Mein 1. Termin: Bürgergarde Blau-Gold (Vera)
Die Session hat begonnen! Am Anfang stehen traditionell die Korpsappelle der Traditionskorpsist eine Ehrenbezeichnung. Zum Traditionskorps wird eine Gesellschaft vom Festkomitee-Praesidenten ernannt, weil sie sich mit ihrer Brauchtumsförderung in den historischen Uniformen um den Karneval verdient gemacht hat. Derzeit gibt es im Kölner Karneval neun Traditionskorps: die Roten und die Blauen Funken, die Ehrengarde, die Nippeser Bürgerwehr, die Bürgergarde blau-gold, die Prinzengarde, die Altstädter, der Treue Husar und das Reiterkorps Jan von Werth. More im jecken Kalender. Vera war für euch auf dem Korpsappelloder auch Regimentsappell ist eine jecke Persiflage auf die militärische Tradition der Appelle. Jedes Traditionskorps veranstaltet zu Beginn der Session einen solchen Appell mit geladenen Gästen, bei der die Mitglieder auf ihre Sessionstauglichkeit „geprüft", neue Mitglieder vereidigt, Beförderungen ausgesprochen und Ehrenmitglieder ernannt werden. Für das Tanzpaar, das Tanzkorps und die Musikkapelle ist es ein Art Generalprobe, denn sie haben hier mit ihrem Tanz bzw. ihrer Musik den ersten Auftritt in der Session. More der Bürgergarde „blau-gold“ von 1904 e.V. Köln im Wartesaal am Dom und erzählt euch von dem schönen Abend.
Mein erster Termin im Sessionskalender 2025 führte mich zum internen Beförderungsappell der Bürgergarde Blau-Gold von 1904 e.V. in den alten Wartesaal.
Die Bürgergarde Blau-gold hatte ich noch nicht so häufig vor der Linse und ich liebe es einfach in eine Gesellschaft neu und etwas intensiver einzutauchen. Bei einer internen Veranstaltung, wo keine Karten für externes Publikum verkauft werden, kann man den Flair des Vereinslebens noch mal ein wenig anders wahrnehmen. Jede Gesellschaft für sich, ist auf ihre spezielle Art besonders und einzigartig … und damit ist nicht nur die Uniform gemeint.
Blau-gold ist ein vergleichsweise kleines Traditionskorpsist eine Ehrenbezeichnung. Zum Traditionskorps wird eine Gesellschaft vom Festkomitee-Praesidenten ernannt, weil sie sich mit ihrer Brauchtumsförderung in den historischen Uniformen um den Karneval verdient gemacht hat. Derzeit gibt es im Kölner Karneval neun Traditionskorps: die Roten und die Blauen Funken, die Ehrengarde, die Nippeser Bürgerwehr, die Bürgergarde blau-gold, die Prinzengarde, die Altstädter, der Treue Husar und das Reiterkorps Jan von Werth. More mit aktuell 389 Mitgliedern. Beim Appell wurden neun neue Bürgergardisten vereidigt. Befördert wurde in 19 Rängen vom Gefreiten, zum Major und zu guter letzt zum wohlverdienten General. Als besondere Auszeichnung erhielten 17 Gardisten für herausragendes Engagement den Adler in Bronze, Silber oder Gold verliehen.
Aufgrund des sehr frühen Termins (03.01.25) befanden sich leider noch einige der zu Befördernden im Winterurlaub, was aber irgendwie nicht als sonderlich dramatisch empfunden wurde. Die Stimmung war sehr angenehm locker und irgendwie familiär.
Was wohl auch dem Charme von Präsident Markus Wallpott zu verdanken ist, der nonchalant mit viel Humor durch den Abend führt. Er ist mit jedem Mitglied, das die Bühne betritt, sehr vertraut, der Umgang ist locker, irgendwie hat man den Eindruck, dass alle miteinander verwandt sind. Die neuen Bürgergardisten dürfen sich auch noch mal persönlich zu Wort melden. Die Vereidigung an sich ist auch eher kein stiefer Staatsakt, wie man es normal erwarten könnte. E Witzje he, e Witzje do – Wallpotts Bürgergarde präsentiert sich jung, modern ohne viel Schnörkel und extrem sympathisch.
Bei Korpsappellen ist es gute Sitte, dass Gäste aus anderen Gesellschaften eingeladen werden. So trifft man unter anderem immer eine Vielzahl an Präsidenten, Tanzpaaren, Literaten und Vorständen, die das blau-goldene Bild mit ein bisschen bunt durchmischen.
Das Festkommitee darf natürlich auch nicht fehlen, wenn wie an diesem Abend eine besonders hohe Auszeichnung zu vergeben ist. Rolf Braun, der seit 25 Jahren den Rosenmontagszugist der Höhepunkt der jecken Session, bei dem sich rund eine Million Jecke am Straßenrand drängeln, um gemeinsam das „schönste Ereignis“ im ganzen Jahr – wie die Kölner meinen – zu feiern. Alle Infos unter www.koelnerkarneval.de/karnevalszuege/.rosenmontagszug/ More und den Ehrenfelder Dienstagszug für seine Bürgergarde organisiert, wurde mit dem Verdienstorden in Gold ausgezeichnet. Das Festkommitee war direkt mit fünf Vertretern vor Ort, was der Auszeichnung noch mal mehr Gewicht verlieh. Nicht nur die Auszeichnung, sondern auch die Worte von Christoph Kuckelkorn waren sehr wertschätzend und anerkennend, da dieses Engagement mit so einer großen Verantwortung keine Selbstverständlichkeit darstellt.
Sympathisch fand ich auch, dass bei dem ein oder anderen ein Tränchen der Rührung und der Freude kullerte. Freude über die eigene Auszeichnung, aber auch emphatisch aufrichtig für die Kameraden. Und genau für diese Momente liebe ich meinen Job einfach.
So ein Abend muss natürlich auch finanziert werden. Hier gilt der Dank einer Hand voll Mitglieder, die für Speis und Trank, sowie Saalmiete und Co zusammenlegen und so den Abend ermöglichen.
Auch der Senat zeigte sich spendabel und präsentierte eine stolze Spendensumme, die er der Bürgergarde überreichte – 52.000 Euro für die Vereinskasse.
Marita Köllner und einige Literaten von befreundeten Gesellschaften erhielten als Würdigung für ihre besonderen Verdienste um das Kölsche Brauchtum die Auszeichnung „Ehrenleutenant“ verliehen. Somit saßen danach wieder sieben blau-gelbe Mützen mehr im Saal 😉
Fritz Schramma feierte sein 35. Jubiläum als Bürgergardist und freute sich sichtlich über die neue Urkunde für seine vier Wände.
Zwei der neun neuen Gardisten sind Mitglieder der Band „SCHARMÖR“. Nach der Vereidigung ging es direkt in Uniform nochmal auf die Bühne, weil Markus Wallpott natürlich seine Agenturschützlinge für einen Auftritt zu verpflichten wusste.
Anders als den beiden erging es allerdings Nico von Styp, der zu Beginn für 15 Jahre Mitgliedschaft geehrt worden war und in der Annahme, dass seine Band „LUPO“ heute frei hätte, den Abend ausgelassen genoss. Die Wette hatte er aber nicht mit dem Präsidenten gemacht, denn plötzlich standen seine Bandmitglieder von LUPO auf der Bühne und Niko kam nicht drum herum, zum Abschluss des Abends dann auch noch in Uniform zu performen.
Für mich ein schöner Einstieg in die neue Session. So kann es gerne weiter gehen.
Alle Fotos: Vera Drewke