Meine erste PriPro (Melanie)

Als mich im August die Nachricht erreichte, dass Sascha und Friedrich Klupsch zusammen mit Onkel/Bruder Werner Klupsch in der kommenden Session unser Kölner Dreigestirn sein werden, war die Freude sehr groß. Ist es doch das erste Mal, dass ich das Dreigestirn persönlich kenne. So kam der Wunsch auf, zur Proklamation (PriPro) zu gehen und diesen besonderen Moment der drei persönlich mitzuerleben. Über unsere AppSolutJeck-Truppe war schnell die Möglichkeit gefunden, über unsere Presseakkreditierung dorthin hinzugehen. Allerdings hatte ich da die Rechnung ohne Prinz Sascha und Jungfrau Frieda gemacht, die mich zur Proklamation eingeladen haben, was für mich eine besondere Ehre war.

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Kleine Anmerkung am Anfang. Wer hier lediglich einen Bericht über die PriPro lesen möchte, wird vermutlich enttäuscht und sollte eher die lokalen Tageszeitungen lesen oder besser noch am Sonntag den WDR einschalten und sich von der Proklamation begeistern lassen. In diesem Blog lest ihr, wie es für eine ganz normale Kölnerin ist, zum ersten Mal zu den geladenen Gästen im Gürzenich zu gehören.

Was ziehe ich auf der PriPro  an?

Schnell kam die Frage auf. Was ziehe ich denn da eigentlich an? Der Dresscode sagt: Abendgarderobe, vorzugsweise lange Kleider für die Damen und Smoking oder Litewka für die Herren. Wer mich kennt, weiß, dass mein Kleiderschrank eher aus sportlich legerer Kleidung und einigen Sommerkleidern fürs Büro besteht und auch Schminke nur in Form von Theaterschminke zu Karneval mein Gesicht ziert.

Der erste Anruf ging an meine Friseurin Dani, die mich für den Nachmittag des 5.1. noch terminieren konnte. In Sachen Make-up konnte sie mir Tipps geben, an wen ich mich wenden sollte. Auch dieser Termin war schnell gemacht. Als ich dann die Eintrittskarte in Händen hatte und sah, dass diese inkl. Abendessen war und ich nicht erst um 19 Uhr im Gürzenich sein sollte, kam noch einmal ein bisschen Hektik auf. Aber dank meiner lieben Bekannten Tamara war auch dieses Problem schnell gelöst.

Als Jungfrau Frieda die Einladung aus einem freien Kontingent kurzerhand noch auf meinen Mann ausweitete, musste hier noch ein weiteres Outfitproblem gelöst werden, aber auch das hat dank eines Smokingverleihs kurzfristig wunderbar geklappt.

Dann war es endlich soweit. Nachdem ich am Vormittag von Tamara geschminkt wurde und für meine Kollegen im Büro ein ziemlich ungewohntes Bild abgab, hat mir Dani am Nachmittag noch eine tolle Frisur gezaubert. Kurz noch schnell nach Hause und ab ins Kleid und los ging es zum Gürzenich.

Im Gürzenich

Dort wurden wir mit einem Begrüßungsdrink empfangen. Im Weinkeller war schon für das Abendessen gedeckt und am Eingang wurde uns allen der diesjährige Orden des Festkomitees überreicht. Wir hatten freie Platzwahl und lernten den Organisator der Kölschen Sportnacht und seine Frau kennen. Nach netten Gesprächen und einem leckeren Essen machten wir uns auf den Weg in den großen Saal. Auf der kompletten Treppe hoch zum Saal standen die Plaggenträger der dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaften Spalier und sorgten bei mir für den ersten Gänsehautmoment, dem noch einige folgen sollten.

PriPro in drei Akten

Aus der Presse wusste ich bereits, dass sich ein Team aus den Reihen des Festkomitees viele Gedanken gemacht hatte, um die Proklamation atttaktiv zu gestalten. Angelehnt an das diesjährige Motto „Wat e Theater, wat e Jeckespill“ wurde die Veranstaltung zu einer „Aufführung“ in drei Akten und auch das Bühnenbild war war mit einem roten Vorhang entsprechend gestaltet.

