Nachwuchskünstler beim„Prix a la bütt“ (Daisy)
Wie heißt es so schön: „Nach dem zweiten Mal ist vor dem dritten Mal“. Bereits zum dritten Mal fand am Sonntag der beliebte Rednerwettstreit „Prix de la Büttkölsch für Waschzuber, war früher ein traditionelles Element im Sitzungskarneval. Hier haben die Büttenredner genüsslich „schmutzige Wäsche“ gewaschen und alle Themen in gewaltigen kölschen Worttiraden meist mit Biss und Ironie durchgekaut. Die Prinzen-Garde Köln hat die Bütt auf der Bühne wiederaufleben lassen. More“ im ausverkauften Gloria Theater in Köln statt. Gastgeberinnen ist die 1. Damengarde Coeln 2014 e. V., die in dieser Session ihr 11-jähriges Jubiläum feiert.
Was ist der „Prix a la Bütt“?
Fünf Nachwuchsredner:innen treten nach und nach gegeneinander an und am Ende entscheidet das Publikum auf Bierdeckeln, wer die heiß begehrte Trophäe, den bronzenen „Heinzel“, erhält.
Ob ein Mark Metzger, Guido Cantz oder Martin Schopps, sie alle sind bereits so etabliert, dass sie von den Bühnen Kölns, ja ganz Deutschlands nicht mehr wegzudenken sind. Doch wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Die 1. Damengarde Coeln möchte gemeinsam mit dem Literarischen Komitee des Festkomitees Kölner Karneval nicht nur den Nachwuchs fördern, sondern auch die Rednerinnen und Redner im Allgemeinen mehr in den Fokus rücken.
Der „Prix a la Büttkölsch für Waschzuber, war früher ein traditionelles Element im Sitzungskarneval. Hier haben die Büttenredner genüsslich „schmutzige Wäsche“ gewaschen und alle Themen in gewaltigen kölschen Worttiraden meist mit Biss und Ironie durchgekaut. Die Prinzen-Garde Köln hat die Bütt auf der Bühne wiederaufleben lassen. More“ gibt Künstlern, die noch nicht auf den großen Kölner Bühnen standen, die Möglichkeit, sich zu behaupten und vor allem gesehen zu werden.
Der Nachwuchs
Ob „Nä Kleinkarierte“ über die alljährlichen Neujahrsvorsätze sinnierte, Christoph Ohlenforst aus Heinsberg über dämliche Google-Bewertungen wie die einer Feuerwache sprach (eigentlich empfehle ich jedem, der mal traurig ist, Google-Bewertungen zu lesen, da kann man immer herzhaft lachen) oder „Handwerker Peters“ die Tradition des Handwerks mit dem Kölner Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More verglich, ob „Ne Jeck im Rähn“ mit seiner Eifler-Schnüss oder die selbstständige Kunstblumenfloristikermeisterin Paula Becker, jeder der Künstler:innen hatte einige wirklich gute Lacher auf seiner Seite, so dass es mir schwer fällt, einen besonders hervorzuheben.
Aber das muss man auch nicht, egal wer den Preis bekommt (Handwerker Peters war der Sieger!), sie alle wären nicht hier, wenn sie es nicht drauf hätten. Und ich bin mir sicher, dass wir sie alle früher oder später auf den großen Bühnen sehen werden.
Musiker:innen
Natürlich wurde der Nachmittag auch von Nachwuchskünstler:innen musikalisch untermalt. Der junge Musiker Mike Müller heizte dem Publikum mit Coversongs von Brings und Co. ordentlich ein. Der ganze Saal sang und schunkelte mit. Und auch der zweite Act Plaesier, der bereits eine große Fangemeinde hat, brachte die Jecken im Saal zum Schunkeln und die Stimmung stieg immer weiter an.
Fazit
Ich bin ein großer Fan von Rednern, ich gehöre zu den spießigen „Psst’lern“, die sich oft ein bisschen ärgern, weil man wegen der Lautstärke des Publikums nichts versteht oder die Hälfte den Saal verlässt, weil das Kölsch vorne doch besser schmeckt. Da appelliere ich gerne einmal an alle:
Macht es einfach nicht! Ein Redner hat Respekt verdient!
Und wer so tickt wie ich und die Zukunft unserer Redner im Fastelovend hören möchte, der sollte sich den Prix a la Büttkölsch für Waschzuber, war früher ein traditionelles Element im Sitzungskarneval. Hier haben die Büttenredner genüsslich „schmutzige Wäsche“ gewaschen und alle Themen in gewaltigen kölschen Worttiraden meist mit Biss und Ironie durchgekaut. Die Prinzen-Garde Köln hat die Bütt auf der Bühne wiederaufleben lassen. More im nächsten Jahr unbedingt vormerken. Vor allem den Literaten empfehle ich dringend einen Besuch, denn der Nachwuchs muss gefördert werden, sonst haben wir in ein paar Jahren ein Riesenproblem.
Daisy