Die kleinen Momente der Session (Redaktion)

Die zweite Corona-Session, aber etwas ist anders. Wir sind nicht im totalen Lockdown und können unser Brauchtum zumindest ein bisschen leben. Zwar schunkeln wir nicht in vollen Sälen und singen nicht in überfüllten Kneipen. Doch die Karnevalsgesellschaften sind kreativ, ihre Mitglieder treffen sich in kleinen Corona-konformen Veranstaltungen und es gibt wenigstens ein bisschen Fastelovendgefühl!

Auch wenn es keinen Regimentsappell gibt, müssen die Mitglieder der Blauen Funken nicht auf ihre Orden verzichten. Beim “Orden-To-Go“ wurde ihnen an einem Samstagnachmittag am Funkenturm durch einen bereits in der letzten Session geübten Drive- Through entlang des Funkenturms (den man auch zu Fuß nutzen konnte) der Orden und das Jahrbuch 2022 zu übergeben. Und so konnten sie direkt den neuen Sessionsorden, der in zwölf Motiven das Jahr der Blauen Funken im Monatsablauf zeigt, bewundern.

Wenn es keine Sitzungen gibt, kommt das Dreigestirn zu den Jecken. Darüber freuten sich zum Beispiel die Mitglieder des Senats der Kölner Narrenzunft. „Mit ihrer sympathischen Art und ihrem sentimentalen Sessions-Song vermittelten sie uns genau das, was die Kölsche Siel gerade so dringend braucht“, freut sich die Gesellschaft auf  Instagram. „Laache und Singe, das sind die elementaren Bestandteile für eine schöne und fröhliche Session. Karneval es e Jeföhl und im Rahmen der Möglichkeiten wollen wir dieses Gefühl auch alle erleben!“

Back to the roots! Weil das Dreigestirn leider zweimal am 11. November nicht dabei sein konnte, wollten die Willi Ostermann-Gesellschaft ihnen wenigstens ein bisschen Ostermanngefühl vermitteln und lud zum Ostermannbrunnen ein. Dort fand anfangs die jährliche Sessionseröffnung statt, bis sie auf den Heumarkt verlegt wurde. Ein wunderbarer kleiner Moment!

Wie schön, wenn der Kinderbauer aus den eigenen Reihen kommt! Das haben die Pänz der Kinder- und Jugendtanzgruppe der Blauen Funken erfahren! Damit sie wenigstens zu Beginn der Session einmal auf der Bühne stehen und ihr Können präsentieren konnten, gab es eine kleine alternative Veranstaltung und zu der kam das Kinderdreigestirn 2022 zu Besuch. Denn Kinderbauer Robin Fischenich tanzt seit fünf Jahren bei den Blaue Funke Pänz!

Spenden sammeln auf Veranstaltungen fällt diese Session aus. Dennoch hat das Dreigestirn sich ein besonderes Herzesprojekt ausgesucht und bittet um Spenden für das Projekt „Grundschulen in Bewegung“ des Matthias Scherz e.V. Und die Karnevalsgesellschaften und Vereine bringen ihre Spenden einfach in der Hofburg vorbei wie Kölle Alarm, auch wenn Kölns größte alkoholfreie Karnevalsparty für Teens von 12-16 Jahren an Karnevalsfreitag nicht stattfinden kann.

Wenn die Volkssitzung auf dem Neumarkt schon ausfallen musst dann ich wenigstens ein bisschen Fastelovend, dachten sich die Alt-Köllen-Mitglieder und feierten am eigentlichen Sitzungs-Samstagnachmittag ganz spontan im Wirtshaus „Zum Jan“ in kleiner Runde Corona-konform mit rund 80 Personen. Es kamen nicht nur Mitglieder befreundeter Gesellschaften zu Besuch, sondern Präsident Stephan Degueldre hatte auch für ein kleines feines Programm gesorgt. Brauchtum, Tradition und der ursprüngliche Karneval waren in diesem kleinen Kreis so herzergreifend nah, dass neben viel guter Stimmung auch das ein oder andere Tränchen verdrückt wurde.

Funkenklaaf im Funkenturm ist diese Session nicht. Was also tun? Die Blauen Funken verlegten die Veranstaltung einfach die Veranstaltung ins Freie und organisierten einen “Openair-Klaaf“ am Rheinpark Café. Begrüßen konnten sie das Kinderdreigestirn und bejubelten insbesondere den Kinderbauer, Robin Fischenich, der bei den Blaue Funke Pänz tanzt. Vorgestellt hat sich der neue Generalpostmeister, Josef Teupe, der natürlich offiziell erst später in das Amt eingeführt werden kann. Für die musikalische Unterhaltung sorgte J.P. Weber mit seinen Interpretationen Kölscher Klassiker.

Ihre Veranstaltungen hat auch die KG Frohsinn abgesagt, aber eines wollte sie den Mitgliedern nicht vorbehalten: das neue Frohsinn-Lied. Seit 1,5 Jahren hatten sie an dem eigenen Lied gearbeitet, es aus Mitgliederreihen einsingen lassen und wollten es als großes Finale bei der Sitzung präsentieren. Deswegen kam jetzt die Alternative: Das Frohsinns-Lied wurde im Gürzenich aufgezeichnet und jeder konnte zu Hause die Premiere des schönen Liedes feiern.

Fotos: ©Blaue Funken, Kölner Narrenzunft, Kölle Alarm, Willi Ostermann-Gesellschaft, KG Frohsinn