„Op jöck“ – Beide Dreigestirne proklamiert! (Brigitte)
Geschichte schreiben – viele träumen davon, nur wenigen gelingt es. Heute ist der Tag an dem Kölner Karnevalsgeschichte geschrieben wurde. Mehrfach!
Eine Proklamation, die nicht im Gürzenich stattfand, eine Proklamation ohne Publikum, ein Dreigestirn, das gleich zwei Sessionen regieren wird. Und als sei dies noch nicht genug schließlich zwei Proklamationen an einem Tag! Corona hin oder her, der Kölner Karneval versteht es, Zeichen zu setzen.
Proklamiert wurden Kölner Dreigestirn und Kinderdreigestirn – selbstverständlich getrennt – im Hotel The Qvest am Gereonskloster. Die frisch genesene Oberbürgermeisterin Henriette Reker führte Prinz Sven I. (Sven Oleff), Bauer Gereon (Gereon Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Dr. Björn Braun) in ihr Amt ein. Danach bekamen Prinz Hanno I. (Hanno Bilzer), Bauer Leopold (Leopold Enderer) und Jungfrau Catharina (Catharina Laschet) ihre Insignien überreicht. Das war Henriette Reker gerade in diesen schwierigen Zeiten wichtig, denn Karneval sei in Köln das Fest des Zusammenhalts. Und sie nannte das Sesionsmotto eine göttliche Fügung: „Nur zesamme sin mer Fastelovend – das trifft mitten ins Herz und war zu keiner Zeit wichtiger! Nur zusammen – das muss jeder und jedem klar sein – können wir gut durch die Pandemie kommen.“
Für das Dreigestirn war das ein ganz emotionaler Moment, auch wenn er nicht vor 1.300 Gästen im Gürzenich, sondern ganz intim stattfand. Sie sind froh, endlich das Ornat tragen und dem Menschen Freude bringen zu dürfen.
Vorausgegangen war zwei anstrengende Drehtage, den die PriPro wird erstmals als Roadmovie zu sehen sein und am 17. Januar um 20:15 Uhr im WDR ausgestrahlt werden. Mit Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkornwaren die Tollitäten auf einer Tour quer durch die Kölner Innenstadt gezogen. Von der Hofburgist die Residenz des Kölner Dreigestirns. Kurz vor der Proklamation ziehen das Dreigestirn und seine Adjutanten in Begleitung ihrer und befreundeter Gesellschaften mit großem Spektakel um 11.11 Uhr in die Hofburg ein, seit vielen Jahren das Hotel Pullman Cologne in der Helenenstraße. Dort überreicht ihnen der Hoteldirektor in einer jecken Feierstunde den goldenen Schlüssel. Bis Aschermittwoch residieren sie hier und können sich jeweils nachts ein paar Stunden von den Strapazen ihrer Auftritte erholen. zum leeren Gürzenich, vorbei an leeren Kneipen und Restaurants mit prominenten Überraschungsgästen bis zum Ort der Proklamationist die feierliche Amtseinführung des Kölner Dreigestirns und des Kölner Kinderdreigestirns: Der Prinz erhält die Narrenpritsche, mit der er das närrische Volk regiert und Griesgram, schlechte Laune und Sorgen vertreibt. Der Bauer bekommt als Zeichen für die Wehrhaftigkeit der Stadt die Stadtschlüssel übergeben, die Jungfrau erhält den Spiegel, in dem sie nicht nur ihre Schönheit bewundern, sondern zugleich dem Volk den Narrenspiegel vorhalten kann..
Ganz allein mussten die Drei dort aber nicht bleiben. Sechs Tanzpaare und ihre Familien erwarteten die Prinzen, Bauern und Jungfrauen im Festsaal. So schwärmte Bauer Gereon: „ …diese kleine, persönliche Atmosphäre, das hat es für mich zu etwas ganz besonderem gemacht!“
Und Kinderprinz Hanno I. freute sich: „Wir sind stolz, in dieser besonderen Session zusammen mit den Großen proklamiert zu werden. Das hat noch kein Kinderdreigestirn vor uns erlebt!“
Am Abend geht es jetzt noch zu einer Andacht in den Dom!
Ab heute dürfen beide Dreigestirne im Ornat auftreten, aber viele Termine werden sie nicht wahrnehmen können. Ein klein bisschen Fastelovendsjeföhl wird dennoch aufkommen. Für Jungfrau Gerdemie zählt, dass sie den Menschen in dieser außergewöhnlichen Session hier und da etwas Freude und Ablenkung schenken könne: „Denn das ist in Zeiten von Lockdown und reduzierten persönlichen Kontakten für die Menschen besonders wichtig.”
Zur Info: Der Akt der Proklamation und die Dreharbeiten wurden unter den aktuellen Vorgaben der Corona-Schutzverordnung durchgeführt. Alle Akteure wurden täglich getestet.