„Immi Dreijestehn“ im Veedel (Brigitte)
Im Veedel wird oft relativ unabhängig vom Rest der Großstadt Fastelovend gefeiert. So auch im Stadtteil Niehl, dem ehemaligen Fischerdorf, wo es seit vielen Jahren ein kleines und ein großes Dreigestirn gibt. Veedelskarneval gilt als ursprünglich, authentisch und volksnah. Was das bedeutet, konnte man einen Tag nach der Proklamationist die feierliche Amtseinführung des Kölner Dreigestirns und des Kölner Kinderdreigestirns: Der Prinz erhält die Narrenpritsche, mit der er das närrische Volk regiert und Griesgram, schlechte Laune und Sorgen vertreibt. Der Bauer bekommt als Zeichen für die Wehrhaftigkeit der Stadt die Stadtschlüssel übergeben, die Jungfrau erhält den Spiegel, in dem sie nicht nur ihre Schönheit bewundern, sondern zugleich dem Volk den Narrenspiegel vorhalten kann. More des Kölner Dreigestirns im Pfarrsaal der Niehler Kirchengemeinde St. Katharina erleben, wo mit viel Herzblut das Niehler Dreigestirn proklamiert wurde.
Volles Haus
Samstagnachmittag. Der Pfarrsaal ist bunt geschmückt mit einem eigenem handgemalten Bühnenbild und bis auf den letzten Platz besetzt. An den Türen drängeln sich die Menschen, die einen wollen raus, die anderen rein. Draußen gibt es Schnittchen, Kartoffelsalat, Würstchen und natürlich Kölsch.
Der Einzug
Es gibt sogar eine eigene Saalkapelle, die M.C. – Kapelle, das Niehler Blasorchester. Nach der Begrüßung durch Mike Schöninger, Vorsitzender der INK, das ist die Interessengemeinschaft Niehler Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More e.V. v. 1964/65 , die den Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More im Veedel organisiert, beginnt der Einzug des Dreigestirns zu den Klängen des INK-Spillmannszochs.
Der Einzug
lm Gürzenich kann der Einzug nicht länger dauern. In Niehl kennt man sich, mag sich und begrüßt sich entsprechend. Das dauert eben. Die drei – Prinz Dimi I. (Boubouloudis), Vereinswirt vom CFB Ford Niehl, Jungfrau Rosi (Leger-de Stoppany) von der INK, und Bauer Schösch (Georg Reiter) von den Ahl Heere (man beachte die Reihenfolge, die anders ist als beim Kölner Dreigestirn 🙂 – haben zudem ihre eigenen Fanclubs mitgebracht. Und so füllen gemeinsam mit den Niehler Jecken Griechen (Dimmi), Frankfurter (Rosi) und Frechener den Saal.
Super Stimmung
Die Menge tobt schon beim Einzug. Strüßjerhochdeutsch Sträußchen, werden im Zug überreicht und zum Dank gibt es ein Bützje. More werden rechts und links persönlich übergeben und große Bündel in die Menge geworfen. „Das Schönste an Köln nach dem FC ist unser Veedelskarneval“, beschreibt Prinz Dimi I. die Stimmung treffend.
Proklamation
Die Proklamationist die feierliche Amtseinführung des Kölner Dreigestirns und des Kölner Kinderdreigestirns: Der Prinz erhält die Narrenpritsche, mit der er das närrische Volk regiert und Griesgram, schlechte Laune und Sorgen vertreibt. Der Bauer bekommt als Zeichen für die Wehrhaftigkeit der Stadt die Stadtschlüssel übergeben, die Jungfrau erhält den Spiegel, in dem sie nicht nur ihre Schönheit bewundern, sondern zugleich dem Volk den Narrenspiegel vorhalten kann. More geht zügig über die Bühne. Mike Schöninger ruft das Dreigestirn der vergangenen Session nach vorne, die Prinz, Jungfrau und Bauer jeweils die Insignien überreichen, während Mike proklamiert.
Für sein Niehler Jeckenvolk hat sich das Dreigestirn etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Eine Gesangsnummer, die den Saal zum Kochen bringt. Jeder Jeck hatte zu Beginn einen kleinen Ouzo samt Liederzettel erhalten, der nun aufgeholt wird.
