Rut, rut, wiess dat sin de Funke (Stefan)

Die Zeit der Korpsappelle dieser Session geht zu Ende. Jeder ist anders, jeder ist besonders, alle vereint die Gemeinschaft der Jecken. So haben natürlich auch die Roten Funken gestern Abend beim Regimentsexerzieren im Maritim Hotel gezeigt, dass sie Fastelovend in den Genen haben und das schon seit 200 Jahren! So alt und immer wieder so jung. Chapeau!

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Ein Corpsapell ist zunächst vor allem ein Get-together. Nach den Weihnachtstagen, am Anfang der Session trifft man die Kameraden, mit denen man dann  Tag für Tag  durch die Säale der Stadt ziehen wird. Man trinkt das eine oder andere Kölsch und freut sich auf viele schöne Rut-wiesse-Momente, die man gemeinsam erleben wird. Und natürlich trifft man auch die Kameraden aus den befreundeten Corps.

Später folgt aber jeder Corpsappell dem gleichen Muster: Ehrungen, Beförderungen, Inspizieren des Corps, Vereidigungen neuer Mitglieder. Das KCorps feiert sich selbst und zeigt den Gästen was es ist. Gestern Abend war die Botschaft klar: Das Wichtigste ist, ein Roter Funk zu sein!

Besonders war der Abend, weil herausragende Jubiläen zu feiern waren, eine neue Marie sich vorstellte und  auch, weil man begann, sich vom Präsidenten zu verabschieden. Nach 23 Jahren ist es für Heinz-Günther Hunold die letzte Session als Präsident der Roten Funken.

Besonders und besonders anrührend war der Auftritt von Ludwig Sebus. 70 Jahr Roter Funk und sein gesungenes Resümee: Ich würde „alles su widder dun!“

Eine präsidiale Gratulation, die von Herzen kam und minutenlange Standing Ovations der Künstler auf der Bühne und des Publikums im Saal bereiteten dem Nestor des Kölner Karnevals sichtlich Vergnügen.

Auch sonst gab es viel zu ehren. Jubilare mit 25 bis 66 Jahren Mitgliedschaft bei den Roten Funken. Kein Jubiläum, aber herausragend in jeder Beziehung: Oskar Hamacher ist seit 74 Jahren ein Roter Funk.

Neue Ehrenoffiziere wurden ernannt, bereits verdiente befördert. Eine besondere Ehrung gab es für Herbert Hendrichs. Er erhielt den Verdienstorden in Gold des Festkomitees Kölner Karneval.

Höhepunkte des Corpsappells der Roten Funken sind immer wieder die Show-Einlagen der vier Knubbel. Keine Variete-Programme mit Profis, alles (Idee und Ausführung) selbst gemacht. Mit ganz viel Herzblut und ohne Furcht sich selbst oder Kameraden dem Spott des Publikums auszusetzen zauberten die Funken ein manchmal kritisches, manchmal nachdenklich machendes, immer aber humorvolles Programm auf die Bühne. Gestern standen die Darbietungen im Zeichen des Abschieds.

Der 3. Knubbel verabschiedete seinen Jacky Beumling, den Spieler des Hänneschens im Hänneschen-Theater und suchte den qualifizierten Nachfolger.

Der 1. Knubbel versuchte im Rahmen der „Harald-Schmidt-Show“ die Plätze auf einer Arche zu vergeben, die gebaut wurde um dem Untergang des Kölner Karnevals zu entgehen.

Der 2. Knubbel befasste sich mit der Nachfolge des scheidenden Präsidenten. In einem „Konklave“ wurde dann die neue Führung der Roten Funken gefunden: Das Trifolium der drei Bewerber. Der Noch-Präsident nahm’s lachend zur Kenntnis und meinte, er könne damit gut leben.

Der 4. Knubbel inszenierte eine „Wetten das“-Show und in der Saalwette wurde Heinz-Günther Hunold geprüft, ob er denn auch alle Mariechen seiner Amtszeit nennen könne.

Schade, nur fast richtig befand die sehr prominent besetzte Jury.

Als „Strafe“ für die verlorene Saalwette durfte der Präsident zeigen, ob er mit einem Fahrrad das Publikum im Saal umrunden könne.

Das schaffte er dann und so war es an der Zeit, danke zu sagen für die Saalwette, für 23 Jahre Präsidentschaft, herausragendes Engagement, humorvolle Sitzungsleitung und vor allem für die Leidenschaft, ein Roter Funk zu sein.

Nach dem Spiel der Ernst. Na ja, so ernst wurde es auch wieder nicht. Das Corps zog auf …

… und zum letzten Mal begutachtete der Präsident, ob seine Kameraden sich auch richtig auf die Session eingestellt haben.

Zunächst aber durfte die neue Marie, Elena Stickelmann,  zeigen, was sie kann.

Ja, die neue Marie ist bereit und kann vereidigt werden.

Nun durfte auch das Corps zeigen, was Bühnenpräsenz heißt.


Zum Abschluss dann Gruß und Dank an alle auf der Bühne und im Saal: Zapfenstreich!

Ein Corpsappell soll zeigen, ob das Corps bereit ist für die Session. Die Roten Funken sind es ohne einen einzigen Abstrich und ihre neue Marie wird die Säale rocken!

Bildnachweis: Alle Fotos@bkb