„Locker gestrickt“ – Die Kneipensitzung der „Löstige Paulaner“ (Ulla)

Eine der schönsten Sitzungen in der Session ist für mich die Kneipensitzung der KKG Löstige Paulaner von 1949 e. V. Schon zum vierten Mal hat die KG am vergangenen Montag im Saal des Brauhauses Sion diese Sitzung der „leisen Töne“ abgehalten. In kleinerem Rahmen, etwa 300 Jecke können eine Karte ergattern, findet kölscher Karneval der ursprünglichsten Art statt und auch dieses Jahr durfte ich mit dabei sein.

Die Löstige Paulaner – eine Familiengesellschaft

Mit dieser Sitzungsform werden die „Löstige Paulaner“ ihrer Ausrichtung als Familiengesellschaft gerecht. Ihren Namen verdankt die KG der Pfarre St. Paul in der Südstadt. 1949 gründeten Mitglieder der Pfarre St. Paul zusammen mit engagierten Kölner Bürgern die Gesellschaft mit dem Ziel, das Brauchtum des kölschen Karnevals zu pflegen. Alle sollen mitfeiern können, dazugehören, keiner soll am Rand stehen. Diese Heimatverbundenheit drückt sich auch darin aus, dass Hänneschen und Bärbelchen die „Visitenkarte“ der KG sind. Und wenn die Fußgruppe der „Löstige Paulaner“ in den Kostümen der kölschen Originale im Rosenmontagszug durch Köln zieht, dann ist es, wie der Kölner sagt, ein „herrliches Bild“.

Das Programm – Rede und Musik

Das Programm der Kneipensitzung war „locker gestrickt“. Drei Redner und drei Musikgruppen wechselten sich ab. Als erster Redner trat Gerd Rück (der Weltenbummler) auf. Eigentlich eine undankbare Rolle, ist doch das Publikum noch nicht so richtig in Stimmung. Darum musste sich der ehemalige Präsident der KAJUJA aber nicht sorgen; mit seinem feinsinnigen und hintergründigen Humor zog er die Zuhörer rasch in seinen Bann.

Ihm folgte die Band „Kölschfraktion“ mit bekannten Liedern und dem neuen Song „Dat jecke Hätz“ und brachte die „Löstige Paulaner“ und ihre Gäste zum Mitsingen und mitschunkeln.

Denkt man, dass nach einem solchen Musikbeitrag es der nächste Redner schwer hat, weit gefehlt. Martin Schopps brachte mit seinem Vortrag ein Feuerwerk der Pointen auf die Bühne.

Die folgende Newcomer Band „Lupo“ brachte mit ihren Songs das Publikum wieder in ausgelassene Tanz- und Mitsinglaune und doch war beim „bier- und kornseligen“ Vortrag vom „Sitzungspräsidenten“ – Volker Weininger – wieder ungeteilte Aufmerksamkeit im Saal. Auch diesmal war seine Rede von so viel Witz geprägt, dass es keinen mehr auf seinem Stuhl hielt und Volker Weininger mit Standing Ovations verabschiedet wurde.

Den fulminanten Abschluss bildeten die „Domstürmer“ mit einem Medley ihrer Lieder und dem neuen Sessionslied „Alles Doof“. Als dann Thomas Heinen, Präsident der „Löstige Paulaner“, die Sitzung schloss, fragte man sich: „Wie, ist schon Schluss?“

Die nächste Gelegenheit, diese wunderbare Sitzung wieder zu erleben, ist erst am 11. Januar 2021. Hoffentlich ergattere ich wieder eine Karte. In diesem Sinne Kölle Alaaf!

 

Alle Fotos © KKG Löstige Paulaner von 1949 eV.