Elfter im Elften, Corona und andere Hindernisse (Sarah)

Elfter im Elften – dieses Jahr hatte ich wieder so richtig Bock auf den Sessionsstart. Über ein Jahr war es sehr ruhig im Karneval und jetzt sollte es nun wieder so richtig losgehen. Die Veranstaltungen waren geplant und das Hygienekonzept geschrieben. Doch dass die Corona Zahlen kurz vor dem 11.11. wieder so rasant steigen würden, damit hatte keiner gerechnet.

Wir hatten unsere Karten für das Deutzer Brauhaus schon vor einiger Zeit gekauft und da war noch keine Rede von hohen Zahlen. Zwei Tage vorher kam dann die Entscheidung 2G in ganz Köln – Gott sei Dank. Also haben wir uns vorher dennoch getestet und sind sowieso doppelt geimpft – so konnte es doch dennoch schön werden.

Ein komischer Elfter im Elften

Auf dem Weg zum Deutzer Brauhaus waren die Bahnen leerer als sonst. Wesentlich weniger Menschen waren verkleidet. Für das Datum äußerst ungewöhnlich. So kam es dazu, dass wir uns irgendwie unwohl fühlten. So ein bisschen, als ob wir ein Verbrechen begangen hätten. Böse Blicke von allen Seiten inklusive. Die Menschen konnten ja nicht wissen, das wir uns mit 2G Plus schon sehr vernünftig verhalten. Die Stimmung haben wir uns dennoch nicht nehmen lassen, denn nach einem Jahr Abstinenz musste eine Karnevalsparty einfach wieder sein. Kurz vor dem Deutzer Bahnhof haben wir dann ein paar Gleichgesinnte gesehen. Es wurde endlich wieder bunter in der Stadt. Kurzes Kölsch in der Kneipe um die Ecke pünktlich um 11:11 Uhr und dann konnte die Party starten.

Deutzer Brauhaus

Am Eingang wurden wir kontrolliert, ohne Impfung kam man nicht rein. Danach durfte man ohne Maske feiern. Da die Personenanzahl begrenzt war, war es zu keinem Zeitpunkt zu voll. Man konnte immer wieder an die frische Luft gehen und sich ein wenig ausbreiten. Wir standen mehr draußen wie drinnen, denn glücklicherweise kam die Sonne auch noch zu Besuch. Selbst das Wetter hatte sich auf den 11.11. gefreut. Was ich schade fand, dass in den Karten wirklich nur der Eintritt enthalten war. Es gab einen DJ, aber sonst keinen Special Act. Da hätte für den Preis gerne mehr drin sein können. Als Verpflegung gab es leider auch nur Currywurst Pommes, aber die Currywurst durfte man nicht weglassen. Nichts für meinen fleischlosen Geschmack, aber das ist eher ein individuelles Problem. Die Stimmung war dafür super. Man hat gemerkt, dass alle Jecken zu lange „eingesperrt“ waren. Wir fühlten uns zu keiner Zeit unwohl, da alle sich super korrekt verhalten haben. Das Publikum hatte aber auch allgemein ein super Niveau, was den Besuch sehr angenehm gestaltet hat. Wir können sagen, dass wir jeder Zeit wieder auf die Schäl Sick gehen würden.

 

Mein Fazit des Tages

Auch wenn man sich wie ein Verbrecher gefühlt hat, fand ich es super. Wir waren vorbereitet und vorsichtig und ich finde, wir hatten diese Party verdient. Karneval ist ja nicht nur eine Party, sondern ein Lebensgefühl. Die Bilder aus den Medien haben die schlimmsten Ecken gezeigt. Ecken, die wir übrigens auch ohne Corona eher meiden würden. Es gab aber auch jede Menge tolle 2G-Veranstaltungen mit guten Hygienekonzepten. Viele Menschen arbeiten daran, das Brauchtum zu bewahren, und hinter dem Kölner Karneval steckt jede Menge Herzblut. Ich denke, man darf den Jecken schon noch ihren Spaß lassen. Mit Regeln ganz klar, dass gibt die Zeit leider her. Ich hoffe, wir dürfen die weitere Session noch ein wenig weiter feiern, denn ich habe Bock weiter für euch zu berichten. 

Alle Fotos: ©Sarah Weber