Wenn sich die Funkenfamilich trifft (Brigitte)

Traditionell beginnen die Blauen Funken ihre Session mit dem Regimentsappell im Gürzenich. Es ist wie ein Familientreffen. Nach der Sessionseröffnung und der Weihnachtszeit hat man sich lange nicht gesehen und viel zu erzählen. Neben der Funkenfamilie sind auch befreundete Karnevalisten eingeladen und es ist der Moment, Danke zu sagen. Danke für das Engagement im Korps, Danke für langjährige Treue, Danke für den Einsatz im Fastelovend allgemein.

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„Mariechen, Fünkchen opjepaß!“ lautet das Kommando zum Anfang jeden blauen Regimentsappells. Dann zeigt die Kinder- und Jugendtanzgruppe, was sie in den Monaten zuvor eingeübt hat. Bei der ältesten Kindertanzgruppe Kölns – die Blaue-Funke-Pänz können immerhin auf 142 Jahre zurückblicken –  dürfen schon die Kleinsten mittanzen. Das freut Präsident Björn Griesemann besonders  und stolz betont er die Bedeutung der Nachwuchsarbeit des Traditionskorps auch für die Damengesellschaften und die zukünftigen Mariechen  anderer Korps. 

Bei der Vereidigung der neuen sechs Mariechen zeigt sich dann wieder die Familich: der Präsident und der Kindertanzgruppenleiter Hendrik Schorn stellen jeweils eine Tochter.

Groß ist die Familich der Blauen Funken. Der Einmarsch des Korps scheint kein Ende nehmen zu wollen. Alle freuen sich darauf, nach Corona und dem 200-jährigen Jubiläum endlich wieder eine ganz normale Session feiern zu können.

Der Präsident dankt seinem Korps für die tolle Gemeinschaft in den letzten schwierigen Jahren, für den Zusammenhalt und die Harmonie, und freut sich über viele neue junge Kameraden, die in diese Gemeinschaft aufgenommen werden. Griesemann betont die Bedeutung des Ehrenamtes für den Karneval und sein Korps, das nur durch so viele Aktive so gut funktioniert.

Deshalb bedankt er sich bei vielen seiner Kameraden. Ob Vereidigung, Geschenke, Verdienstmedaillen oder Beförderungen, für die Funken sind das wichtige Akte und Ausdruck der Wertschätzung. 

So wird Marc Menden als neuer Wachoffizier vereidigt und als vorbildlicher Funke gelobt, denn von seinen sechs Frauen zu Hause sind fünf in der Kinder- und Jugendtanzgruppe. Ralf Offermann wird gedankt, weil er seit 25 Jahren den Rosenmontagszug verantwortet.

Heraus ragt die Ehrung von Karlheinz Herff für 70 Jahre Mitgliedschaft im Traditionskorps. Wie er 1954 als Tanzoffizier angefangen hat, können alle in einem Film verfolgen. Sein schelmisches Lachen hat sich die Nr. 11 der Blauen Funken bis heute verwahrt. Für seine Treue wird Herff zum General befördert. Und auch Herbert Geist, der Herffs Korpskommandant war und auf fast 70 Jahre zurückblickt, erhält diese Beförderung.

So manches Mal erinnert das Gespräch zwischen Björn Griesemann und Korpskommandant Jürgen Pesch über die richtige Reihenfolge der Tagesordnung auf der Bühne an Waldorf und Stalter aus der Muppet Show. Doch in einem Moment kennt der Präsident die Tagesordnung nicht. Nämlich dann, wenn Vize Dr. Armin Hoffmann ihm und seinem Bruder Stefan für eine besondere Stiftung dankt – eine Grabstätte der Blauen Funken auf Melaten, in der alleinstehende Funken beerdigt werden können! Das ist auch in der Geschichte des Traditionskorps ein außerordentliches Ereignis. 

Und es gibt einen weiteren bewegenden Moment für die Funkenfamilich, als Heinz-Günter Hunold, Präsident der benachbarten Roten Funken, der seine letzte Session in diesem Amt feiert, gewürdigt wird. Für eine karnevalistische Karriere, die ihresgleichen sucht, für seine Verdienste um den Fastelovend und für ihn als ganz besonderen Menschen ernennen ihn die Blauen Funken zum Ehrenkommandanten. Eine Auszeichnung, die es in der über 150-jährigen Geschichte des Traditionskorps erst acht Mal gegeben hat und nach 60 Jahren wieder ausgesprochen wurde. Ein Gänsehautmoment für den ganzen Saal und Standing Ovations! Hier haben alle das Familich-Feeling gespürt!

Fotos: @BKB Verlag