Einzug mit großem Gefolge (Brigitte)
Anfang Januar: Es geht wieder los! Einer der ersten Termine im jecken Kalender ist der Einzug des designierten Dreigestirns in die Hofburg, das Dorint Hotel am Heumarkt. Im Jubiläumsjahr wird das Dreigestirn von einer der Jubiläumsgesellschaften gestellt: Prinz Boris I., Bauer Marco und Jungfrau Agrippina von den Kölsche Funke rut-wieß vun 1823. Ist etwas anders als sonst? Sischer dat!
Der Wettergott hat es gut mit den Roten Funken gemeint. Dienstag ist der einzige Tag in der Woche, an dem es nicht regnet und gar die Sonne ein bisschen scheint. Schon in der U-Bahn kommt plötzlich Farbe ins Leben. Das triste Bild aus grau-schwarz-olivfarbenen Mänteln und Jacken erhält orange, grüne, rote Tupfer. Ein Appelsinefunk, zwei Altstädter und eine Handvoll Rote Funkensind Kölns ältestes Traditionskorps und verstehen sich mit ihren weißen Hosen, roten Uniformröcken und schwarzen Grenadiermützen als Nachfolger der Stadtsoldaten der freien Reichsstadt Köln. Dass sie in friedfertiger Absicht kommen, zeigen die rot-weißen Blumen im Lauf der Knabüß! Bis heute ist die Persiflage der Karnevalssoldaten beliebt, militärische Paraden als Stippeföttchetanz aufzuführen: Dabei stehen jeweils zwei Gardisten Rücken an Rücken, strecken (kölsch: stippe) ihr Gesäß (kölsch: Föttche) heraus und reiben es im Takt der Musik gegeneinander. Um die Kameradschaft im großen Funken-Korps besser pflegen z... More steigen ein.
Es geht wieder los
An der Ülepooz wird es dann komplett bunt. Um die Heimstatt der Roten Funken haben sich so viele befreundete Gesellschaften versammelt, darunter viele Damen-KGs, dass der Platz kaum ausreicht. 23 Gesellschaften haben die Rote Funkensind Kölns ältestes Traditionskorps und verstehen sich mit ihren weißen Hosen, roten Uniformröcken und schwarzen Grenadiermützen als Nachfolger der Stadtsoldaten der freien Reichsstadt Köln. Dass sie in friedfertiger Absicht kommen, zeigen die rot-weißen Blumen im Lauf der Knabüß! Bis heute ist die Persiflage der Karnevalssoldaten beliebt, militärische Paraden als Stippeföttchetanz aufzuführen: Dabei stehen jeweils zwei Gardisten Rücken an Rücken, strecken (kölsch: stippe) ihr Gesäß (kölsch: Föttche) heraus und reiben es im Takt der Musik gegeneinander. Um die Kameradschaft im großen Funken-Korps besser pflegen z... More eingeladen, um das designierte Dreigestirn abzuholen. Fastelovendstimmung: Wie schön, dass es wieder los geht! Man hat sich länger nicht gesehen, freut sich, hat sich viel zu erzählen. Eigentlich ist es wie immer, so als hätte es zwei Sessionen mit Corona nicht gegeben.
Den Zettel für die Aufstellung in der Hand suchen die Karnevalisten ihren Aufstellplatz. Dann zieht der Zug los.
Endlich wieder Farbe auf den Straßen! Ein erstes „Mer losse d’r Dom en Kölle „schallt über die Severinstraße. Am Straßenrand haben sich Jecken versammelt und singen kräftig mit.
Der erste Zoch im Jahr! Und der ist lang, weil auf die befreundeten Gesellschaften gefühlt alle 500 Rote Funken plus Spielmannszug THC Köln folgen, bis dann endlich in der offenen Kutsche das designierte Dreigestirn zu sehen ist.
Wer in der Hofburgist die Residenz des Kölner Dreigestirns. Kurz vor der Proklamation ziehen das Dreigestirn und seine Adjutanten in Begleitung ihrer und befreundeter Gesellschaften mit großem Spektakel um 11.11 Uhr in die Hofburg ein, seit vielen Jahren das Hotel Pullman Cologne in der Helenenstraße. Dort überreicht ihnen der Hoteldirektor in einer jecken Feierstunde den goldenen Schlüssel. Bis Aschermittwoch residieren sie hier und können sich jeweils nachts ein paar Stunden von den Strapazen ihrer Auftritte erholen. More auf die drei wartet, braucht viel Geduld. Es ist schon dunkel, als der Zoch ankommt.
Die Angestellten des Dorint am Heumarkt stehen traditionsgemäß Spalier und empfangen die Gäste. Jubel bricht aus, als das designierte Dreigestirn aus der Kutsche steigt, und der begleitet Prinz Boris I., Bauer Marco und Jungfrau Agrippina, bis sie auf der Bühne ankommen. Wenn das ein Vorgeschmack auf die Session ist, wird sie traumhaft werden. So viel steht fest. Und den Dreien ist die Rührung über diesen grandiosen Empfang durchaus anzusehen.
Es folgen die üblichen Regularien. Präsident Heinz-Günter Hunold übergibt seine drei Roten Funken an Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn, Herbergsvater und Hoteldirektor Marko Markovic reicht ihnen den Schlüssel des Hauses. Aber erst, nachdem sie ihre Fähigkeiten beim Anstechen eines Pittermännchens unter Beweis gestellt haben.
Damit ist der Einzug vorbei und es bleibt reichlich Zeit, bei Kölsch oder Prosecco sich mit Freunden zu unterhalten und den Beginn der Session zu feiern. Wie schön, dass es endlich wieder los geht.
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