Blindensitzung 2025 (Vera)

Ein besonderer Termin im Fastelovendskalender ist jede Session die Blindensitzung im Ostermann-Saal im Sartory. In diesem Jahr wird das 70. Jubiläum gefeiert. Ausgerichtet von den Muuzemändelcher und dem Blinden- und Sehbehinderten Verein Köln. Die Moderation übernehmen Dagmar Weber und Christoph Kuckelkorn himself.

 

(c) by Vera Drewke

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Klassische Sitzung

Im Programm findet sich alles, was zu einer klassischen Sitzung dazu gehört – Rede, Tanz, Musik und auch die ein oder andere Ehrung und Auszeichnung, dazu eine fantastische Begleitung vom Orchester Markus Quodt.

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Nach der Pause kommen das große und das kleine Kölner Dreigestirn, wobei das kleine an diesem Tag nur ein Zweigestirn ist. Prinz Ole hat mit Grippesymptomen zu kämpfen und muss erstmal aussetzen. Eine schöne Geste vom „großen“ Prinz René, dass er den gesamten Auftritt über die Mütze und das Zepter von Prinz Ole mit Stolz trägt und präsentiert.

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Das Publikum ist auf viel Deskription angewiesen, auf Worte, Töne und Laute. Daher erklärt Prinz René sehr gerne ausführlich die Gestaltung des Dreigestirns-Plaggen, bevor es runter in den Saal geht, wo alle mal die Ornate anfassen und sich mit den Tolitäten unterhalten dürfen.

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Ein emotionaler Augenblick

Da ich mittendrin stand, wurde ich auch gefragt, ob man wohl man meine Prinzenspange abtasten dürfte. Das sind immer so ganz besondere Momente, die einen wieder komplett erden. Für meinen Job und meine Passion ist SEHEN halt alles. Mit einer Beeinträchtigung durchs Leben zu gehen und sich trotzdem versuchen nirgendwo einzuschränken, ist schon bemerkenswert. Schön, dass es solche Veranstaltungen gibt, die einfach alle im Fastelovend mitnehmen und sich niemand ausgeschlossen fühlen muss.

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Ein Dreigestirn mit ganz viel Herz

Das Dreigestirn hatte eigentlich ein wenig Zeitdruck und dennoch blieben sie, ohne sich groß stressen zu lassen, und nahmen sich ausgiebig Zeit für diesen Termin … erst als alle Pfauenfedern, Krönchen und Prinzenmützen befühlt und alle Freudentränchen im Saal vergossen waren, machten sie sich auf zum nächsten Saal.

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Alle Künstler, die an diesem Tag auftraten, bekamen den Orden vom Festkomitee verliehen und noch das ein oder andere extra Präsentchen. Dagmar Weber wurde mit dem Verdienstorden vom Bund Deutscher Karneval für ihre Verdienste um den Kölner Karneval geehrt und war sichtlich gerührt und sprachlos. Und wenn ihr die Worte fehlen, dann mag das schon was heißen. Ich mag’s, wenn Leute ihren Emotionen freien Lauf lassen. Oder wie so oft in diesen Tagen zu hören ist: Seid doch einfach menschlich!

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Zum Abschluss tanzte noch das Tanzcorps Colonia rut-wiess von den Schlenderhaner Lumpe, die im letzten Jahr den Preis des Tanzpaar des Jahres gewannen. Für mich zuerst etwas kurios, dass auf einer Blindensitzung eine Tanzgruppe kommt. Aber wie Chris Kuckelkorn erklärte, sind viele im Publikum so sensorisch feinfühlig, dass sie den Tanz durch die Schrittgeräusche und Bewegungsschwingungen spüren und nachempfinden können.

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Das Tanzkorps nahm sich auch gerne die Zeit, mal die Outfits genauer zu erklären, sodass sich das Bild im Kopf dann vervollständigen konnte.

Eine schöne Veranstaltung, die man mal besucht haben sollte.

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Das Jecke BKB Trio