Eigener Song
Auf die Melodie vom „Stammbaum“ beginnt Prinz Dimi I. zu singen:
„Ich kom als stolzer Grieche in dä Eifel op die Welt“,
setzt die Jungfrau Rosi fort:
„Und isch. isch rum us Frankfurt, wo mer hessisch babble seit“,
schießt sich Bauer Schosch an:
Isch bin Burr un kum us Freche, dat is knapp an Kölle vorbei!
Refrain: Mir drei sind nit in Neehl jebore,
dat mir he stonn, dat hätt ne Jrund,
mer han uns Hätz in Neehl verlore,
han uns Liebe jefunge, sin he hin jekume,
un sin e Immi Dreijestehn!
Mit „Thekenmädchen“ und „I love you, Baby“ folgen noch zwei umgeschriebene Songs. Mit diesen drei Liedern hat das Dreigestirn den absoluten Nerv des Veedels getroffen. Der Saal will gar nicht mehr aufhören zu singen, doch das Programm drängt und Mike Schöninger verschiebt die Zugabe auf den späteren Abend. Schnell werden jede Menge Ordenwerden auch im Karneval als Anerkennung für besondere Verdienste verliehen. Freunde und Förderer der Gesellschaften, Künstler, illustre Gäste und edle Spender werden mit Orden ausgezeichnet, aber auch jeder Jeck kann sich selber einen Sessionsorden kaufen. Sollten Orden in den Anfängen einmal die Ordensflut der preußischen Obrigkeit persiflieren, sind sie inzwischen zu begehrten Sammlerobjekten geworden. Denn die Karnevalsgesellschaften haben den Ehrgeiz, jedes Jahr künstlerisch wertvolle und aktuelle Exemplare zu entwickeln, und so gibt es in jeder Session eine Vielzahl an bunt schillernden Orden. Besonders begehrt ist die P... More verteilt, INK Senatspräsident Greger Hennecke als Prinz der nächsten Session vorgestellt und dann beginnt das Bühnenprogramm.
Ein Programm, das sich sehen lassen kann. Wer denkt, auf einer Sitzungist eine Karnevalsveranstaltung zwischen der Proklamation und Karnevalsdienstag mit einem bunt gemischten Bühnenprogramm: Tanzgruppen und Korpsgesellschaften ziehen in den Saal und präsentieren ihre Tanzkünste, Büttenredner widmen sich mit Witz und Ironie den großen und kleinen Themen der Welt und kölsche Musiker reißen das Publikum von den Stühlen. Highlights sind der Einzug des Dreigestirns und die Ansprache des Prinzen an sein „Narrenvolk“. More im Veedel seien nur lokale Künstler zu sehen, irrt. In Niehlr traten bekannte Redner und Bands, ein Tanzkorps und ein Traditionskorpsist eine Ehrenbezeichnung. Zum Traditionskorps wird eine Gesellschaft vom Festkomitee-Praesidenten ernannt, weil sie sich mit ihrer Brauchtumsförderung in den historischen Uniformen um den Karneval verdient gemacht hat. Derzeit gibt es im Kölner Karneval neun Traditionskorps: die Roten und die Blauen Funken, die Ehrengarde, die Nippeser Bürgerwehr, die Bürgergarde blau-gold, die Prinzengarde, die Altstädter, der Treue Husar und das Reiterkorps Jan von Werth. More auf – alles eben, was zu einer richtigen kölschen Sitzungist eine Karnevalsveranstaltung zwischen der Proklamation und Karnevalsdienstag mit einem bunt gemischten Bühnenprogramm: Tanzgruppen und Korpsgesellschaften ziehen in den Saal und präsentieren ihre Tanzkünste, Büttenredner widmen sich mit Witz und Ironie den großen und kleinen Themen der Welt und kölsche Musiker reißen das Publikum von den Stühlen. Highlights sind der Einzug des Dreigestirns und die Ansprache des Prinzen an sein „Narrenvolk“. More gehört.
Sitzungspräsident Volker Weininger macht den Anfang. Der Saal, eben noch außer Rand und Band, war voll mit Jecken, die zuhören wollten und konnten.
Danach kam „Stadtrand“ und niemanden hielt es mehr auf den Stühlen. So ging es dann den ganzen Abend weiter. Schön war’s, eben echter Veedelskarneval!
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