Nippeser Tollitäten-Empfang (Brigitte)
Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More im Veedel hat viele Vorteile. Meist ist es nicht so voll wie in der Stadt, man kennt sich, das gibt Heimatgefühl, die Weg sind kurz. In Nippes ist es eine schöne Tradition, dass immer am Dienstag vor Weiberfastnachtist der Karnevalsdonnerstag, an dem überall in Köln der Straßenkarneval eröffnet wird. Die größte Straßensitzung ist die der Altstädter auf dem Alter Markt, bei der um 11.11 Uhr Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Festkomitee-Praesident Markus Ritterbach und das Dreigestirn den offiziellen Startschuss für den Straßenkarneval geben. More alle Jecken des Veedels zu einem Tollitäten-Empfang eingeladen werden.
Kein steifer Empfang mit Tischreihen und vielen Reden, sondern eine gute Mischung aus Tanz, Musik und Rede. Zum zweiten Mal findet hat die ehrenamtliche Bezirksbürgermeisterin Dr. Diana Siebert die Veranstaltung in der Scheune des Bürgerzentrums im Altenberger Hof verlegt und viele bunt kostümierte Jecken sind gekommen. Auf der Bühne hat sich etwas verändert: Es gibt keinen Elferratwird in der Regel aus dem Vorstand der veranstaltenden Karnevalsgesellschaft gebildet und hat die Aufgabe, dem Sitzungspräsidenten/der Sitzungspräsdentin hilfreich unter die Arme zu greifen und Bützje, Orden oder Präsente an die auftretenden Künstler zu verteilen. More mehr, dafür aber eine Saalkapelle – die MC Kapelle aus Niehl.
Extra eingeladen werden die Menschen, die ehrenamtlich im Veedelskarneval aktiv sind und die Ehrenamtler aus der Bezirksvertretung. Das Programm kann sich sehen lassen, denn (fast) alle Auftretenden kommen aus Nippes, Mauenheim, Longerich und Niehl. Es ist eben Veedelskarneval!
Kindertanzgruppen wie die Lunker Müüs der Longericher K.G. Blau-Weiß Alt Lunke 1936 e.V. und die Klabautermänner wirbeln hier über die Bühne. Eine schöne Gelegenheit für die Pänznennen die Kölner ihre Kinder. More, ihre vielen einstudierten Tänze zu präsentieren. Und zwischendurch ist auch Zeit für persönliche Worte. So wird Marlene Günnewig für 30 Jahre Ehrenamt als Tanzgruppenleiterin der Klabautermänner gedankt und ihre Nachfolgerin Angelika Bodwig vorgestellt.
Großen Applaus gibt es für das Niehler Kinderdreigestirn. Die drei spielen ihre Rollen perfekt. Wenn Prinz Pierre I. in seiner Rede seinen französischen Namen erklärt und Bauer Luis von der „Größe“ des kleinen Prinzen schwärmt, haben sie die Lacher des Publikums auf ihrer Seite. Jungfrau Isabell begeistert durch ihre Gesangskünsten und bringt den ganzen Saal zum Singen.
Das große Niehler Dreigestirn hat mindestens genauso viel Spaß am Fastelovend. Prinz Dimi I. (Boubouloudi), Bauer Georg (Reuter) und Jungfrau Rosi (Leger) ziehen mit großem Gefolge – den Adjutanten und dem INK-Spielmannzug – auf die Bühne. Die drei sind Imis und singen zum Stammbaum über ihre Herkunft:
„Ich kom als stolzer Grieche in dä Eifel op die Welt,
Und isch. isch rum us Frankfurt, wo mer hessisch babble seit,
Isch bin Burr un kum us Freche, dat is knapp an Kölle vorbei!“
Dabei liegt sich der ganze Saal in den Armen. Aber die Tollitäten haben noch mehr Songs drauf und treffen den Nerv des Publikums. Immer wieder müssen sie Zugaben zu ihrer Schlussnummer über Niehl geben.
Zwischendurch holt Diana Siebert Ehrenamtler aus dem Veedel auf die Bühne So stellt sich die Karnevals-AG des neuen Nippeser Gymnasiums im Toni-Steingass-Park vor die dieses Session das erste Mal auch im Dienstagszug mitgeht. Die Mauenheimer Muschele werden für 66 Jahre Engagement im Veedel geehrt, denn ohne sie gäbe es in Mauenheim keinen Karnevalkommt von „Carne vale! Fleisch, lebe wohl!“und bringt den Charakter des Festes als Freudenfest vor der langen Fastenzeit zum Ausdruck bringt. More. Sabine und Rainer Alm haben zehn Jahre lang im Zweierteam den Riehler Zug organisiert, nun gibt es Verstärkung und eine After-Zoch-Party auf dem Riehler Gürtel.
Natürlich gibt es auch Musik: Das Mundart-Duo SakkoKolonia kommt zwar nicht aus dem Veedel, aber mit seinen kölschen Krätzjern und den komödiantischen Einlagen unterhält es das Publikum bestens. Wie gut, das zeigt die Polonaise, die durch den Saal zieht. Der Spielmannszug der Neppeser Naaksühle darf natürlich nicht fehlen und auch das Männerballett „De Hexeschüss“ wird wie jedes Jahr begeistert empfangen.
Zum Schluss kommt nach dem Aufzug der Nippeser Bürgerwehr noch hoher Besuch: Das Kölner Dreigestirn gibt sich die Ehre! Eine schöne Veranstaltung, die alle Jecken von Groß bis Klein anspricht. Eine Dankeschön auch an Kirsten Reinhardt, Mitarbeiterin von Diana Siebert, die diese Veranstaltung organisiert hat!