Kölsche Kippa Köpp ehren Christoph Kuckelkorn (Brigitte)

Mit der Rosel-Rutkowsky-Medaille ehren die Kölschen Kippa Köpp e.V. (KKK) Menschen für ihr besonderes Engagement gegen Judenhass und für ein gesellschaftliches Miteinander. Erster Preisträger ist der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn.

Das Jecke BKB Trio

 

 

Kölns erster jüdischer Karnevalsverein

Der Saal in der Synagoge an der Roonstraße war gut gefüllt. Die Vielzahl der blau-weißen Krätzjer zeigte, wie groß der Zulauf ist, den Kölns erster jüdischer Karnevalsverein seit seiner Gründung 2017 erfahren hat. Viele Ehrengäste waren zu dem Festakt geladen. Neben André Kuper, Präsident des Landtags von NRW, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, und Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, Vorsitzender der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. waren Präsidenten von Traditionskorps und Präsidentinnen von Damengesellschaften gekommen. Auch Wicky Junggeburth, Karnevalslegende Ludwig Sebus und viele mehr waren zu sehen. 

Vielseitiges Programm

Ein ausgewähltes musikalisches Programm bildete den Rahmen des Festakts: Yuval Manor, ein 14-jähriger Sänger, den Aaron Knappstein, Präsident der Kippa Köpp, auf YouTube entdeckt hatte, der Krätzjerchor Schängs Schmölzje, die Pianistin und Sängerin Emma Rintel und natürlich Rolly Brings als Komponist der KKK-Hymne.

Karneval steht für Toleranz

Beeindruckend war die Rede von Dr. Gil Yaron, Leiter des NRW-Büros in Tel Aviv. Er erinnerte an die engen Beziehungen zwischen Köln und Israel und legte eindringlich dar, welche Bedrohung der Antisemitismus für das Fundament unserer freien Welt darstelle . Es sei daher wichtig, sich aktiv für ein besseres und friedliches Miteinander einzusetzen, so wie es Christoph Kuckelkorn seit langem tue.

Christoph Kuckelkorn stand nicht nur Pate an der Wiege der Kölschen Kippa Köpp, sondern spricht sich auch im Karneval und in der Kölner Gesellschaft immer wieder gegen Antisemitismus aus und setzt sich für Toleranz, Vielfalt und ein respektvolles Miteinander ein.

Die Namensgeberin

Er ist der erste Träger einer Medaille, die an Rosel Rutkowsky (*1896 in Köln) erinnert. Die Jüdin war bis 1933 eine bekannte Unterhaltungskünstlerin und trat als rheinische Stimmungssängerin im Karneval auf, bevor sie in die USA floh. Die Kippa Köpp wählten sie als Namensgeberin, weil sie eine Jüdin und eine Frau war. „Somit gehörte sie zu zwei Gruppen, die bis heute Minderheiten auf den Bühnen, in den Festsälen, in den Komitees, Elferräten und Bütten sind“, heißt es in der Begründung.

Die Redaktion von AppsolutJeck gratuliert Christoph Kuckelkorn herzlich und hofft, dass dieser Preis viele anregt, selbst Akzente gegen Antisemitismus zu setzen, im Kölner Karneval und nicht nur dort!

Fotos: @BKB