„… jo, do geiht et widder loss“ (Stefan)
„Mir sin Appelsine-Funke, Mädcher han uns zogewunke…“, mit dem Appelsinefunke-Marsch von Wicky Junggeburth beginnt der Corpsappell der Nippeser Bürgerwehr. Jedes Jahr versammeln sich die Kameraden, freuen sich, dass sie wieder beisammen sind und trinken ein paar Kölsch, auf die Session, auf die Bürgerwehr, auf die Marie, auf was auch immer. Haupsache, man ist dabei und kann singen: „Fastelovend hält uns keiner mih ze Hus“. Ja, wie konnte Wicky auch wissen, dass es mal eine Pandemie gibt. Die hält uns zuhause, aber nicht ab vom Corpsappell!
Dienstag, 20.1.2012, 20.00 Uhr pünktlich wie immer trotz Corona, aber das war’s dann auch schon mit den Übereinstimmungen. Die Kameraden hatten sich zwar in Uniform oder Litewka geschmissen, aber blieben zuhause. Man saß vor dem Bildschirm des Rechners und hatte das Nötigste parat: Kölsch, Sessionsorden und manch anderes Karnevalsgerät.
Unser Präsident, komplett in großer Uniform, stand im Goldenen Kappes in Nippes vor der Kamera und begrüßte sein Corps zünftig mit einem gezapften Kölsch. Wie immer halt, nur eben doch ganz anders: Kein Aufmarsch des Musikzugs und der Kameraden, keine Gäste im Saal, keine Beförderungen. Nur Michael Gerhold mühte sich einsam im Kappes, den Feind zu bezwingen „dä Griesgram heiß, un dä vun der Freud su gar nix weiß.“ Immerhin gab es doch einige persönliche Kontakte. Der Bürgerwehr-Geschäftsführer fungierte quasi als Außenreporter und überreichte einigen besonderen Jubilaren ihre Ehrenurkunde. Die Medaillen der anderen Jubilare, die Beförderungen und Ehrungen sollen bei nächster Gelegenheit, spätestes beim Corpsappell 2022 nachgereicht werden. Ein wenig Programm gab es dann aber doch, Wicky Junggeburth kam für einen Kurzauftritt in den Goldenen Kappes und sang die Kameraden in Stimmung.
Das Tanzpaar zeigte in einem leeren Saal, was es kann. Schade, dass die Kameraden nicht persönlich dabei sein konnten. Es wäre noch viel besser gewesen. Am Ende spielten die Musikfreunde Nippes „Do bess die Stadt“.
Spätestens dann war klar, was der Corpsappell der Nippeser Bürgerwehr immer war und ist: ein Zusammentreffen von Freunden, das machmal tief unter die Haut geht. Und da kann auch Corona nichts gegen tun.