„Loss mer singe“ im Herzen der Schäl Sick (Sarah C.)
Auch wenn sich „Loss mer Singe“ offiziell die „Loss mer Singe-Sitzung“ ruft, war Sitzen nicht wirklich Teil des Abends – und das war gut so. Die, die schon mal dabei sein durften, wissen: Es ist keine Party im klassischen Sinne, aber eben auch keine traditionelle Sitzung.
Nie mehr ohne
Genau diese bunte Mischung war sowohl beim Publikum als auch im Line-UP wiederzufinden. Letztendlich weiß ich nicht, wie diese vier Stunden zu verfolgen sind. Ich weiß jedoch, dass der Abend eine Tradition für mich losgetreten hat – nie mehr Fastelovend ohne „Loss mer Singe“!
Dat kölsche Jeföhl
Nicht immer ist die Atmosphäre so intensiv kölsch und liebevoll wie sie es an diesem Abend war. Neben tollen Künstlern jeglicher Art möchte ich versuchen, dass Gefühl von „Loss mer Singe“ zu beschreiben. Kurzum: Das Gefühl war ziemlich kölsch. Innerhalb weniger Minuten kannte ich den halben Saal, Gespräche hier und da, ein Lächeln dort, eine Umarmung im Vorbeigehen. Alles tanzt, steht auf dem Stuhl, singt, klatscht und winkt mit. Nicht nur die Bühne war Bühne. Jeder Tisch und jeder Stuhl bot die Gelegenheit zur Performance – die Bühne gehörte uns allen und jeder Jeck war ein Teil der Show. Das ist das kölsche Jeföhl, dass unsere Stadt, unsere Lebenseinstellung und unseren Karneval ausmacht.
„Ich stonn he … met minge Bläck Fööss“
Schon wieder ein Location Highlight für mich – das Theater im Tanzbrunnen. Und schon wieder so viele Musik-Highlights für mich! Stefan Knittler, Planschemalöör, JP Weber zusammen mit den Rockemarieche, Band of Plenty, Stadtrandmusik, Kasalla und Querbeat – muss ich noch mehr sagen?
Alle, aber auch wirklich alle haben mitgesungen und das auch bei Liedern, die nicht zu den meist gespieltesten im Karneval gehören und dennoch wunderschön sind. Stadtrandmusik hatte ich bis jetzt gar nicht auf meinem Radar, genauso wenig wie die Mädels und Jungs der Rheinmatrosen – gut, dass diese Zeiten jetzt vorbei sind.
Außerdem sehr unterhaltsam und ein absolutes Highlight im Programm: Dave Davis. Trotz aufgekratzter Stimmung war das Publikum aufmerksam und auch die Bewegung im Saal verfälschte keines der vielsagenden Wörter des Komikers. Zum Glück, denn da war viel dabei, was viel öfter Thema sein müsste. An Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. feiern wir das Leben, deshalb ist der Satz „Wenn du die Arme ausstreckst und links und rechts ist kein Holz, dann ist schon mal ein guter Tag!“ mein persönliches Statement und Lieblingszitat von „Loss mer Singeist eine Mitsing-Initiative, die in Kölner Kneipen (und anderswo) den Hit der Session kürt. Mit weiteren beliebten Veranstaltungen wie der Sitzung im Tanzbrunnen und der Party an Karnevalsfreitag (www.lossmersinge.de). 2019″.
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