Halleluja für 2 x 100 Jahre (Brigitte)

Zum Auftakt ihrer Jubiläumssession luden das Reiter-Korps „Jan von Werth“ von 1925 e.V. und die KG Treuer Husar Blau-Gelb von 1925 e.V. Köln gemeinsam zum Festgottesdienst in den Kölner Dom.

 

Jubiläum

100 Jahre sind ein Grund zum Feiern. Das Reiter-Korps „Jan von Werth“ und die KG Treuer Husar Blau-Gelb, die beide 1925 gegründet wurden, tun das zum Teil gemeinsam. Den Anfang bildete ein stimmungsvoller Gottesdienst im Dom, der nicht nur die Gemeinschaft innerhalb des Korps und der Kölner Jecken ansprach, sondern auch Zuversicht ausstrahlte, Hoffnung schenkte und manchmal tröstlich war. Famillich und Fründe, Gäste und Kölnerinnen und Kölner waren gekommen und der Dom gut gefüllt.

Nach dem Einmarsch des Korps, angeführt von den Kindertanzgruppen als Zeichen für die Zukunft des Fastelovends, begann der Gottesdienst mit dem feierlichen Einzug der Standartenträger der Gesellschaften, der Plaggeköpp, des Priesterteams und ihrer Ministranten (Mitglieder der Malteser und befreundeter Karnevalsgesellschaften).  

Ein Team aus beiden Traditionskorps hatte gemeinsam mit Domkapitular Pfarrer Dr. Dominik Meiering, Pfarrer Tobias Hopmann und Pfarrer Markus Herzberg einen eindrucksvollen Gottesdienst gestaltet.

Ein etwas andere Gottesdienst

Musikalisch begleitet wurde er von den Korpskapellen Treuer Husar und Jan von Werth unter der Leitung von Dietmar Chauchet (TH) und Matthias Wiedemann (JvW) sowie der Orgelmusik von Professor Bönig. Ein herzliches Dankeschön an die Musiker, die den Kirchenraum mit ihren Klängen füllten. Alle Lieder waren ins Kölsche übersetzt und wurden auch so gesungen, viele Beiträge in Kölsch gesprochen.

Zu Beginn wurde die gemeinsame Jubiläumskerze entzündet. Sie soll Licht in die Welt bringen, so wie Jesus es getan hat. Gerade im dunklen Monat November sei das wichtig und wahrscheinlich falle deshalb der Karnevalsbeginn genau in diese Zeit, vermutet Pfarrer Meiering.

Die Weihe des neuen Plaggen des Treuen Husaren durfte natürlich auch nicht fehlen. 

Es gab viele Gänsehautmomente, etwa als zwischen Lesung und Evangelium das Halleluja von Brings angestimmt wurde oder als Feldkaplan Hopmann während der Predigt plötzlich das Lied vom treuen Husaren anstimmte und der ganze Dom mitsang. Als für die Menschen gebetet wurde, die übersehen und vergessen werden, für die, die nicht mehr unter uns sind und für den Frieden. „Dr Här säht Schalom, mer sager Fridde!“ Und Dominik Meyer erinnerte daran, dass Frieden hier und jetzt beginnen kann.

Glaube, Liebe, Hoffnung war die zentrale Botschaft dieser Messe, die emotional und berührend war wie selten sonst. Wenn Kirche immer so wäre, würden sich wohl noch viel mehr Menschen hier zu Hause fühlen. 

Ein Ort für Gemeinschaft

Vielleicht fragt sich der eine oder andere, warum man ein 100-jähriges Jubiläum mit einer heiligen Messe beginnt. Selbst wenn man nicht gläubig ist, für uns Kölner ist der Dom der Ort, der die Geschichte, den Glauben und das kulturelle Leben der Stadt verbindet. Der Dom steht für Beständigkeit und Gemeinschaft, für Glaube, Liebe und Hoffnung und  genau das spiegelt sich auch in der Tradition und im Erbe der Karnevalsgesellschaften wider. Karneval feiern bedeutet nicht nur Party feiern, ausgelassen sein und über die Stränge schlagen. Wer Mitglied einer Gesellschaft ist, weiß auch, dass Gemeinschaft, Nächstenliebe, Solidarität, Teilen und Frohsinn dazugehören. Das ist ähnlich wie im Christentum und so ist denn der Gottesdienst auch ein Moment, um innezuhalten und Danke zu sagen für die Freude, die man in diesen 100 Jahren empfangen hat, die man mit den Menschen teilen durfte, und an die Menschen zu denken, die nicht mehr unter uns sind. Einfach ein schöner Moment, um das Jubiläumsjahr zu beginnen.

Und wie es im Fastelovend immer so ist, wurde nach der Segnung der Jan-Ehrenkette, der Tanzpaare und der Jan-un-Griet-Paare gefeiert. Beide Traditionskorps hatten zu einem Umtrunk im Hotel Residenz am Dom eingeladen, wo gemeinsam  auf die neue Session angetoßen wurde. 

Wir wünschen eich eine schöne und unvergessliche Jubiläumssession!

Alle Fotos: @Joachim Badura