Alaaf, Mahlzeit! – Corps à la Küch (Alex)

Während die meisten Kölner noch versuchen, gewonnene Pfunde der Weihnachtstage los zu werden, mache ich mich am Montag Vormittag auf nach Kalk zum Corps à la Küch. Für mich geht es heute eigentlich nur ums Essen. Der Kalker Kindermittagstisch ist eine Institution, die von Elisabeth Klotz ins Leben gerufen wurde. Sie möchte Kindern, deren Familien nicht viel haben, ein warmes, gesundes und hoffentlich auch leckeres Mittagessen ermöglichen – das Ganze natürlich umsonst.

Gegen elf komme ich in Kalk beim Mittagstisch an. Der Laden ist noch leer, so früh ist zumeist noch kein Kind zum Mittagessen da. Die Köche aber schon, sie stehen mit Kellen und Löffeln ausstaffiert vor ihren Töpfen in der Küche. Allerdings sind heute nicht die Köche dran, die auch sonst am Herd stehen. Das „Corps à la Küch“ ist zu Gast, um für die Kinder zu kochen.

Alex Köln mit Rote Funken

Das Corps a la Küch? Ich hatte keine Ahnung, was das ist, also bin ich zu den Köchen und den anwesenden Karnevalisten hin und habe nachgefragt. Mir wurde erzählt, dass es das Corps seit knapp zwei Jahren gibt und aus den Köchen der Traditionscorps besteht. Als professioneller Koch arbeitet keiner dieser Köche wirklich. „Wir haben eher die Aufgabe, für Verpflegung und Getränke bei den Veranstaltungen zu sorgen“, so Heiner Rodenbücher, der Regimentskoch der Roten Funken. Hinter der Vereinigung der Köche steht die Idee, beim Feiern des lauten, geselligen, freigiebigen, schönen Karnevals nicht zu vergessen, dass es Menschen gibt, denen es nicht so gut geht. In meinen Augen eine sehr schöne Idee.

Regimentskoch Heiner Rodenbücher Roter Funke

Mit dem Willen Gutes zu tun und dabei vielleicht sogar noch ein Stück kölsches Brauchtum weiter zu geben, hatte die Vereinigung also die Idee, den Kalker Kindermittagstisch zu unterstützen. Nicht nur finanziell, es sollte aktiv etwas getan werden. Also wurde beschlossen dem Titel „Koch“ alle Ehre zu machen und Essen für die Kinder zu bereiten. Was dabei heraus kam, hat erstaunlich gut geschmeckt. Das Ganze soll aber kein einmaliges Event bleiben. Den Anfang haben die Roten Funken gemacht und bis zum Aschermittwoch kochen noch die Köche der anderen Traditionskorps in Kalk für die Pänz.

Karneval am Herd

So gegen 12 Uhr kamen dann die ersten Kinder. Sie staunten nicht schlecht, als ihnen diesmal das Essen von Herren, die in Uniform hinter dem Tresen standen, ausgeschenkt wurde.
„Wat soll dat denn ?“ fragte ein Junge den Offizier der roten Funken ganz kess nach seiner Uniform. Er konnte mit traditionellem Karneval wahrscheinlich noch nicht so viel anfangen. So schnell wie der Teller leer war, scheinen ihm die Spaghetti Bolognese aber wohl geschmeckt zu haben.

Rote Funken bedienen Kinder beim Corps a la Küch

Bolognese beim Corps a la Küch Köln

Als die ersten Kinder versorgt waren, gab es in der Küche nicht mehr viel Arbeit. So lud Elisabeth Klotz, die Leiterin des Mittagstisches, ins „Hinterstübchen“ ein, wo sie sich für die Unterstützung durch die Karnevalsköche bedankte. Dabei bekamen die Verantwortlichen der Roten Funken einen Wanderpokal überreicht, der nun bei jeder Veranstaltung des Corps à la Küch weitergegeben werden soll.

Wanderpokal des Corps a la Küch

Später erfuhr ich noch, dass für den Sommer weitere Veranstaltungen geplant seinen, auf denen die Köche zusammentreffen und für einen guten Zweck kochen wollen.

In meinen Augen war die Veranstaltung ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Es ist schön zu sehen, dass die großen Leute im Karneval auch auf die kleinen Leute achten, die nach der Schule im Kalker Mittagstisch essen.

Alex 25.01.2017