Ming Veedel sin de Säle! (Fotograf Joachim Badura)
„Du bist aber auch überall!“ Diesen Satz höre ich oft in den Sälen. Und manchmal stehe ich da und frage mich: Muss ich mir das antun? Nein, ich muss nicht, aber ich will.
Seit 24 Jahren bin ich jetzt als Fotograf im Kölner Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More unterwegs. Die Session 1997 war die erste Session und die ersten Bilder habe ich bei der Kajuja Köln gemacht. In der nächsten Session kam Jan von Werth dazu und dann hat es sich einfach so weiter entwickelt.
Bis 2005 habe ich ausschließlich analog, d.h. auf Film fotografiert. In den Jahren 2004 und 2005 jeweils 12.500 Bilder pro Session. 2006 habe ich dann parallel die digitale Fotografie getestet. Insgesamt kam so ein Archiv von ca. 55.000 Negativen zusammen, welches größtenteils noch digitalisiert werden muss.
Ich habe noch ein wenig Statistik betrieben:
In den letzten zehn Jahren habe ich als Fotograph im Schnitt ca. 250 Veranstaltungen im Jahr (vom 1. Januar bis Aschermittwochbeginnt die Fastenzeit. In den katholischen Kirchen wird am Morgen eine Messe gefeiert, in der die Palmzweige, die am letzten Palmsonntag gesegnet wurden, verbrannt werden und aus ihrer Asche ein Kreuz als Symbol der Buße und Reinigung auf die Stirn der Gläubigen vom Priester gezeichnet. Mittags steht traditionell Fisch auf dem Speiseplan, denn nach katholischer Liturgie ist der Aschermittwoch ein strenger Fastentag, an dem man sich nur einmal satt essen und auf Fleisch verzichten sollte. More) besucht. Dabei sind ca. 50.000 Bilder pro Jahr entstanden, von denen ca. 40.000 archiviert und verschlagwortet sind. Dazu kommen noch die Termine und Bilder, die meine Mitstreiter angefertigt haben.
Am Ende dieser Session wird das Archiv auf insgesamt ca. 750.000 Bilder angewachsen sein. Ein Brauchtumsschatz, der thematisch sehr breit gefächert ist. In der Schlagwortliste stehen jeweils weit über 100 Gesellschaften (ohne Veedelsvereine) und Musikgruppen sowie jeweils ca. 100 Tanzgruppen und Kindertanzgruppen. Nicht alle sind aus Köln, sind aber mal in Köln aufgetreten.
In den 24 Jahren habe ich viele interessante Menschen getroffen, die mich gefordert und gefördert haben. Die mich aber auch immer wohlwollend aufgenommen haben.
Euch allen möchte ich heute auf diesem Weg danken. Denn ohne eure Unterstützung würde es dieses Karnevalsarchiv nicht geben. Danke!
Was hat sich geändert in 24 Jahren? Der Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More ist eindeutig professioneller geworden. Als ich anfing, waren die Programme und Auftrittszeiten streng geheim. Heute wird die Presse und die Fotographen rechtzeitig informiert, damit wir unsere Abende vernünftig planen können.
Auch der Zusammenhalt unter den Tänzern und Tänzerinnen der Tanzgruppen sowie der Tanzpaare der Korps ist enger geworden. Dies sieht man besonders bei Verabschiedungen, Gemeinschaftstänzen und Neunertanz.
Und im Negativen? Das sind die Amateurfotografen, die meinen, unbedingt im Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More Bilder machen zu müssen. Die nur ihre eigene Facebook-Seite mit Bildern bestücken, z.T. mit über 200 Bildern von 1 Veranstaltung. Und die dann auch noch die gleichen Rechte wie die Profis einfordern. Zur Qualität der Bilder möchte ich mich hier nicht weiter äußern, aber Quantität hat nichts mit Qualität zu tun. Ein gewisses Maß an Bildbearbeitung sollte schon angewendet werden. Explizit ausnehmen von dieser Kritik möchte ich alle, die nur bei ihrer eigenen Gesellschaft oder im Auftrag einer Gesellschaft fotografieren.
Und die Zukunft? Noch werdet ihr mich nicht los. Wenn Gesundheit und Spaß mitspielen, werde ich noch einige Jährchen weiter machen.
Alle Bilder dieses Blogs stammen aus den Sartory-Ausstellungen der Jahre 2002-2015.
Alle Fotos ©Joachim Badura