1. Akt der PriPro

DSDS Kandidatin und jetzige Mätropolis-Frontfrau Linda Teodosiu leitete mit dem Song „Theater“ von Katja Ebstein den ersten Akt ein. Begleitet wurde sie von der Tanzgruppe Kölsch Hänneschen, was ein wundervolles Bild abgab. Der wiederauferstandene Horst Muys alias J.P. Weber sprach mit deftigen Sprüchen über das ein oder andere Problem in Köln vielen aus der Seele und erhielt großen Jubel und Standig Ovations, was ihn sichtlich rührte.

Immer wieder gespickt mit bissigen Kommentaren von Tünnes und Schäl angelehnt als Waldorf und Stalter aus der Muppet Show, die am Bühnenrand ihren Platz gefunden hatten, folgten Bernd Stelter und die Ensembles aus dem Musical „Himmel und Kölle“ und dem Scala Theater. Das eine oder andere Tonproblem machte es an manchen Stellen nicht ganz einfach, dem Geschehen zu folgen und so waren die Meinungen im Saal etwas geteilt. Nachdem der Vorhang nach dem ersten Akt gefallen war, stieg die Aufregung im Saal, rückte doch der Höhepunkt des Abends näher.

2. Akt: Die Proklamation

Der zweite Akt gehörte dem Dreigestirn. Nach dem Eröffnungstanz zahlreicher Tänzerinnen der Kölner Tanzkorps und dem Einmarsch der Plaggen der Gesellschaften, betrat als erstes Jungfrau Frieda den Saal. Doch anstatt den Weg in Richtung Bühne einzuschlagen, bog sie zunächst in den hinteren Teil des Saales ab, wo das Korps der Treuen Husaren seinen Platz gefunden hatte, und ließ sich erstmal ordentlich feiern.

Ihr folgte Bauer Werner, der den gleichen Weg nahm, aber dank seines Hutes deutlich besser zu verfolgen war.

Und dann endlich durfte auch Prinz Sascha in den Saal. Zu der Zeit tauchte die Jungfrau dann langsam im Bereich von Familie und Freunde auf und ließ sich ebenfalls feiern und drücken. Nach und nach folgten der Bauer und der Prinz und zogen langsam in Richtung Bühne, um diese dann gemeinsam zu betreten.

Dieser emotionale Einmarsch, der in einer Kurzfassung im Fernsehen zu sehen sein wird, dauerte bestimmt eine halbe Stunde. Auf der Bühne angekommen wurden die drei von der Oberbürgermeisterin von Knollendorf aus dem Hänneschen Theater empfangen, die sehr bewegende Worte zur aktuellen Zeit sprach. Schließlich kam dann die echte Henriette Reker hinter der Britz hervor, um das Dreigestirn zu proklamieren.

 

Als die Drei nun in Amt und Würden waren, ergriffen sie das Wort. Sie stellten die Wichtigkeit und Bedeutung von Familie und der Heimat Köln heraus. Neben den drei Klupschis, wie sie liebevoll genannt werden, kam dann zusätzlich Svenja Klupsch auf die Bühne. Sie war erst vor zwei Tagen als neue Marie der Nippeser Bürgerwehr vereidigt worden. Prinz Sascha hatte seiner Schwester versprochen, dass er mit ihr auf der Bühne tanzen würde, wenn er einmal Prinz sein würde. Ob er damals schon wusste, was für eine tolle Tanzpartnerin er bekommen würde? Am Ende durften auch Papa und Onkel mittanzen und der Vorhang zum zweiten Akt fiel.

 

3. Akt der PriPro

Der dritte Akt stand dann ganz im Zeichen der Musik. Unser Dreigestirn zeigte mit einem Medley, dass es nicht nur tänzerisch, sondern auch musikalisch überzeugen kann. Das Korps der Treuen Husaren marschierte in voller Mannstärke auf, die Bühne war dafür zu klein, so dass einige Kameraden im Zuschauerraum stehen mussten. Sie präsentierten uns ihren Korps- und den Mariechentanz. Zum Abschluss brachten Cat Ballou, die Höhner und die Bläck Fööss den Saal noch einmal so richtig zum Kochen.

Der Abend war dann aber noch lange nicht zu Ende. Wir feierten erst im Gürzenich und später in der Hofburg noch bis in die frühen Morgenstunden weiter.

Liebes Dreigestirn, ich wünsche euch eine tolle Session, volle und feierwütige Säle, bestes Wetter am Rosenmontag und viele wundervolle Momente. Ich freue mich drauf, euch in dieser Session noch einige Male erleben zu dürfen.

Fotos: ©Melanie Gorissen, ©Festkomitee Kölner Karneval