Rote Funken kötten wieder! (Daisy)
Samstag Morgen. Blauer Himmel und strahlender Sonnenschein über unserer Stadt. Um jeden einzelnen Sonnenstrahl einzufangen, bin ich heute früh aufgestanden. Ich wollte in meinem Veedel Nippes frühstücken gehen. Auf der Neusserstraße angekommen, habe ich auf der Höhe „Em Golde Kappes“ die Roten Funken gesichtet. „Nanu, die Roten Funken im Golde Kappes? Eigentlich ist der doch die Hofburgist die Residenz des Kölner Dreigestirns. Kurz vor der Proklamation ziehen das Dreigestirn und seine Adjutanten in Begleitung ihrer und befreundeter Gesellschaften mit großem Spektakel um 11.11 Uhr in die Hofburg ein, seit vielen Jahren das Hotel Pullman Cologne in der Helenenstraße. Dort überreicht ihnen der Hoteldirektor in einer jecken Feierstunde den goldenen Schlüssel. Bis Aschermittwoch residieren sie hier und können sich jeweils nachts ein paar Stunden von den Strapazen ihrer Auftritte erholen. More der Nippeser Bürgerwehr?“ Also ab in den Kappes, vielleicht erfahre ich dort mehr.
Kaum die Tür geöffnet habe ich sie gesichtet. Mehrere Rote Funken, gemeinsam mit der Nippeser Bürgerwehr. Warum sie hier sind, war mir sofort klar. Die roten Kötterbüchsen standen bereits auf der Tischen. Gemeinsam mit dem Appelsinefunken sammeln sie weiterhin für Notleidende Kölnerinnen. Einer der Roten Funken, Michael Lackler der Archivkoordinator, erklärte dann dem befreundeten Traditionskorpsist eine Ehrenbezeichnung. Zum Traditionskorps wird eine Gesellschaft vom Festkomitee-Praesidenten ernannt, weil sie sich mit ihrer Brauchtumsförderung in den historischen Uniformen um den Karneval verdient gemacht hat. Derzeit gibt es im Kölner Karneval neun Traditionskorps: die Roten und die Blauen Funken, die Ehrengarde, die Nippeser Bürgerwehr, die Bürgergarde blau-gold, die Prinzengarde, die Altstädter, der Treue Husar und das Reiterkorps Jan von Werth. More, wie in den nächsten Stunden vorgegangen wird. „Wir laufen über die Neusserstraße und sammeln für obdachlose Frauen in Köln, am besten in Zweier- und Dreiergruppen, jeweils mit einer Kötterbüchs bis ca. 13 Uhr, denn dann spielt ja dann unser FC. Vielleicht haben wir heute Glück, wenn der FC gewinnt, ziehen wir im Anschluss nochmal durch Nippes.“ Natürlich wird auch in anderen Veedel kräftig weiter geköttet, ob im Agnesviertel oder der Innenstadt. Natürlich wollte sich das die befreundete Nippeser Bürgerwehr nicht entgehen lassen.
Es ist wirklich schön zu sehen, wie sie Hand in Hand arbeiten. Weit weg vom Konkurrenzdenken unter den Korps, denn hier geht es um so viel mehr als den bloßen Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More. Selbst die ganz Kleinen helfen schon fleißig mit. Es geht um einen guten Zweck, denn nach wie vor gibt es viel zu viele obdachlose Frauen in unserer Stadt. Ich hoffe, dass sie gemeinsam viel Geld sammeln, um diese Bedürftigen zu unterstützen. Und es schien so, als ob der heutige Samstag genau der richtige Tag ist, denn die Sonne strahlt um die Wette wie auch die Spender, die wohl sicher aufgrund des Wetters noch spendabler sind. Ich drücke die Daumen das ganz viel Geld zusammenkommt. Also lieber Nippeser und alle anderen, die auf Rote Funkensind Kölns ältestes Traditionskorps und verstehen sich mit ihren weißen Hosen, roten Uniformröcken und schwarzen Grenadiermützen als Nachfolger der Stadtsoldaten der freien Reichsstadt Köln. Dass sie in friedfertiger Absicht kommen, zeigen die rot-weißen Blumen im Lauf der Knabüß! Bis heute ist die Persiflage der Karnevalssoldaten beliebt, militärische Paraden als Stippeföttchetanz aufzuführen: Dabei stehen jeweils zwei Gardisten Rücken an Rücken, strecken (kölsch: stippe) ihr Gesäß (kölsch: Föttche) heraus und reiben es im Takt der Musik gegeneinander. Um die Kameradschaft im großen Funken-Korps besser pflegen z... More und Nippeser Bürgerwehr treffen, zückt eure Geldbörse und spendet, denn jeder Euro zählt. Zumal der FCc ja auch gewonnen hat!
In der nächsten Session wird auch weiterhin fleißig geköttet. Es ist wohl etwas Großes geplant, ich werde Euch auf dem laufenden halten.
Daisy