Mit Gottes Segen in die Session (Melanie)
Traditioneller Termin zu Beginn jeder Session ist der ökumenische Gottesdienst für Kölner Karnevalisten im Hohen Dom zu Köln. Gemeinsam bitten die Jecken um den Segen für die Session und läuten gemeinsam die Karnevalstage ein. Melanie, frisch gewählt als Präsidentin der Deutzer KG Schäl Sick, war zum ersten Mal dort.
In den letzten Jahren habe ich meist im Nachhinein über Social Media über den Gottesdienst gelesen und habe mir jedes Jahr aufs Neue vorgenommen, dort mal hinzugehen. Das Amt der Präsidentin bracht dann mit sich, dass ich vom Festkomitee eine Einladung dafür erhalten habe, der ich sehr gerne gefolgt bin.
Der Weg in den Dom war schon ein Erlebnis, Standarten und Plaggen bildeten ein Spalier bis zum Eingang durch das Hauptportal. Als wir alle unsere Plätze eingenommen hatten, zogen die Standartenträger und einige Tanzpaare unter musikalischer Begleitung der Domstädter ein.
Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Stadtsuperintendent Dr. Bernhard Seiger hielten den Gottesdienst ab und begrüßten neben den beiden Kölner Dreigestirnen auch zahlreiche Prinzenpaare und Dreigestirne aus der Umgebung.
Das Kölner Kinderdreigestirn präsentierte die von ihm gebastelte Karnevalskerze, die nun bis zum Aschermittwochbeginnt die Fastenzeit. In den katholischen Kirchen wird am Morgen eine Messe gefeiert, in der die Palmzweige, die am letzten Palmsonntag gesegnet wurden, verbrannt werden und aus ihrer Asche ein Kreuz als Symbol der Buße und Reinigung auf die Stirn der Gläubigen vom Priester gezeichnet. Mittags steht traditionell Fisch auf dem Speiseplan, denn nach katholischer Liturgie ist der Aschermittwoch ein strenger Fastentag, an dem man sich nur einmal satt essen und auf Fleisch verzichten sollte. More im Dom brennen wird und entzündete diese nach der Segnung zusammen mit Christoph Kuckelkorn.
Auch alle anwesenden Standarten und Plaggen erhielten den Segen.
Die beiden Dreigestirne verlasen die Fürbitten, die einen besonderen Bezug zu Köln und dem Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More hatten.
Seit der Coronazeit endet der Gottesdienst nicht mehr mit dem offiziellen Schlusssegen. In Anlehnung an diese Zeit, in der die beiden Dreigestirne mit einer Abordnung des Festkomitees und den Geistlichen den Gottesdienst in kleiner Runde im Dom am Dreikönigenschrein zelebrierten, zogen sie in dieser Konstellation zum Schrein. Jungfrau Marlis (Hendrik Ermen) verlas einen selbst geschriebenen Text passend zum Karnevalsmotto „Fastelovend, wenn Dräum widder blöhe!“ mit dem Wunsch nach einer heilen und friedlichen Welt.
Den Abschluss bildete der Auszug, begleitet von den Domstädtern mit „Am Dom zo Kölle“. Alles in allem war es ein sehr stimmungsvoller und schöner Gottesdienst.
Draußen erwartete uns dann Wind und Schneeregen, es bleibt zu hoffen, dass der Wettergott zwischen Weiberfastnachtist der Karnevalsdonnerstag, an dem überall in Köln der Straßenkarneval eröffnet wird. Die größte Straßensitzung ist die der Altstädter auf dem Alter Markt, bei der um 11.11 Uhr Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Festkomitee-Praesident Markus Ritterbach und das Dreigestirn den offiziellen Startschuss für den Straßenkarneval geben. More und Karnevalsdienstag besser gelaunt ist und uns bei paar Sonnenstrahlen schenken wird.
Fotos: @Melanie Gorissen