Kölsche Madämcher: Fastelovend für alle Pänz (Brigitte)
Fastelovend feiern alle gerne, aber nicht jeder Jeck kann sich Fastelovend leisten. Deshalb laden die Kölschen Madämcher schon seit zehn Jahren Kinder aus sozial schwachen Kölner Familien, aus Heimen und Jugendgruppen mit und ohne Behinderung zu einer Kindersitzung ein. Es gibt ein leckeres Buffet, ein tolles Karnevalsprogramm und jede Menge Spaß!
Fröhlicher Empfang
Der Sharky- eine Spende der befreundeten Fidelen Burggrafen – empfängt die kleinen und großen Jecken schon am Eingang des Liebfrauenhauses in Köln-Mülheim. Wer kein Kostüm hat, kann sich im Foyer kostenlos eines aussuchen. Eine schöne Idee, denn in manchen Familien reicht das Geld nicht für ein Kostüm. „Damit alle Kinder die Chance haben ein buntes Kostüm zu tragen, haben wir hier immer neue Kostüme“, berichtet Gabriele P. Gérard, die Präsidentin der Damengesellschaft.
Warum machen die Kölsche Mädämcher das?
Für Gabriele P. Gérard ist es wichtig, unser Brauchtum den Kindern ans Herz zu legen. Viele haben es nämlich nicht mit der Muttermilch aufgesogen. Deshalb ist es ihr wichtig, dass alle Karnevalsgesellschaften ihren Beitrag dazu leisten. Nachwuchsprobleme haben die Kölsche Madämcher nicht, aber gerade bei kleineren Vereinen ist der Wandel schon zu spüren. „Brauchtum muss leben“, davon ist Gabriele P. Gérard überzeugt. Und dieses Leben spürt man heute im Liebfrauensaal.
Ein Spalier Kölscher Madämcher leitet die Jecken in den bunt geschmückten Saal, wo ein leckeres Buffet mit Getränken, Kuchen, Obst, Würstchen und anderen Leckereien aufgebaut ist. Der Saal bietet Platz für 100 Jecken, leider gab es in diesem Jahr wegen der Grippewelle in Köln einige Absagen.
Das Programm
Das Programm ist dem einer kölschen Sitzungist eine Karnevalsveranstaltung zwischen der Proklamation und Karnevalsdienstag mit einem bunt gemischten Bühnenprogramm: Tanzgruppen und Korpsgesellschaften ziehen in den Saal und präsentieren ihre Tanzkünste, Büttenredner widmen sich mit Witz und Ironie den großen und kleinen Themen der Welt und kölsche Musiker reißen das Publikum von den Stühlen. Highlights sind der Einzug des Dreigestirns und die Ansprache des Prinzen an sein „Narrenvolk“. More angepasst. Es gibt immer eine Tanzgruppe, eine Musiknummer und immer kommt das Kinderdreigestirn zu Besuch. Zwischen den Programmpunkten sorgt DJ Hansi für die passenden kölschen Töne. Und ganz nebenbei lernen die Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More auch noch so manches über das kölsche Brauchtum.
Ein begeistertes Publikum
Los geht’s mit dem Einzug der Kölschen Madämcher und den beiden jungen Moderatoren Simon und Luisa, die Gabriele P. Gérard unterstützen. Und jetzt wird erst einmal geübt: Was ruft man in Köln? Dreimal Kölle AlaafAlaaf ist das wichtigste Wort im Kölner Karneval, Schlachtruf aller kölschen Jecken und wird ständig und immer dreimal gerufen.! Wie feiert man einen Künstler? Natürlich mit einer Rakete. Und das Publikum macht begeistert mit.
Den Anfang macht die Kinder- und Jugendtanzgruppe des Reiter-Korps Jan von Werth. “Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More, stellt üch op”, lautet das Kommando und schon wirbeln Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More aller Altersklassen zu kölscher Musik über die Bühne. Mit großen Augen werden die Tänzerinnen und Tänzer bestaunt. Zum Schluss erfahren die Jecken auch noch, warum es in dieser Session ein junges Jan- un Griet-Paar gibt.
Das Kinderdreigstirn
Einer der Höhepunkte des Nachmittags ist der Besuch des Kölner Kinderdreigestirns mit seinem Gefolge. Prinz Ole I., Bauer Anton und Jungfrau Philippa stellen sich dem Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More vor und singen ihr Mottolied „FasteLOVEnd“.
Und zwischendurch? Wird gegessen, gesungen gelacht, eine Polonaise durch den Saal gestartet und auf der Bühne getanzt. Das ist Fastelovend und die Kinder lieben es.
Dann kommt noch eine Tanzgruppe, die Dancing Diamonds aus Lülsdorf, bevor Ralf Dreßen mit Musik und Spiel die Augen der Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More zu Leuchten bringt. Und ganz zum Schluss ist es Tradition, dass Gabriele P. Gérard noch einmal alle kleinen Jecken auf die Bühne einlädt und mit ihnen das das Lied vom Veedel singt. Ein Gänsehautmoment.
Zum Abschied bekommt jedes Kind eine Überraschungstüte für Zuhause, gefüllt mit Süßigkeiten und hochwertigem Spielzeug – ein Dankeschön an die Spender. Ein schöner Nachmittag, den alle genossen haben. Das bestätigt auch der Abschied: „Bis zum nächsten Jahr!“