Damengarde: Woröm Esu (Brigitte)

Vor zwei Jahren startete die 1. Kölner Damengarde Coeln 2014 e.V. ein Pänz-Projekt, um Kindern den traditionellen Kölner Karneval näher zu bringen: „Woröm Esu“. In mehreren Videoclips werden die Uniformen und Traditionen des Fastelovend spielerisch erklärt. Und genau das tun die Damengardisten seit dieser Session auch in Schulen und Kitas. AppsolutJeck war in der KGS Andreas-Hermes-Straße in Neubrück mit dabei.

Großes Interesse bei den Pänz

„So sind wir selten empfangen worden“,  sagen Mary Wyrwich und Brigitte Wagner-Hönscheid von der Damengarde zur Begrüßung. „Die Kinder sind so richtig interessiert.“ Das kann Lehrerin Christine Hering nur bestätigen, denn die Pänz haben sich schon alle Videoclips der Damengarde angeschaut. Viele Kinder der KGS haben von zu Hause keine Berührung mit Karneval. Erste Begegnungen mit dem Fastelovend gab es bereits im letzten Jahr, denn eine Lehrerin tanzt bei den Original Matrosen vum Müllemer Böötche der KG Müllemer Junge mit und das Tanzkorps kommt auch in diesem Jahr wieder zu Karneval in die Schule. Für Weiberfastnacht werden mit den Pänz Karnevalslieder eingeübt und Tänze einstudiert.

Und jetzt haben Frau Hering und die Kolleginnen der anderen 3. Klassen zusätzlich noch die Damengarde eingeladen. „Wir haben schon die Videos gesehen, woran könnt ihr euch denn noch erinnern?“, fragt Lehrerin Christine Hering die Klasse. Und das ist eine ganze Menge: zum Beispiel an die der Patronentasche, in der heute keine Munition mehr verstaut wird, sondern Lippenstift, Tempos und Kreide. Kreide? Wofür die? Um die Flecken auf der weißen Hose zu übermalen, weiß Angelina. Oder dass etwas Krätzchen und Jabot heißt. Raffael erklärt: Die Mütze heißt Krätzchen, die „Serviette“ Jabot.

Fragerunde

Jetzt stellen sich Mary Wyrwich und Brigitte Wagner-Hönscheid vor. Die erste Frage, was die Damengardisten von anderen Gesellschaften in Uniform unterscheidet, können die Kinder nicht beantworten. Der traditionelle Karneval ist hier noch ganz weit. Aber das ist kein Problem für die beiden Damengardisten, die geduldig erklären, was das Besondere an ihrer Damengesellschaft ist. Auf die Frage nach dem einzigen Mann in der Gesellschaft kommt die Antwort: „Der Fotograf?“ Als Brigitte Wagner-Hönscheid von „der Marie“ und den vertauschten Rollen im Damenkorps erzählt, schauen die Kinder überrascht. 

 

Das Brauchtum

Im Gespräch mit den Kindern werden dann die Bestandteile die Uniform erklärt. Sie erfahren, warum die eine Damengardistin Gamaschen, die andere Stiefel trägt. Was die Sterne auf den Schulterklappen zu bedeuten haben. Was es mit den angesteckten Schleifen auf sich hat. Zwischendrin haben die Kinder viele Fragen: Gibt es solche Vereine auch in anderen Ländern? Warum tragt ihr einen Pin „100 Johr“? Was zieht ihr an, wenn es kalt ist? Kein Problem, die beiden Damen beantworten alles. Und nebenbei wird viel über den Karneval erzählt. Dass hier nicht nur gefeiert wird, sondern auch Gutes getan wird. So besuchen die Damengardisten auch Altenheime und Krankenhäuser und sammeln Spenden für Frauen die in Not sind.

Alle Pänz dürfen einmal den Säbel anfassen. Genauso wie sie später alle das Krätzchen und den Dreispitz mit Federbusch anprobieren dürfen. Absoluter Favorit ist das Krätzchen, da müssen sich einige Jungs direkt im Spiegel betrachten. Zum Schluss wird zum neuen Marsch der Damengarde durch die Klasse marschiert. Die Kinder sind begeistert, die Lehrerin auch. Ein tolles Projekt, um unser Brauchtum allen Pänz näherzubringen! 

 

Wenn jetzt eine Kita oder Schule Interesse an diesem Projekt hat, schreibt eine Mail an info@damengarde-coeln.de.

Bildnachweis: Alle Fotos: @BKB

Das Jecke BKB Trio