem „Treff im Veedel“ ein weiteres Straßenfest, das zusammen mit den Neppeser Ahr-Schwärmer veranstaltet wird und dessen Erlöse an Familien gespendet werden, die akut in Not sind

In den Saal ist inzwischen Kölschraum eingezogen, Papallapap, die Kläävbootze und wie jedes Jahr das Traditionskorps der Altstädter stehen noch auf dem Programm.

Fleißige Schlümpfe zapfen hinter der Theke, verkaufen Biermarken und Essen und das Fest nimmt seinen Lauf. Mittendrin gibt es noch einen Überraschungsgast, den Finni ganz alleine engagiert hat: Tommy Watzke.

  

So schön ist Fastelovend im Veedel

Nach dem Programm geht es mit der After-Party weiter und die Schlümpfe hoffen, nicht bis in den frühen Morgen. Denn dann müssen sie das Sälchen wieder aufräumen. „Das geht ohne viel Worte“, jeder weiß, was er zu tun hat“, erzählt Mario Kurth, der zusammen mit seinem Bruder Ralf dem Verein vorsitzt. Wenn man sieht, wie reibungslos und harmonisch hier alles funktioniert, kann man sich das gut vorstellen.

  

Wir müssen weiter zum nächsten Termin. Draußen auf dem Hof stehen die Schnäuzzer-Pänz der KG UHU und ich denke „Wow, noch eine Kindertanzgruppe, wie es sich für den Fastelovend gehört“. Eines ist klar, den 12. Januar 2019 für das nächste Kostümfest haben wir notiert und kommen wieder um mitzufeiern!