Fest in Gold (Vera)

Zum 68. Mal trafen sich Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in der Handwerkskammer zu Köln zum Fest in Gold. Auch wenn das Fest in die Karnevalszeit fällt, bezieht sich der Name nicht auf die Kostüme, sondern auf die hochwertigen Unikate aus Gold und Silber, die von jungen Goldschmiedinnen und Goldschmieden aus Köln und anderen NRW-Regionen mit viel Aufwand gefertigt wurden und verliehen werden. Vera war mit der Kamera dabei.

 

Eine Zeitreise

Entstanden ist das „Fest in Gold“ im Nachkriegsjahr 1948. Damals hatten junge Kölner Goldschmiede die Idee, auch in wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeiten gemeinsam etwas zu unternehmen und nannten sich „Ring der Junggoldschmiede“. Natürlich stand auch das Thema „Feiern“ auf der Tagesordnung und aus Geldmangel wurde eine Karnevalssitzung standesgemäß als das „Fest in Gold“ organisiert, auf der die Vortragskünstler mit handgefertigten Unikatorden entlohnt wurden. 

Bis heute werden die vom Nachwuchs gefertigten Orden als Auszeichnung an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen. Eingehende Spendengelder kommen zu 100 Prozent ausschließlich der Jugendförderung in diesem Handwerk zugute. 

Alle Auszubildenden, Praktikantinnen und Praktikanten, Gesellinnen und Gesellen können sich für den Wettbewerb anmelden, müssen bestimmte Anforderungen beachten und den Entstehungsprozess öffentlich machen. Eine thematische Beschränkung gibt es nicht. 

Zwei mal 1. Preis

In diesem Jahr wurden 13 junge Gold- und Silberschmiedinnen und -schmiede ausgezeichnet. Den „1. Preis für exzellentes Handwerk“ haben gleich zwei Orden erhalten: Silas Düchting hat sich den „Dicken Pitter“ im Dom für ihren Orden zum Vorbild genommen, der auch läuten kann. Sara Helms hat elf Elemente des Karnevals, darunter das Dreigestirn Kamelle oder die Narrenkappe, zu einer Kette vereint.

Traditionell kommt das Dreigestirn bei dieser Veranstaltung vorbei. Was der normale Jeck vielleicht nicht weiß: So wie die Perücke der Jungfrau von einem Friseurmeister gearbeitet wird, so wurden die Krone der Jungfrau, der Ohrring des Bauern, die Pritsche des Prinzen von Goldschmieden gearbeitet.

Nachwuchsförderung

Das Fest in Gold – so nennt sich auch der Verein der Gold- und Silberschmiedinnen und -schmiede – hat sich der Nachwuchsförderung im Handwerk verschrieben. Denn das Handwerk mit seinen 130 Berufen ist Kern des Mittelstandes und prägt das öffentliche Leben entscheidend mit.

Ehrungen

Und es gab noch mehr zu feiern: Hans Peter Wollseifer, Präsident der Handwerkskammer zu Köln, wird nach 15 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit für die Handwerkskammer zu Köln nicht mehr kandidieren und wurde mit dem Überraschungsorden „Karneval in Silber“ geehrt. Getreu seinem Motto „Steine, die einem in den Weg gelegt werden, daraus kann man eine Menge bauen“ hat er in 15 Jahren viel gestaltet und gebaut.

Aber auch für die Gäste gibt es jedes Jahr eine Überraschung: Denn der Orden, den die Gäste des Festes verliehen bekommen, ist besonders schön. Er wandert nicht in irgendeine Kiste, sondern bekommt stets einen Ehrenplatz!Wer sich all die schönen Unikate anschauen möchte, findet jeweils in den Wochen vor der Veranstaltung in der Kassenhalle der Kreissparkasse Köln am Neumarkt ausgestellt. Für’s nächste Jahr also vormerken!

Bildnachweis: Alle Fotos: ©Vera Drewke

Das Jecke BKB Trio