Ein bisschen Farbe im Veedel (Brigitte)

Wenn im ansonsten trüben Corona-Januar ein paar Rote Funken in Uniform auf dem Severinskirchpatz zu sehen sind und noch einige Mitglieder der Bläck Fööss dazu stoßen, bahnt sich etwas an. Wir haben zwar Session, aber leider fällt alles aus. Und so wollte Kölns ältestes Traditionskorps zumindestens ein bisschen Farbe ins Vringsveedel bringen und hat anlässlich des 50. Geburtstages der Bläck Fööss die Masten auf der Severinstraße und in der Umgebung beflaggt.

Die wenigen Besucher auf dem freitäglichen Ökomarkt schauen ein wenig irritiert. Was machen Erry Stoklosa, „Bömmel“ Lückerath, Ralph Gusovius und Hanz Thodam von den Bläck Fööss mitten auf dem Markt? Als dann noch vier Rote Funken in Uniform (alle frisch getestet und negativ!!) aufmarschieren, müssen einige doch mal zuhören.

Es fängt an wie immer im Karneval: Zuerst gibt es den Orden. Rote Funken-Präsident Heinz-Günter Hunold überreicht den vier Musikern den diesjährigen Sessionsorden, der in einer Art Zeitreise über die Schicksalsjahre des Traditionskorps berichtet. Zum Beispiel dem Jahre 1870, als sich die Blauen Funken abspalteten,  dem Ersten Weltkrieg, als viele Funken ihre Freunde an der Front verloren haben, der ersten Kappenfahrt nach dem Zweiten Weltkrieg usw. Weil das natürlich nicht alles auf den Orden passt, gibt es auf der Rückseite einen Scancode, der zu den Informationen führt. In der jetzigen Session haben ja alle viel Zeit zu lesen! Und Hunold äußert die Hoffnung, dass man die Bläck Fööss bald wieder mal live sehen darf. Er ist mit der Band schon seit seinen Jugendjahren eng verbunden, hat sie im Alter von 14 Jahren mit bläcken Fööss auf der Bühne des Gürzenich spielen sehen und alle haben auf den Stühlen getanzt.

Für ihn sind sie ganz besondere Stars im Kölner Karneval. Ehrensache, dass auch die Roten Funken zum 50-jähriges Jubiläum des Urgesteins der kölschen Musik ein Zeichen setzen. Und so haben die Roten Funken jetzt zu Ehren der Bläck Fööss das Severinsveedel mit Fahnen geschmückt. Im Wechsel flattern dort „50 Jahre Bläck Fööss – Köln es un blieb uns Heimat“ und „Mer jrateleere“. Darauf gab es dann auch ein donnerndes Dreimal Hölle Alaaf!“

Darüber freut sich Ulrich Schlüter, der nicht nur Roter Funk, sondern auch Vorsitzende der ISG Severinstrasse e.V. ist. Wenn schon kein Zoch über die Severinsstraße ziehen wird, so bringen die Fahnen doch ein bisschen Farbe in das Viertel. Das jetzt sozusagen zum Severins-Funke-Veedel wird!

 

Fotos: ©BKB Verlag