Karneval für alle: der Inklusionswagen (Redaktion)

Es war das Herzensprojekt des letztjährigen Dreigestirns: ein Rosenmontagszugwagens für Menschen mit und ohne Handicap, mit dem zehn Menschen mit Beeinträchtigungen im Rosenmontagszug mitfahren können. Das Besondere: Man muss kein Mitglied in einer Gesellschaft sein, jeder Jeck kann mitfahren. Für diese Idee haben Prinz Christian II., Bauer Frank und Jungfrau Griet vom Reiter-Korps „Jan von Werth“ gesammelt und 2021 sollte der Wagen im Rosenmontagszug seine Premiere feiern. Dann kam Corona.

Nun wird der große Inklusionswagen wohl erst am Rosenmontag 2022 durch Köln rollen. Doch eine Miniaturausgabe ist schon beim diesjährigen Zoch dabei. Welch schöne Idee, die wunderbar zu unserem Motto „Nur zesamme sin mer Fastelovend” passt! Denn mit Unterstützung des LVR hat das Festkomitee den Mini-Inklusionswagen maßstabsgetreu im Größenverhältnis 1:3 nach den Plänen des Gewinnerentwurfs von Wagenbauer Werner Blum anfertigen lassen.

Dass auch Menschen mit Behinderung Karneval feiern können, ist den Kölnern seit vielen Jahren ein Anliegen. Seit 2013 setzt sich der LVR mit seiner inklusiven Initiative „Karneval für alle“ für Jecke mit Behinderung ein. Blindenreportagen, Gebärdendolmetscher oder rollstuhlgerechte Tribünen gehören längst selbstverständlich zum Fastelovend. Das Festkomitee und viele Karnevalsgesellschaften unterstützen  dies. So hat das 4. Schwadron vom Reiter-Korps „Jan von Werth“ schon vor einigen Jahren in eigener Regie den ersten behindertengerechten Festwagen für Umzüge gebaut und lässt seitdem regelmäßig Jecke mit Handicap im Zug mitfahren. 

Foto @Costa Belibasakis