Veedelskarneval – Herz des Kulturguts (Brigitte)
Mit dem Festkomitee Kölner Karnevalvertritt die Interessen von mehr als hundert Karnevalsgesellschaften und Vereinen. Seine Aufgabenliste reicht von der Organisation des Rosenmontagszuges, der Wahl und Vorbereitung des Dreigestirns, der Durchführung der Proklamation, der Jugend- und Nachwuchsförderung über die Darstellung des Kölner Karnevals in der Presse, die Vermarktung des Sessionslogos, die Übertragungsrechte für Hörfunk- und Fernsehsitzungen, die Vertretung gegenüber Stadt und Öffentlichkeit bis hin zur Dokumentation der eigenen Geschichte im Kölner Karnevalsmuseum. More verbinden Jecke in erster Linie das Dreigestirn und den Rosenmontagszugist der Höhepunkt der jecken Session, bei dem sich rund eine Million Jecke am Straßenrand drängeln, um gemeinsam das „schönste Ereignis“ im ganzen Jahr – wie die Kölner meinen – zu feiern. Alle Infos unter www.koelnerkarneval.de/karnevalszuege/.rosenmontagszug/ More. Jetzt hat das Festkomitee einen Wandkalender herausgegeben, dessen Ertrag den Veedelskarneval unterstützen soll. Welche Bedeutung die Veedelszüge für den Kölner Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More haben, hat uns der Präsident des Festkomitees erzählt. Christoph Kuckelkorn weiß wovon er spricht, hat er doch selber auf beiden Rheinseiten in verschiedenen Stadtteilen gewohnt und dabei den Veedelskarneval kennen- und lieben gelernt…
Da waren immer die gleichen Leute, die Eltern aus dem Kindergarten, aus der Schule, man hat sich getroffen und hat sich gemeinsam verkleidet, erzählt er. Das Wunderschöne sei, dass man nicht in der Anonymität ist. Wenn man am Rosenmontagszugist der Höhepunkt der jecken Session, bei dem sich rund eine Million Jecke am Straßenrand drängeln, um gemeinsam das „schönste Ereignis“ im ganzen Jahr – wie die Kölner meinen – zu feiern. Alle Infos unter www.koelnerkarneval.de/karnevalszuege/.rosenmontagszug/ More stehe, gehen Tausende von Karnevalisten vorbei, manche kennt man, aber die sehen einen nicht. Im Vorort ist das anders, man kennt fast alle und das ist alles sehr familiär. Gerade in einer Zeit, wo immer mehr digitales Leben und immer mehr Anonymität Einzug halten, ist das ein ganz wichtiger Faktor.
Drei große Probleme:
Weil in den letzten Jahren die Anforderungen gerade im Straßenkarnevalwird draußen, auf der Straße oder einem Platz gefeiert, ob bei einer Freiluftsitzung, vor den Kneipen oder am Zugweg. Traditionell eröffnet wird der Straßenkarneval an Weiberfastnacht. More stark gestiegen sind, sieht das Festkomitee den Veedelskarneval massiv bedroht. Das haben die Gespräche mit den Veranstaltern der Veedelszüge klar gezeigt. Es gibt drei Bereiche, die im Veedel große Probleme bereiten:
- Musik: Die Veedelszüge haben enorme Probleme, Musikkapellen zu bekommenen.
- Organisation: Genehmigungsverfahren, Sicherheitskonzepte, Sanitätsdienste, Beschaffung von Toiletten, Absperrungen, Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsamt werden immer komplexer.
- Refinanzierung: Mit zunehmenden Aufwand fallen auch größere Kosten an, was viele Organisatoren überfordert.
Veedelskarneval ist Kulturgut
Für Christoph Kuckelkorn ist eines ganz klar: Der Veedelskarneval mit seinen völlig unterschiedlichen Ausprägungen in den verschiedenen Stadtvierteln ist ein wichtiges Fundament für den Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More, ist Kulturgut und gehört zum immateriellen Kulturerbe „Rheinischer Karneval“. Deshalb muss alles dafür getan werden, ihn zu erhalten. Kuckelkorn sieht das Festkomitee als Gesamtinteressenvertretung des Kölner Karnevals in der Mitverantwortung. Zudem ist es für alle Jecken wichtig, dass Fastelovend dezentral gefeiert wird, denn eine weitere Zentralisierung in der Innenstadt würde noch mehr Probleme mit sich bringen, weil da alle Räume schon voll sind.
Workshops für Zugleiter
Und so unterstützt das Festkomitee die Veranstalter, gibt ihnen Ideen und Werkzeuge an die Hand und versucht Strukturen zu schaffen, die nachhaltig sind. Dazu wurden nach einem ersten Erfahrungsaustausch bereits zwei Workshops veranstaltet. Konkret bedeutet das, dass man zum Thema Musik den Kontakt zwischen Musikkapellen und Veranstaltern herstellt, damit z.B. die Kapellen, die im Rosenmontagszugist der Höhepunkt der jecken Session, bei dem sich rund eine Million Jecke am Straßenrand drängeln, um gemeinsam das „schönste Ereignis“ im ganzen Jahr – wie die Kölner meinen – zu feiern. Alle Infos unter www.koelnerkarneval.de/karnevalszuege/.rosenmontagszug/ More mitziehen, auch fürs Veedel gebucht werden können und sich deren Anreise nach Köln lohnt. Im Bereich der Organisation wird versucht, Verfahren zu harmonisieren, Kontakte herzustellen und Genehmigungsverfahren im Vorfeld zu überprüfen. Zur Refinanzierung werden ganz individuell im Gespräch mit den einzelnen Veranstaltern Konzepte erstellt, Fördermöglichkeiten aufgezeigt und bei der Erstellung von Förderanträgen beraten.
Das geschieht alles individuell, denn die Veranstalter sind keine homogene Gruppe, sondern ein sehr buntes Völkchen. Manche Veedelszüge sind im Ausmaß vergleichbar mit den Schull- un Veedelszöch, andere haben nur wenige Gruppen oder sind gar Platzveranstaltungen, die Organisatoren sind Vereine oder auch Einzelpersonen. Von dieser Unterstützung profitieren letztendlich auch die einzelnen Gruppen, denn wenn die Gesamtkosten gesenkt werden, sinken auch die Teilnehmerkosten!
Die Resonanz auf die Workshops war groß. Aber man sei ja erst am Anfang, erzählt Christoph Kuckelkorn weiter. Nach der Session wird man ein erstes Resümee ziehen und den Organisatoren später auch die Fördermitgliedschaft im Festkomitee eröffnen. Dies sei mit der neuen Satzung möglich geworden, nach der man nicht mehr unbedingt ein e.V., gemeinnütziger Verein, sein müsse. Aber im Moment steht für das Festkomitee die Stärkung des Veedelskarnevals im Vordergrund. Alle Kräfte sollen mobilisiert werden, um ihn zu stärken.
Damit der Veedelskarneval genauso bunt bleiben kann wie bisher und die über 55 verschiedenen Karnevalszüge erhalten bleiben, gibt es in diesem Jahr zum ersten Mal den Wandkalender „Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More in Köln 2019“, von dessen Verkaufspreis 5 € für den Veedelskarneval gespendet werden. Zu kaufen gibt es diesem im Buchhandel, bei Deiters, Kölntourismus oder online.
Bildnachweis: Titelfoto Kalender: Costa Belibasakis, ansonsten alle Fotos BKB Verlag GmbH;