Herrengedeck. Ja, bitte für alle! (Stefan)
Das war ja mal eine gute Idee: Kölsch und Korn am Sonntag Nachmittag. Ich freute mich darauf, gemeinsam mit den Kameraden Corona zu vergessen. Die Nippeser Bürgerwehr hatte in den Altenberger Hof geladen und ca. 140 Herren und eine Marie waren froh, endlich mal wieder Uniform tragen zu können und in fröhlicher Runde einen zu heben. Tja, was man manchmal alles so denkt …
Zunächst aber erst einmal die Formalien. In Corona-Zeiten reicht es natürlich nicht, nur eine Eintrittskarte zu haben. Impfnachweis und (!) tagesaktueller Test waren erforderlich und wurden penibel kontrolliert.
Richtig so! Wir wollen ja alle weder Masken beim Trinken tragen noch hinterher positiv sein. Wer keinen aktuellen Test hatte, konnte diesen problemlos auf dem Gelände nachholen. Danach noch eine Viertelstunde draußen warten, wenn dann das Ergebnis negativ war, stand dem Eintritt nichts mehr im Wege. Drinnen gab es auf allen Tischen genügend Pittermänner, so dass der Nachmittag konnte beginnen konnte.
Natürlich gab’s auch einen Korn zum Kölsch. Herrengedeck eben! Allerdings nur einen. Der Korn war eine Lage des Bürgerwehr Präsidenten, Michael Gerhold, der sich für seine Ehrung durch das Festkomitee bedanken wollte. Mein Tischnachbar klärte mich auf: Das „Herrengedeck“ fände ich auf der Bühne und zu trinken wäre es auch nicht.
Überraschung! Das „Herrengedeck“ ist das gemeinsame Programm von J.P. Weber, Volker Weininger und Martin Schopps. Umdenken war angesagt: Hinsetzen und zuhören. Immerhin, Kölsch war genug vorhanden und zur Stärkung gabs zwischendurch eine Bohnensuppe. Ein Herrennachmittag mit Rednern. Ich weiß nicht mehr, was genau ich erwartet hatte, aber das, was die drei dann auf die Bühne im Altenberger Hof zauberten, war mitnichten ein Standardprogramm. Ja, jeder wurde seiner bekannten Rolle gerecht. J.P. Weber war der bekannt zerknirschte Mann mit der Flitsch, Martin Schopps der Lehrer mit der Gitarre und Volker Weininger konnte ohne Kölsch nicht sein. War das etwa alles? Ganz und gar nicht! Die Drei sprühten förmlich vor der Freude wieder vor Publikum aufzutreten.
Schopps machte den Anfang und schnell wurde klar, was das für ein Nachmittag werden würde: Intelligente Texte, Lieder zum Mitsingen und ganz viel Freude, endlich wieder Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More feiern zu dürfen.
J.P. Weber brachte es auf den Punkt: „Hier muss man zuhören. Ja, aber das ist ja der Geck daran.“ Und dann führte er durch sein fast unerschöpfliches Liedrepertoire. Selbstverständlich haben alle mitgesungen. Manchmal reichte schon ein Akkord und das erste Wort. Dann sangen wir Herren im Saal … Ming eetste Fründin…“, natürlich die komplette Strophe. Musikbegleitung? Verstärker? Liedtexte? So etwas wurde am Sonntag im Altenberger Hof nicht gebraucht. Da haben Karnevalisten gezeigt, dass es weit von vollen Partyarenen einen Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More gibt, der nicht nur die Jecken bewegt.
Apropos bewegen! Das Kölner Dreigestirn war natürlich auch da. Und wie! Froh, endlich Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More feiern zu dürfen, fegten sie über die kleine Bühne, zeichneten Stina, die scheidende Marie der Nippeser Bürgerwehr aus und genossen den verdienten Beifall das Saals.
Ja und was war mit den Getränken? Waren wir nicht gekommen, um zusammen einen zu heben? Keine Sorge, Kölsch gab‘ genug und mancher hat wohl auch mehr als das eine oder andere getrunken.
Der fröhlichen Stimmung hat das aber keinen Abbruch getan, die wurde immer wieder neu belebt durch die Künstlern auf der Bühne und das Publikum im Saal, das diese Form zu feiern rundum genossen hat. Spätestens als es hiess: „Du bess die Stadt …“ haben alle die berührende Seite des Fastelovend gespürt.
Am Ende sind die drei vom „Herrengedeck“ runter von der Bühne und alle haben wir zusammen mit dem „Veedel-Lied“ der wirklich wunderschönen Veranstaltung den verdienten Abschluss gegeben.
Nun schnell noch einen Abschiedskuss für die Marie und dann hiess es nur noch: „Heimjon …“