Prinzen-Garde: „… wie schnell su e Johr doch verjeiht!“ (Stefan)
Donnerstag, 9.1.2025, Maritim Hotel, 19.00 Uhr: Generalkorpsappell der Prinzen-Garde: Man sieht sich, man begrüßt sich, man trinkt ein (vielleicht auch mehr) Kölsch miteinander. Jedes Jahr das gleiche Ritual. Langweilig? Keineswegs! Sie ist fühlbar im Saal die Freude, die Kameraden zu sehen, sich als Teil eines großen Korps zu fühlen und sich gemeinsam auf die Session einzustimmen.
Und dann ging es auch schon los. Das (fast) komplette Korps der Prinzen-Garde zog in den Saal, stehend beklatscht von den Gästen, und zeigte, wie klein auch eine große Bühne sein kann.
Schriftführer Markus Gottschalk, seit Jahren der Moderator, eröffnete gewohnt routiniert die Veranstaltung.
Nach der obligatorischen Begrüßung der Ehrengäste übergab er das Mikrofon an den Kommandanten Marcel Kappestein. Der formulierte für sein Korps und als Botschaft für die Gäste quasi sein Motto für die Session: Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More sei ein „Ort der Menschlichkeit und Freiheit“ und bei einem „friedvollen Miteinander“ gelte es „Brücken zu bauen“ und „respektvoll miteinander umzugehen“. Die Prinzen-Garde „liebe den Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More, die Stadt und die Menschen.“ Sehr zum Wohle!
Das Programm eines Korpsappells verwöhnt die Zuschauer naturgemäß nicht gerade üppig mit herausragenden Showeinlagen. Die Prinzen-Garde gab sich gestern einige Mühe diese Ansicht zu korrigieren. Die Kindertanzgruppe der Gesellschaft, von ganz schön klein bis richtig groß, machte den Auftakt und begeisterte den Saal. Üblicherweise sind nur Eltern begeistert, wenn sie ihre Kinder sich auf einer Bühne bewegen sehen. Wenn dem so ist, dann waren gestern viele hundert Eltern im Saal. Manuela Knörzer, die seit dreizehn Jahren die Tanzgruppe leitet, hat die Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More zu einer großartigen Truppe geformt.
Dann wurde es erst. Der Kommandant bat den Präsidenten der Gesellschaft auf die Bühne, der begutachten sollte, ob sein Korps auch gut für die Session vorbereitet ist. Dino Massi schritt wie immer freundlich und zugewandt die Reihen seiner Mannen ab und war am Ende zufrieden, was er gesehen hatte. Nun gut, keiner hatte es anders erwartet, ist es doch jedes Jahr und bei (fast) jeder Gesellschaft das gleiche Ritual. Spaß gemacht hat’s trotzdem.
Auch das Korps hatte wie immer Gelegenheit zu zeigen, was es kann. Das Tanzpaar, Sandra Wüst und Tommy Engel, wirbelte gekonnt und mitreißend über die Bühne und bot gemeinsam mit dem tanzenden Korps ein bewegtes und bewegendes Bild.
Auch das designierte Dreigestirn durfte nicht fehlen. Die Drei standen auf der Bühne, als ob sie dort wirklich hingehörten. Die Freude, die sie ausstrahlten begeisterte das Publikum und machte Hoffnung auf eine wunderschöne Session.
Vereidigungen, Ehrungen, Beförderungen sind wesentlicher Bestandteil von Korpappellen. So auch bei der Prinzengarde. Zwei Ehrungen verdienen jedoch eine besondere Erwähnung.
Zunächst bedankte sich Markus Gottschalk bei seinem Präsidenten für viele Jahre seines Engagements für die Gesellschaft. Dino Massi habe wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Gesellschaft öffnete und weiter entwickelt habe. Mit der ihm eigenen Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen und Verbindungen aufzubauen präge er maßgeblich die Gesellschaft. Das neue Motto der Prinzen Garde „Leidenschaft, Gemeinschaft, Tradition“ sei wesentlich mit seinem Namen verbunden. Zum Dank ernannte der Vorstand Dino Massi zum Ehrenratsherren.
Eine ganz besondere Ehrung wurde dem Regimentsspielmannszug zu Teil. In 25 Jahren Zusammenarbeit sei richtige Freundschaft entstanden, so Dino Massi, die Spielfreunde Uerdingen 1927 e.V. gehörten heute fest zur Gesellschaft. Daher wurde der Regimentsspielmannszug zum „Ehrenkorps“ der Prinzen Garde ernannt. Um der Ehrung auch die richtige Form zugeben, wurde der Vorstand der Musik zur Fahne gebeten und durfte einen extra für diesen Anlass geschriebenen Eid sprechen.
Im Anschluss zeigte der Spielmannszug mit dem, was er so gut kann, dass die Ehrung voll verdient war.
Als der Abend zu Ende war und die Teilnehmer aufbrachen, mag der eine oder andere vielleicht enttäuscht ob der ausgebliebenen Beförderung gewesen sein. Vereint waren aber sicher viele im Gefühl des freudigen Miteinanders.
Gut gemacht, Prinzen Garde! Auf eine schöne Session!
Bildnachweis: Alle Fotos@BKB
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