Nachwuchsdänzche – eine Freude für die Pänz (Brigitte)
Kindertanzgruppen sind ein wichtiger Beitrag, um Kinder mit unserem Brauchtum Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More vertraut zu machen. Und nicht nur dafür. Wie alle Vereine bieten sie die Gemeinschaft Gleichgesinnter, fördern Teamgeist und andere soziale Kompetenzen und dazu machen sie auch noch Spaß. Viele Kindertanzgruppen haben jedoch ein Problem mit der Anzahl ihrer Auftrittsmöglichkeiten. Genau aus diesem Grund gibt es seit 15 Jahren das „Nachwuchsdänzche“, ein Treffen, wo sich Kindertanzgruppen vorstellen und zeigen können, was sie zu bieten haben.
Chorweiler am Sonntagvormittag. Der riesige Parkplatz vor dem Einkaufscenter ist komplett belegt. Überall sieht man Familien mit Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More in Tanzuniformen zu sehen. Im Bürgerzentrum findet das Nachwuchsdänzche statt.
Diese Veranstaltung, auf der in diesem Jahr 22 Kindertanzgruppen auftreten, gibt es seit 15 Jahren. Als Wolfgang Bensiek damals feststellte, dass die Kindertanzgruppe seines Sohnes kaum Auftrittsmöglichkeiten hatte, dachte er sich: Das muss sich ändern! Und gründete das „Nachwuchsdänzche“.
Denn Kindertanzgruppen sieht man auf Mädchensitzungen (da sind ja oft Mütter), gerne in Seniorenheimen (die Senioren freuen sich über die Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More) und noch auf Kindersitzungen. Auf den großen Kostüm- oder Galasitzungen oder gar auch Herrensitzungen ist in der Regel kein Platz für Kindertanzgruppen. Hier wollen die Literaten und Literatinnen den Jecken ein prominentes Programm bieten. Dem Nachwuchs eine Chance zu geben, ihn mit dem Brauchtum vertraut zu machen, interessiert dort weniger.
Austausch zwischen den Pänz
In Stephan Brandt, damals noch Moderator bei Center TV, fand Wolfgang Bensiek einen Unterstützer, der sich um Technik und Moderation kümmerte. So war ihr gemeinsames „Baby“ geboren. Seit 15 Jahren organisieren die beiden nun das Nachwuchsdänzche, bei dem jedes Jahr rund 20 Kindertanzgruppen auftreten. Die Luftflotte, die KG Frohsinn und Kölle Alarm unterstützen das Projekt. Das Wichtigste für die beiden Macher: Es ist ein freundschaftlicher Wettbewerb! Auch wenn eine Jury später zwei oder drei Gruppen auswählt, die bei einer großen Kostümsitzungist eine klassische traditionelle Sitzung mit einem bunt gemischtem Bühnenprogramm, zu der alle Gäste kostümiert kommen. More auftreten dürfen, treten die Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More nicht „gegeneinander“ an. Es ist vor allem auch ein Austausch. So hat Biggi Fahnenschreiber schon die einzelnen Posen für die Gruppen beschrieben und die Kinder schauen sich Figuren bei den anderen Gruppen ab, um diese dann vielleicht im nächsten Jahr selbst auszuprobieren. Eines steht bei all dem im Vordergrund: Der Spaß, den die Kinder dabei haben zu zeigen, was sie auf der Bühne schon können.
Ein Saal voller Pänz!
Und genau das sieht man in Chorweiler. Der Saal wimmelt von Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More und Begleitern. Viele sind schon lange vor ihrem Auftritt gekommen um zu sehen, wie die anderen tanzen. Wenn die eine Kindertanzgruppe auszieht, zieht die nächste ein. Acht Minuten ist für jede Gruppe im Programm eingeplant, aber natürlich klafft zwischen Theorie und Praxis wie immer eine Lücke. Nicht so schlimm, meint Stephan Brandt, das passt schon. So können die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Zöpfe flechten, Kostüm ruckeln, ein paar Dehnübungen usw.
Mit seiner charmanten Art moderiert Stephan Brandt jede Lücke, jeden Hänger bei der Technik weg, als wäre alles genau so geplant. Und ganz nebenbei vermittelt er auch noch jeckes Wissen, wenn er den Unterschied zwischen Plaggen und Standarten erklärt. Wie wertschätzend diese Veranstaltung ist, zeigt sich darin, dass alle Verantwortlichen in den Tanzgruppen namentlich genannt werden, vom Standartenträger über den Kommandanten bis hin zum Trainerteam.
Am Ende dieser quirligen drei Stunden haben es die Kammerkätzchen und Kammerdiener sowie die Kölschen Greesberger geschafft. Sie sind Repräsentanten des „Nachwuchsdänzche“ geworden und dürfen bei der Sessionseröffnung der KG Frohsinn oder einer Veranstaltung der Luftflotte auftreten.
Wer das von außen beobachtet, weiß, wie viel ehrenamtliches Engagement dahinter steckt. Sowohl bei den Kindertanzgruppen wie auch bei den Organisatoren. Das „Nachwuchsdänzche“ wird komplett aus eigener Kraft und auch mit eigener Finanzierung auf die Beine gestellt. Hat es sich gelohnt? „Auf jeden Fall“, sagt Stephan Brandt. „Das Schönste sind die Begegnungen, wenn dich junge Menschen, die beim „Nachwuchsdänzche“ dabei waren, freudestrahlend ansprechen und dir sagen, dass sie jetzt in einer großen Tanzgruppe weitertanzen. Alles richtig gemacht. Das Brauchtum lebt!”